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Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Reaktionskammer zu stark war. Ab einer kritischen Menge würde
der Fusionsprozeß außer Kontrolle geraten und einen sonnenhellen Energieball erzeugen, der
genügend Hitze ausstrahlte, um die Deuteriumtanks zu schmelzen und den gesamten Vorrat an
Fusionsbrennstoffen innerhalb einer Sekunde reagieren zu lassen.
    Von dem betreffenden Schiff und seiner Besatzung würde nur eine Gaswolke übrigbleiben.
    »Mon dieu!« stieß Roi Danton hervor. »Diese Barbaren gefährden die Elite der Menschheit!«
    Er redete schon wieder in seinem sattsam bekannten gespreizten Tonfall, ein Zeichen dafür, daß
es ihm besserging.
    Aber nach einiger Zeit ließen die bedrohlichen Laute nach.
    Dafür beschleunigte das Schiff plötzlich stärker.
    Ark Huron merkte es daran, daß ihn eine imaginäre Faust jählings zu Boden schmetterte.
    »Das waren mindestens zehn Gravos!« stöhnte jemand.
    »Genau vier«, meldete Oro Masut, »ich habe es gemessen. Vier Gravos sind durchgekommen.«
    »Nur gut, daß die Löwenköpfe auch nicht stabiler sind als wir«, ließ sich ein anderer
vernehmen. »Sie müssen folglich die Gravowerte in erträglichen Grenzen halten.«
    »Aber diese Burschen sind mehr gewöhnt als wir«, meldete sich eine dritte Stimme. »Sie fliegen
immerhin in ihren gebrechlichen Kisten.«
    »So gebrechlich scheinen sie mir nun auch wieder nicht zu sein«, sagte Rhodan. »Ich habe das
untrügliche Gefühl, daß wir die Leistungsfähigkeit gurradscher Triebwerke und Raumschiffe
gewaltig unterschätzt haben. Offenbar sind sie entschieden besser als die
Kristalltransporter.«
    »Es kommt niemand mehr!« meldete Melbar Kasom von der Tür her.
    »Besitzen Sie eine Einsatzliste?« fragte Perry Rhodan.
    »Selbstverständlich«, erwiderte der Ertruser. »Soll ich die Namen verlesen?«
    »Natürlich. Und etwas schnell, wenn es geht!«
    Melbar Kasom schaltete seine Brustlampe ein. In ihrem Licht zog er eine mehrfach
zusammengefaltete Plastikfolie hervor: offenbar die Empfehlungsliste der Bordpositronik der CREST
IV, nach der die Männer der Einsatzgruppe Modula ausgewählt worden waren.
    »Olavson?« – »Hier!«
    »Harper?« – »Hier!«
    »Kleiber?« – »Hier!«
    »Bogunow?« – »Hier!«
    Genau 99 Namen rief der Ertruser auf – und 99 Männer antworteten.
    Sie waren vollzählig.
    Mit Perry Rhodan, Roi Danton und den beiden Ertrusern zählte das Einsatzkommando 103 Mann.
    Und diese 103 Mann machten sich auf, innerhalb des riesigen Raumschiffes einen sicheren Ort zu
suchen, an dem sie Zuflucht fanden, bis sie aus ihrer gefährlichen Lage erlöst wurden.
    Und das, so schloß Ark Huron seufzend, konnte sehr lange dauern – wenn es
überhaupt jemals eine Rückkehr zur CREST IV gab …
    »Andere Leute sind anscheinend auf den gleichen Gedanken gekommen wie wir«, stellte
Roi Danton sachlich fest, als sie auf einen von befreiten Gurrads überfüllten Gang stießen.
    Die zerlumpten, ausgemergelten Gestalten kamen taumelnd näher; die vordersten wurden von ihren
Hintermännern vorwärts gestoßen und so fort. Höchstwahrscheinlich hatten sie überhaupt keinen
Angriff geplant. Aber in einer solchen Masse besaß das einzelne Individuum keine
Entscheidungsfreiheit mehr. Alle zusammen handelten wie ein einziges riesiges Wesen, das sich in
seinem Verhalten grundsätzlich von jedem Einzelwesen unterschied.
    Kasoms und Masuts Waffen spien Paralysefeuer.
    Die ersten Reihen der Gurrads sanken gelähmt zusammen. Aber die nächsten drangen unaufhaltsam
weiter vor.
    Nun mußten die Terraner unablässig schießen, wenn sie nicht schuld daran sein wollten, daß die
gelähmten Gurrads von ihren tobenden Artgenossen totgetrampelt würden.
    Da in dem engen Gang nur jeweils vier Terraner oder zwei Ertruser nebeneinander Platz fanden,
schickte Perry Rhodan einen Suchtrupp unter der Führung von Captain Huron zurück. Die Männer
sollten die Abzweigung untersuchen, die sie vor wenigen Minuten passiert hatten. Vielleicht gab
es noch einen anderen Weg nach oben.
    Ark Huron nickte.
    Ein kurzer Wink – und die anderen drei Soldaten folgten ihm.
    Im Laufschritt legten sie die Entfernung zu der Abzweigung zurück.
    Nachdem sie etwa hundert Meter weit in den Seitengang eingedrungen waren, stießen sie auf
einen kleinen Trupp von Befreiten. Diese Gurrads waren im Unterschied zu den meisten ihrer
Artgenossen, die während der überstürzten Flucht von Modula II alle ihre Waffen weggeworfen
hatten, relativ gut bewaffnet. In ihren Händen

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