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Silberband 034 - Die Kristallagenten

Titel: Silberband 034 - Die Kristallagenten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rundgang, auf dem er sich befand, war in beiden Richtungen wenigstens
dreißig Meter weit frei von Gegnern. Es schien eine gute Gelegenheit zu sein, sich durch einen
der anderen Schächte unbemerkt davonzumachen. Roi stieß sich vom Geländer ab und duckte sich
dahinter zu Boden. Noch war jedermanns Aufmerksamkeit zum Boden der Halle gerichtet. Das Geländer
bot ihm eine gewisse Deckung. So schnell er konnte, kroch er nach rechts auf den nächsten
Liftschacht zu.
    Da gellte auf der anderen Seite der Halle ein wilder Schrei auf. Er wurde aufgenommen und
pflanzte sich mit Windeseile fort, bis die ganze Halle ein Hexenkessel aus wütendem Geschrei war.
Der Lärm schien sich Roi von beiden Seiten zu nähern. Er war nicht sicher, was das Gezeter zu
bedeuten hatte, aber er nahm an, daß er von einem der Generäle durch die Fugen des Geländers
hindurch gesehen worden war.
    Vor ihm tauchte ein brauner, lederhäutiger Körper hinter der Biegung des Ganges auf. Die große
Mündung einer Trichterwaffe erschien in Rois Blickfeld. So eng er konnte, preßte er sich gegen
das Geländer, riß den Strahler heraus und schoß. Mit einem pfeifenden Aufschrei wich der
Quadratische zurück.
    Roi drehte sich um. Über den Rand des Geländers hinweg sah er die schwankenden Hälse und die
kugelförmigen Schädel von fünf Generälen, die den Gang hinter ihm herkamen. Die Falle hatte sich
geschlossen. Er war von den Antigravschächten abgeschnitten. Er konnte nichts anderes mehr tun
als warten, bis der Gegner herankam, und das Feuer zu eröffnen, sobald er ein sicheres Ziel bot.
Über seine Aussichten, diesem Dilemma mit heiler Haut zu entkommen, gab er sich keinen falschen
Hoffnungen hin. Sie hatten ihn in der Zange.
    Er richtete sich in hockende Stellung auf. Dabei fiel sein Blick auf eine der Ausbuchtungen,
die die Regelmäßigkeit der Rundgänge in gewissen Abständen unterbrachen. Eine davon befand sich
nur wenige Meter zu seiner Linken. Durch das Geländer hindurch sah er den schrägen Metallarm und
die Platte, die an seinem oberen Ende befestigt war.
    Ein verrückter Gedanke schoß ihm durch den Kopf. Er sprang auf, hastete die wenigen Meter in
fast aufrechter Haltung und schwang sich mit einem Sprung auf die Platte. Die Generäle mußten
sein Manöver beobachtet haben, denn in unmittelbarer Nähe verstärkte sich das Geschrei plötzlich
zu infernalischem Heulen. Roi warf sich flach auf die Platte, um ein möglichst schlechtes Ziel zu
bieten. Wenn seine Vermutung richtig war und dieser Apparat wirklich als Hebebühne diente, dann
mußte es hier irgendwo eine Schalttafel geben, von der aus die Bewegungen des Metallarms
gesteuert wurden.
    Er fand sie am rechten vorderen Ende der Bühne. Eine Serie von Knöpfen und Lichtern ohne
jegliche Beschriftung. Hinter ihm entlud sich donnernd und krachend eine Serie von
Trichterwaffen. Er empfand keine Wirkung. Das niedrige Geländer der Bühne bot ihm Schutz. Aber er
wußte, daß es nicht so bleiben würde. Mit grimmiger Entschlossenheit hieb er die Faust auf einen
der Knöpfe.
    Mit einem Ruck, der ihm den Magen zusammenpreßte, sprang die Hebebühne in die Höhe und blieb
sofort wieder stehen. Roi preßte, diesmal vorsichtiger, den Daumen auf den Knopf, und die
Bewegung setzte von neuem ein. Die Bühne schwebte langsam in die Höhe und entfernte sich dabei
vom Rundgang. Roi blickte zurück und sah den glänzenden Metallarm immer weiter aus dem
Betonfundament der Ausbuchtung fahren. Er warf einen Blick seitwärts durch das Geländer und sah
tief unter sich den Boden der Halle.
    Über der Mitte des Abgrunds hielt er die Bühne an, indem er den Knopf losließ. Er wollte nicht
nach oben. Er wollte nach unten. Er versuchte einen Knopf, der sich dicht oberhalb des ersten
befand. Der Metallarm schwenkte zur Seite, und die Bühne schickte sich an, in weitem Halbkreis
wieder zur Hallenwand zurückzukehren.
    Roi versuchte einen dritten Knopf. Diesmal hatte er Erfolg. Die Bühne senkte sich. Er
verstärkte den Fingerdruck, und die Bewegung wurde schneller.
    Inzwischen hatten die Generäle sich organisiert. Eine Reihe von Schüssen donnerte durch die
Halle. Roi selbst fühlte nichts, aber dicht neben ihm begann das Geländer der Bühne zu
zerbröckeln. Ein Teil löste sich und stürzte in die Tiefe. Die nächste Salve versetzte Roi einen
stechenden Hieb in die Seite.
    In wilder Verzweiflung schlug er mit dem Kolben des Strahlers auf einen weiteren Knopf. Die
Bühne

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