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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verbringen. Er fand eine andere Stelle, die von aufgestapelten Behältern ebenso geschützt wurde
wie die erste, und ließ die Bewußtlosen dorthin transportieren. Den toten General ließen sie
liegen, wo er war. Es würden sich andere finden, die sich um ihn kümmerten. Er trug nichts mit
sich, was des Mitnehmens wert gewesen wäre. Roi fand eine Vermutung bestätigt, die ihm gekommen
war, als er sich mit den Generälen im Triebwerkssektor herumgeschlagen hatte. Die eigenartigen
Wesen hielten die Ausstattung, mit der die Natur sie versehen hatte, offenbar als völlig
ausreichend und erachteten Kleidung als überflüssig. Sie gingen nackt, was den Galaktoethnologen
der Erde einen Schock versetzen würde, sobald sie davon erfuhren; denn sie lehrten seit
Jahrhunderten, daß das erste Anzeichen beginnender Zivilisation die Verwendung von
Kleidungsstücken sei.
    Als sie es sich zwischen den Tonnen und Fässern bequem gemacht hatten, sah Roi auf
die Uhr, die er am linken Handgelenk trug, und stellte fest: »Wir haben nicht viel Zeit,
vielleicht zwanzig Minuten. Die Bewußtlosen werden in spätestens einer Stunde zu sich kommen. Bis
dahin müssen wir in Runetes Interesse die Hauptgefahr, den Kristall, beseitigt haben.«
    Fellmer Lloyd hob die Hand, um anzudeuten, daß er etwas zu sagen hatte.
    »Das Schiff steckt voller Generäle«, gab er zu bedenken. »Sind Sie wirklich so fest überzeugt,
daß es hier einen Kristall gibt? Wie wäre es, wenn in Wirklichkeit die Generäle die Herren des
Schiffs wären?«
    Roi dachte eine Zeitlang darüber nach. Dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein, das ist unwahrscheinlich. Wir kennen die Kristallagenten. Jedes intelligente Wesen, das
in ihren Einflußbereich gerät, ist ihnen verfallen. Die Generäle müssen ganz einfach unter
dem Einfluß der Kristalle stehen. Und damit dieser Einfluß aufrechterhalten werden kann, muß es
an Bord einen Großkristall geben.«
    »Aber ich spüre nichts«, widersprach Lloyd. »Erinnern Sie sich? Auf Keeg wußte ich immer, wo
die Kristalle sich befanden und, wenigstens sinngemäß, was für Befehle sie gaben.«
    »Auf Keeg befehligten sie in der Hauptsache Terraner. Die Methode der Beeinflussung oder
Einwirkung ist wahrscheinlich je nach der Struktur des beeinflußten Gehirns verschieden. Deswegen
können Sie die Strahlung mühelos wahrnehmen, wenn sie an Terraner gerichtet ist. Hier haben wir
es mit einer völlig fremden Art zu tun. Das müssen wir in Betracht ziehen. Außerdem besteht die
Möglichkeit, daß die Generäle ein wesentlich geringeres Maß an Beeinflussung brauchen, um sich
dem Kristall unterzuordnen, als Leute unserer Art.«
    Fellmer Lloyds Vorrat an Einwänden war verbraucht.
    »Wir tun am besten«, fuhr Roi schließlich fort, »uns so zu verhalten, als gäbe es einen
Großkristall. Auf diese Weise kann nichts schiefgehen. Gibt es in Wirklichkeit keinen, haben wir
es nur mit Generälen zu tun – um so besser für uns. Auf jeden Fall aber müssen wir in
spätestens einer Stunde im Besitz des Kommandostands sein. Denn wenn es einen Kristall gibt, dann
bin ich völlig sicher, daß er sich dort aufhält.
    Es gibt noch ein paar andere Gründe, warum wir den Kommandostand in unsere Hand bringen
müssen. Unser Hauptanliegen ist, dieses Schiff zu kapern und zu erfahren, welches Ziel es
anfliegt – und danach mit ihm so rasch wie möglich wieder freundliche Gefilde zu erreichen.
Das kann nur vom Kommandostand aus geschehen. Noch viel einfacher und grundlegender als das: Wir
wollen endlich wissen, wo wir sind, mit welcher Geschwindigkeit wir uns bewegen und ein Dutzend
mehr Dinge. Es gibt nur einen Ort, an dem wir eine Antwort auf unsere Fragen finden: den
Kommandostand.
    Ich bin sicher, daß entweder die FRANCIS DRAKE oder die CREST, vielleicht beide, ihr
Möglichstes tun, uns zu folgen und uns zu helfen. Ob sie Erfolg haben, weiß ich nicht. Ich kann
nicht einmal feststellen, ob dieses Schiff sich im Normal- oder im Überlichtflug befindet. Es
gibt keine Möglichkeit, das herauszufinden, solange wir nicht die entsprechenden Geräte
haben – zumindest einen Bildschirm.«
    Er machte eine kurze Pause und nahm dann den Faden wieder auf:
    »Bei unserem Vorstoß auf den Kommandostand können wir uns unmöglich mit den Bewußtlosen
belasten. Wir müssen sie einstweilen zurücklassen. Natürlich nicht ohne Schutz. Ich schlage vor,
daß Sie bei ihnen bleiben, Monsieur Kakuta – und zwar hier, in diesem

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