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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vorsichtshalber nahm er den auf Paralysieren geschalteten Kombistrahler in die Hand.
    Die Vögel glitten mit lautlosem Schwingenschlag heran.
    Als sie näher kamen, erkannte Rhodan, daß die Flügelspannweite mindestens sechs Meter betrug.
Die gefiederten Rümpfe hatten verblüffende Ähnlichkeit mit terranischen Känguruhs, die Köpfe
waren schmal und liefen in kurzen, aber sehr breiten roten Schnäbeln aus.
    Mehrmals umkreiste der Vogelschwarm den schwebenden Menschen.
    Plötzlich zuckte Rhodan zusammen.
    Eines der Wesen strich näher heran – unverhofft erklangen die gleichen Laute, die von dem
UKW-Sender auf Modula II ausgegangen waren!
    Aber diesmal verstand Perry Rhodan sie!
    »Du hast die Spur der Wingas endlich gefunden, Mann-ohne-Flügel«, erklang eine Stimme in
Rhodans Gehirn. »Willkommen auf Winga, der Welt der Freiheit!« Also das waren die
Birds!
    »Was ist das: Birds?«
    Rhodan erkannte, daß sich die Vogelwesen telepathisch verständigten. Ihre telepathischen
Sendungen besaßen eine suggestive Komponente, so daß auch ein Wesen, das kein Telepath war, sie
mühelos verstehen konnte.
    »Wir nannten euch Birds, bevor ich euren wahren Namen erfuhr«, erwiderte er.
    Er sprach seine Antwort aus, weil er annahm, daß ihn die Wingas so besser verstehen
würden.
    »Wir empfingen die Funksignale eures Senders auf dem Stützpunkt der Kristalle«, fügte er
hinzu. »Die Transmitterwolken brachten uns hierher. Doch wir haben nicht viel Zeit.«
    »Du Mann-ohne-Flügel heißt Rhodan von Terra, wie ich deinen Gedanken entnahm. Mein Zeichen ist
Winga-Helo. Doch ich weiß nichts von einem Sender auf einem Stützpunkt der Unfreien, und ich weiß
auch nichts von Transmitterwolken, die euch hierherbrachten.«
    Rhodan erschrak.
    Wenn die Wingas nichts mit ihrer Entführung zu tun hatten, dann kannten sie wahrscheinlich
auch keine Möglichkeit, sie nach Modula II zurückzubringen!
    »Das habe ich nicht gesagt«, kam Winga-Helos Antwort.
    Sie war zugleich der endgültige Beweis, daß die Wingas seine, Rhodans, Gedanken mühelos auch
dann verstanden, wenn er sie nicht aussprach.
    »Wir besitzen einige Transmitterprojektoren und können mit ihnen umgehen, Rhodan von Terra.
Dennoch hatten wir mit eurer Entführung nichts zu tun. Wir wußten bisher nicht, daß es auf
anderen Planeten ebenfalls Transmitterprojektoren gibt.«
    Perry Rhodan atmete auf.
    »Was ist los?« erscholl Kasoms überlaute Stimme aus dem Helmempfänger. »Mit wem sprechen Sie,
Sir?«
    »Mit den Wingas«, antwortete Rhodan lächelnd. »Ich schalte meinen Peilsender ein; Sie sorgen
dafür, daß sich alle schnellstens zu meinem Standort begeben!«
    »Du hast Brüder-aus-dem-gleichen-Nest mitgebracht, Rhodan von Terra?« fragte Winga-Helo.
    »Vier Brüder. Sie wurden ebenso von Transmitterprojektoren entführt wie ich. Winga-Helo, wir
können uns diesmal nicht lange auf Winga aufhalten. Andere Brüder-aus-dem-gleichen-Nest warten
auf uns und benötigen unsere Hilfe. Habt ihr die Möglichkeit, uns mit einem Transmitterprojektor
zu dem Stützpunkt der Unfreien zurückzubringen?«
    Winga-Helo schlug einige Male mit den Flügeln, bevor er antwortete.
    »Folge uns zu unserem Nistfelsen, Rhodan von Terra. Dort können wir uns in Ruhe über das
Problem unterhalten. Vielleicht gibt es eine Möglichkeit, euch zu helfen.«
    Das Vogelwesen machte kehrt und strebte mit schwerem Flügelschlag dem Felsenturm in der Mitte
des Strombetts zu. Perry Rhodan aktivierte erneut sein Mikro-Triebwerk und folgte dem Fremden
mühelos. Die anderen Wingas kreisten noch eine Weile über ihnen, dann landeten sie einer nach dem
anderen auf Vorsprüngen und Nischen im Gestein.
    Rhodan entdeckte, daß von allen Landeplätzen aus breite Stollen in den Felsenturm führten. Von
innen drangen zwitschernde, pfeifende und zirpende Laute heraus. Unwillkürlich hatte Rhodan die
Vorstellung von halbflüggen jungen Wingas, die in verborgenen Nestern saßen.
    »Du hast recht«, sagte Winga-Helo. »Dort sind unsere Kinder.«
    Der Winga sah mit zusammengefalteten Flügeln aus wie ein Känguruh mit einem Federumhang und
einer gewaltigen Federschleppe. Er trug keinerlei Kleidung. Aber an seinem linken Fuß bemerkte
der Großadministrator eine dünne rubinrote Kette. Das Gefieder selbst bestand aus unzähligen
kleinen Federn in den Farben Schwarz, Blau und Weiß. Die großen Augen schimmerten in einem
warmen, goldbraunen Farbton. Klugheit und Güte schienen aus diesem Blick zu

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