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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sähe er eine Theorie bestätigt. Schließlich sagte er:
    »Die Inkubationszeit ist vorbei. Die Krankheitskeime beginnen nun wirksam zu werden. Noch ist
es nicht gefährlich. Ja ich bin sogar der Ansicht, daß noch mehrere Stunden verstreichen werden,
in denen es den Männern relativ gutgehen wird. Wenn es uns gelänge, bis zu diesem Zeitpunkt die
Männer zu behandeln – vorausgesetzt, man verschaffte uns Antibiotika –, so würde die
ganze Hinrichtung im Sande verlaufen.«
    »Um welche Krankheit handelt es sich? Was bedeuten die schwärzlichen Blasen?«
    Gerhard Beir zuckte die Schultern.
    »Das läßt sich in diesem Anfangsstadium noch nicht durch bloße Beobachtung feststellen«, gab
der Arzt bekannt, »und eine andere Möglichkeit der Untersuchung besitzen wir leider nicht. Es
heißt also warten.«
    Danton schlug mit der geballten Rechten mehrmals in die linke, offene Hand. Damit gab er
seiner Unzufriedenheit über diese Auskunft sichtbaren Ausdruck. Er bedauerte es zutiefst, sich in
das Unvermeidliche fügen zu müssen.
    Es gab keine Chance.
    Eingeschlossen in den Tiefen einer Extremwelt, ohne jede Waffe, ohne Ausrüstung, war es
unmöglich, etwas zu ihrer Befreiung zu unternehmen.
    Roi murmelte leise Verwünschungen vor sich hin. Seine einzige Hoffnung bestand darin, daß es
seinem Vater und den Ertrusern gelingen würde, die für die Peilsignale Verantwortlichen
aufzuspüren.
    Und das, so erkannte er, mußte bald geschehen, sehr bald sogar.
    Vorerst sah es jedoch ganz danach aus, als müßten sie noch eine Weile in diesem Raum
zubringen.
    Wieder begann die zermürbende Warterei.
    Nachdem die fünf Männer den ersten Fieberanfall hinter sich gebracht hatten, sahen sie wieder
leidlich erholt aus.
    Und etwa zu dem Zeitpunkt, als sich ein Terraner und zwei Ertruser auf den Weg machten, um
einen Hyperwellensender zu finden, der sich wie ein Phantom auf Boultat bewegte, tauchten
Roumbaki, Heykh und Sibala bei Roi Danton auf. In ihrer Begleitung befanden sich mehrere
Generäle, aus deren Fragen man unschwer erkannte, daß es sich um Wissenschaftler und Ärzte
handelte.
    Sie konnten nicht glauben, daß die Terraner noch immer am Leben waren. Fassungslos standen sie
vor diesem für sie unerklärlichen Phänomen und beratschlagten leise untereinander.
    Aus den Gesprächen, die sich hauptsächlich zwischen den beiden terranischen Ärzten und den
Ärzten der Magellanschen Guerillas abspielten, ging hervor, daß ein mit dieser Krankheit
infizierter Gurrad bereits nach vier Stunden jämmerlich zugrunde ging, während die Terraner jetzt
erst leichte Fieberschauer bekamen.
    Mit finsterem Gesicht blickte Roumbaki auf die Generäle. Dann nickte er und bedeutete den
Kämpfern des Wachkommandos, fünf weitere Terraner zur Injektion auszuwählen.
    Zehn Männer waren es nun, die vor den Augen der übrigen zweiundachtzig Gefangenen ihrem Ende
entgegensahen.
    Von Verzweiflung und Angst über das Leben der zehn Kranken geschüttelt, nahm Roi Danton über
sein im Oberarm operativ eingepflanztes Mikrogerät Verbindung mit Oro Masut auf. Dieses Gerät war
von den Gurrads noch nicht entdeckt worden.
    Der Freihändler erkundigte sich, wie weit sie mit ihrer Suche nach dem verräterischen
Hyperwellensender waren.
    Mit sinkendem Mut erfuhr er, daß sein Vater und die Ertruser noch keinen Schritt
weitergekommen waren.
    Für Sekunden barg Roi das Gesicht in beiden Händen. Dann hob er den Kopf.
    »Jetzt habe ich genug!« stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und erhob sich.
Unbändiger Zorn gegen die Starrköpfigkeit des alten Gurrads erfaßte ihn.
    »Was haben Sie vor?« erkundigte sich Ark Huron und erhob sich.
    »Ich werde«, so verkündete der Freihändler düster, »den Herren des Triumvirats auf den Leib
rücken!«
    »Wie das?«
    »Möchten Sie eine Lehrstunde in Einschüchterungstaktik mitmachen, mon capitaine? Ja? Dann
folgen Sie mir unverzüglich.«
    Roi Danton rückte seine lindgrüne Uniformkombination zurecht, die er an Stelle seiner sonst
üblichen Kleidung des ausgehenden achtzehnten Jahrhunderts trug. Dann ging er zielstrebig durch
die Menge seiner Leidensgefährten auf das Tor zu, gefolgt von dem Markos-V-Kolonisten.
    Danton donnerte mit der Faust gegen das Tor.
    »Aufmachen, Messieurs!« schrie er. »Im Namen der Republik – aufmachen, oder wir stürmen
die Bastille!«
    Besorgt erhoben sich Fred Blain und Gerhard Beir von ihren Plätzen; sie befürchteten einen
Ausbruch

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