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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Salve
fuhr über sie hinweg.
    Er lief weiter. Seine einzige Chance lag darin, in Bewegung zu bleiben. Bis zum Einstieg des
nächsten Antigravs waren es rund sechzig Meter.
    Er rannte, so schnell er konnte, und stellte mit Befriedigung fest, daß die beiden ›Generäle‹
weitaus schlechter auf den Beinen waren als er. Sie blieben hinter ihm zurück, und nach ein paar
Sekunden schützte ihn die Rundung des Gangs vor ihren Schüssen.
    Merkwürdige Geräusche lagen plötzlich in der Luft. Sie klangen wie das Krächzen eines weit
entfernten Krähenschwarms, vermischt mit schrillen Pfiffen. Roi nahm sich Zeit, einen Atemzug
lang stehenzubleiben. Was er sah, erfüllte ihn mit Angst.
    Auf den Rundgängen über und unter ihm wimmelte es von Quadratischen. Sie kamen aus allen
Antigravschächten, drängten sich an den Geländern und richteten ihre Waffen auf ihn. Das Krächzen
und Pfeifen schien ihre Art der Verständigung zu sein.
    Schüsse dröhnten auf, aber diejenigen Gegner, die Roi im Blickfeld hatten, standen zu weit
entfernt, als daß ihre unförmigen Waffen etwas hätten ausrichten können. Roi lief weiter. Der
Einstieg des nächsten Antigravs tauchte vor ihm auf. Er war dunkel und leer. Roi wunderte sich,
warum die Generäle ihn übersehen hatten, aber er hielt sich nicht lange bei dem Gedanken auf. Der
Ertrinkende denkt nicht darüber nach, ob der Rettungsring, den man ihm zuwirft, wirklich
luftdicht ist.
    Mit einem Ruck schwang er sich durch die dunkle Öffnung. Er hielt sich mit Bedacht nach
rechts, um die abwärtsführende Strömung zu erreichen. Unmittelbar spürte er die sanfte Wirkung
des künstlichen Schwerefeldes, die ihn davor bewahrte, wie ein Stein in die Tiefe zu sacken.
    Er schaltete die Handlampe an und leuchtete nach unten und oben. Nirgendwo war einer der
Fremden zu sehen. Er bekam eine der Sprossen zu fassen, die in regelmäßigen Abständen in die Wand
des Schachts eingelassen waren, und stieß sich kräftig nach unten ab. Dadurch kam er schneller
vorwärts. Die hell erleuchteten Ausstiege mehrere Rundgänge glitten an ihm vorbei in die Höhe.
Jedesmal, wenn er an einer der Öffnungen vorbeikam, stürzte das vielstimmige Geschnatter,
Gezische und Gekrächze, das aus der Halle drang, wie eine Woge über ihn herein.
    Im Schacht selbst war es ruhig. Er konnte jetzt nicht mehr allzu weit vom Boden der Halle
entfernt sein, vielleicht drei oder vier Etagen, und er war lange genug unbehelligt geblieben, um
sich darüber zu wundern, warum die Generäle ihn nicht verfolgten.
    Ein Ausstieg glitt an ihm vorbei. Er beugte sich weit nach vorne, um im Vorbeigleiten nach
draußen sehen zu können.
    Die Bewegung rettete ihm das Leben.
    Er spürte plötzlich ein merkwürdiges Zerren in den Beinen. Es fühlte sich an, als hätte ihm
jemand Gewichte an die Füße gehängt.
    Roi brauchte eine Zehntelsekunde, um zu begreifen, was mit ihm geschah. Da er sich nach vorne
gebeugt hatte, befand er sich unmittelbar vor der Schachtwand. Ohne zu denken, ließ er die Lampe
fallen und die Arme nach vorne schießen. Er bekam eine der metallenen Sprossen zu fassen und
klammerte sich daran fest.
    Tief unter ihm klirrte es laut. Seine Lampe war dahin. Er hing an der Sprosse, die nächst
tiefere war viel zu weit entfernt, als daß er sie mit den Füßen hätte erreichen können, und
spürte das volle Gewicht seines Körpers in den Armen.
    Wenn er nicht so ein leichtsinniger Narr gewesen wäre, hätte er sich im voraus denken können,
daß die Generäle etwas Ähnliches vorhatten. Sie hatten mit Absicht dafür gesorgt, daß sich keiner
ihrer Leute in der Nähe dieses Schachts aufhielt. Sie wollten, daß er ihn benutzte.
    Denn sie hatten im unteren Schachtabschnitt das künstliche Schwerefeld abgeschaltet. Wäre es
ihm nicht gelungen, die Sprosse zu erfassen, dann läge er jetzt genauso zerschmettert dort unten
wie seine Lampe.
    Roi blickte nach oben. Der Ausstieg befand sich etwa dreißig Zentimeter über ihm.
Ohne nennenswerte Schwierigkeiten gelang es ihm, sich an seiner unteren Kante festzuklammern und
aus dem Schacht zu ziehen. Er ging zum Geländer und beugte sich darüber.
    Das bunte, geräuschvolle Treiben der Quadratischen auf den Rundgängen der Halle war weiterhin
im vollem Gang. Unten, auf dem Boden, drängten sich wenigstens drei Dutzend in der Nähe des
Schachtausstiegs, hinter dem Roi abgestürzt wäre, wenn er die Gefahr nicht rechtzeitig bemerkt
hätte.
    Roi sah sich um. Der

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