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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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offenbar ganz genau, wo ihre Artgenossen gefangengehalten
werden«, sagte Roi schleppend.
    Perry nickte.
    »Und sie holen sie unter Einsatz ihres eigenen Lebens heraus. Wissen Sie, daß das ein
hervorragender psychologischer Schachzug ist? Die Gurrads können sich ausrechnen, daß sie niemals
ihrem Schicksal überlassen werden, auch wenn man sie als Gefangene zu den bestgesicherten
Stützpunktwelten der Perlians bringt.«
    Der Freihändler lächelte süffisant.
    »Ich habe gehört, eine gewisse Solare Flotte würde ganz ähnlich handeln,
Grandseigneur …«
    Rhodan lachte.
    Aber übergangslos nahm sein Gesicht einen schmerzlichen Ausdruck an. Wieder einmal mußte er an
die versklavten Besatzungen der Schiffe OLD MANS denken. Sie hatte man nicht gerettet.
    »Es gab keine Alternative dazu«, sagte Roi Danton leise, als hätte er die Gedanken des Vaters
erraten.
    »Schon gut«, erwiderte Perry Rhodan. »Danke, Danton!«
    Dieser verwegene Freihändler zeigt immer mehr verborgene Qualitäten, dachte er. Eigentlich habe ich ihm außer meiner viel größeren Erfahrung kaum etwas voraus.
    Er blickte auf, als er das typische Pfeifen überlasteter Andruckabsorber vernahm.
    Die Umgebung der KC-31 wimmelte plötzlich von anfliegenden robotgesteuerten Abwehrflugkörpern
der Perlians. Major Tschai Kulu hatte eine enge Kurve fliegen müssen, um dem Schwarm
auszuweichen.
    Nun erzitterte die Korvette unter den pausenlosen Abschüssen.
    Noch eine Stunde so weiter, und unsere Rakmunition ist aufgebraucht! dachte Rhodan.
    Hunderte von Kunstsonnen gingen über dem gequälten und gepeinigten Land auf. Das Abwehrfeuer
des Beibootes zerschlug den Angriff der Robotflugkörper. Aber immer wieder mußte Tschai Kulu
äußerst riskante Ausweichmanöver fliegen, denn einige der Robotraketen kamen trotz des rasenden
Abwehrfeuers durch.
    Jäh drehte sich die KC-31 um ihre eigene Achse, als zwei Robotflugkörper den HÜ-Schirm trafen
und explodierten. Die Welt schien in einer unglaublich hellen Leuchterscheinung unterzugehen.
Doch die Schutzschirme hielten. Mit aufheulenden Triebwerken riß Major Kulu das Beiboot wieder
auf den alten Kurs zurück. Einzelne Abwehrraketen schwenkten ebenfalls ein und verfolgten das
Kugelschiff.
    Perry Rhodan fragte sich, wie er unter diesem Umständen Major Hohle und seine Leute an Bord
nehmen sollte.
    Aber er sprach seine Befürchtungen nicht aus.
    Mitten im nächsten Angriff der Robotraketen drang das Peilzeichen der Einsatzgruppe Hohle aus
dem Funkempfänger der Kommandozentrale.
    Kurz darauf tauchte am östlichen Horizont eine unüberschaubare Kette kleinerer und größerer
Gebäude auf.
    Dort etwa mußte der Raumhafen liegen, in dem sich Hohle, Lloyd und noch drei weitere Männer
versteckt hielten.
    Major Tschai Kulu versuchte, auf geradem Weg zu dem Ort zu fliegen, von dem die Peilzeichen
nun ohne Pause eintrafen. Neue Schwärme von robotgesteuerten Flugkörpern vereitelten diese
Absicht. Wieder mußte der erfahrene Flottillenchef Ausweichmanöver fliegen, während die
Bordwaffen der Korvette unter den Angreifern aufräumten. Er drückte das Kugelschiff wieder einmal
bis dicht über den Boden, als die ersten Impulsbahnen von Abwehrstellungen gegen den
Hochenergie-Überladungsschirm prallten. Von da an kamen nur noch vereinzelte Impulsschüsse aus
den Bodenforts; sie lagen viel zu hoch, denn die Raumabwehrgeschütze waren nicht für den Erdkampf
geeignet.
    Hinter dem Beiboot blieb ein mit flüssigem Magma gefüllter Graben zurück. Die
Impulswellenbündel der Triebwerke ließen sich eben nicht ablenken.
    Bald erkannte Perry Rhodan, daß die Gebäude rings um den Raumhafen Industrieanlagen waren. Sie
wiesen kaum Beschädigungen auf. Anscheinend hatte sich der Angriff der Guerillaschiffe auf den
Küstenstreifen konzentriert.
    Die Peilzeichen Hole Hohles kamen nun ganz deutlich.
    Rhodan trat an das Pult des Navigators und beobachtete die Peilauswertung.
    Etwas außerhalb des eigentlichen Raumhafens lag ein kleinerer Platz, mit dem Hafen durch eine
breite Transportbahn verbunden, auf dem wahrscheinlich in ruhigen Zeiten die Gleiter Güter
transportierten.
    In einem der niedrigen Gebäude am Rand des Notlandeplatzes mußte sich die Einsatzgruppe Hohle
verborgen halten.
    Rhodan wandte sich zu Roi Danton um.
    Der Freihändler nickte, ohne die Frage abzuwarten.
    Wortlos drehte Perry sich um und schritt auf den Achslift zu.
    »Sie haben die absolute Befehlsgewalt über das Schiff, sobald

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