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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zur Konzentration. Irgendwann in den letzten Sekunden hatte er einen
wichtigen Gedanken gehabt …
    »Hinter uns kommt die erste Flimmerwolke, Sir«, meldete Melbar Kasom drängend. »Soll ich sie
ebenfalls vernichten?«
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Dann fliehen Sie wenigstens!« sagte Kasom.
    »Nein!« entgegnete der Großadministrator.
    Er öffnete die Augen und sah das blanke Entsetzen in Kasoms Gesicht. Beruhigend lächelte
er.
    »Sie haben einen Fehler begangen, als Sie die zweite Wolke vernichteten, Kasom. Aber es
scheint, als könnten wir diesen Fehler wiedergutmachen. Schalten wir unsere Schutzschirme ein und
warten.«
    Der Ertruser schluckte hörbar. Rhodan sah ihm an, daß er mit sich kämpfte. Als er dann sprach,
kamen seine Worte gewählt und entschlossen.
    »Ich darf nicht zulassen, Sir, daß Sie sich freiwillig in eine unbekannte Gefahr begeben. Die
Menschheit braucht Sie. Verzeihen Sie mir, wenn ich nun Gewalt anwenden muß …«
    Perry Rhodan wich keinen Schritt zurück.
    »Bleiben Sie stehen, Kasom! Hier befehle ich, sonst niemand. Über die Richtigkeit meines
Entschlusses können wir später diskutieren, nicht jetzt. Schalten Sie Ihren Schutzschirm ein! Ich
weiß, was ich will!«
    Aus Kasoms gewaltiger Brust löste sich ein mächtiger Stoßseufzer, dann befolgte er den
Befehl.
    Mit dünnem Lächeln schaltete Perry Rhodan ebenfalls seinen Individualschirm ein.
    Regungslos stand er dabei, als der Ertruser von der seltsamen Wolke umflossen wurde und
verschwand.
    Sekunden später war das Gebilde bei ihm.

4.
    Er spürte den typischen Schmerz einer Ent- und Rematerialisierung, so, wie er bei
den Transitionen der ehemaligen ›Sprungschiffe‹ auftauchte – und bei Transmitterbeförderung
über große Strecken.
    Im selben Augenblick – oder war es den Bruchteil einer Sekunde später? – wurde es
taghell.
    Perry Rhodan spürte, wie er stürzte. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bevor er
aufprallte.
    Taumelnd kam er auf die Füße und sah sich um.
    Neben ihm kniete Melbar Kasom und betrachtete mit fast idiotischem Grinsen die drei Vermißten,
die in wenigen Schritten Entfernung im weichen, grünen Gras saßen und in ihren Bewegungen
erstarrt waren – Thermalkonservendosen auf den Knien und Löffel in der Luft.
    Einer der beiden einfachen Soldaten bekam plötzlich ein feuerrotes Gesicht und rang nach
Luft.
    Rhodan schaltete seinen Individualschirm aus und trat auf den Mann zu. Er schlug ihm einige
Male herzhaft mit der Hand auf den Rücken.
    Hustend spie der Soldat einen Bissen aus und begann – völlig verwirrt – weiter in
seiner geöffneten Dose zu löffeln.
    »Gut so, mein Sohn«, sagte Rhodan erheitert. »Nur nicht aus der Ruhe bringen lassen.«
    Erst da setzte der Verstand des Mannes wieder ein. Er sprang auf, wobei Dose und Löffel ins
Gras fielen.
    Captain Ark Huron hatte sich ebenfalls aufgerichtet, nur mit dem Unterschied, daß er Dose und
Löffel zuvor sorgfältig abgestellt hatte.
    »Ich bitte um Verzeihung, Sir«, sagte er. »Aber angesichts der Tatsache, daß wir von Ihnen
abgeschnitten waren und niemand auf unsere Funkrufe reagierte, hielt ich es für angebracht, erst
einmal …«
    Kasoms schallendes Gelächter löste die Spannung.
    Perry Rhodan klopfte dem Captain freundlich auf die Schulter.
    »Sie haben völlig richtig gehandelt, Captain, sowohl psychologisch als auch taktisch.«
    Er wandte sich zu Kasom um, der immer noch lachte.
    »Ich meine es ernst, Kasom. Jeder Kommandeur hat dafür zu sorgen, daß seine Truppe in guter
Verfassung bleibt.«
    Nachdenklich blickte er über das grüne Land. Am Himmel zogen vereinzelte weiße Wolken dahin;
kleine Strauchinseln unterbrachen die Eintönigkeit der scheinbar unendlichen Grasfläche.
    Nirgends war etwas von den flimmernden Wolkengebilden zu sehen, die sie hierhergebracht
hatten.
    »Was nun, Sir?« fragte Ark Huron ruhig. »Die Geisterwolken haben uns offenbar auf einen
anderen Planeten versetzt. Aber warum? Und wie kommen wir von hier wieder nach Modula II
zurück?«
    Rhodan lächelte.
    »Sie sind also auch der Meinung, die Gebilde hätten uns hierher teleportiert oder
transmittiert?«
    »Selbstverständlich. Das wurde mir sofort klar, als ich hier ankam. Der Vergleich mit den
Geisterwolken von Pigell drängt sich ja geradezu auf, nicht wahr?«
    »Deshalb also wollten Sie nicht fliehen!« stieß Melbar Kasom hervor.
    Rhodan nickte ihm zu.
    »So ist es. Aber so viel Gemeinsames die Geisterwolken

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