Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 035 - Magellan

Titel: Silberband 035 - Magellan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
seine Waffe in die Rechte und
kroch auf Händen und Füßen in die Höhle hinein.
    Kaum hatte er den Kopf durch die Öffnung gesteckt, als er auch schon erschrocken
zurückprallte.
    »Vorsicht, Kasom!« schrie er. »Hier riecht es nach Tierlosung. Bestimmt ist das die Höhle
eines Raubtieres.«
    »Schon bemerkt!« kam es dumpf zurück.
    Gleich darauf erschütterte drohendes Gebrüll die Luft, gefolgt von einem wütenden Fauchen und
durchdringenden Kreischen.
    Ein lautes, scharfes Knacken beendete den Lärm.
    Oro Masut drang hastiger vorwärts. Die Höhle erweiterte sich nach wenigen Metern, so daß der
Ertruser aufrecht gehen konnte. Er kam rasch vorwärts. Von vorn vernahm er das Plätschern von
Wasser.
    Dann tauchte Kasoms Gestalt vor ihm im Lichtkegel des Scheinwerfers auf.
    Der USO-Spezialist grinste.
    »Den ersten Braten haben wir schon, Masut.«
    Oro stellte erleichtert fest, daß der Gefährte keine Verletzungen aufwies. Er ging an ihm
vorbei und stand gleich darauf vor dem Tier, dem die Höhle kurz zuvor noch gehört hatte.
    Es glich einem terranischen Braunbären, besaß aber viel größere Ohren und größere Tatzen. Die
Schnauze ragte weit aus dem Gesichtsfeld vor; sie war geöffnet und gab den Blick auf zwei Reihen
scharfer, gelblich schimmernder Raubtierzähne frei.
    Oro bückte sich und hob den Kopf auf. Er fiel in eine unmögliche Stellung zurück. Kasom hatte
dem Tier mit einen einzigen Schlag das Genick gebrochen.
    Masut lächelte dem Gefährten verlegen zu und sagte, während er tiefer in die Höhle
eindrang:
    »Ich habe Wasser fließen hören. Vielleicht ist das hier schon der ideale Unterschlupf –
mit fließendem kaltem Wasser …«
    Der Lichtkegel seines Scheinwerfers beleuchtete Wände, die wie glattgeschliffen aussahen und
deutliche Wassermarken aufwiesen. Bei starken Regenfällen wurde die Höhle anscheinend
überschwemmt. Auch der feine gelbe Sand auf dem Boden deutete darauf hin.
    Nach einigen Metern verengte sich die Höhlung etwas, um danach in eine fast kreisrunde Kammer
überzugehen. Hier lagen Berge von blankgenagten Knochen herum. Eine Ecke war mit schmutzigen
Fellfetzen gepolstert, von denen ein betäubender Gestank ausging.
    »Pfui Teufel!«
    Melbar rümpfte die Nase.
    Oro grinste matt.
    »Wir werden das Zeug eben hinausschaffen müssen. Es sei denn, wir würden den Gestank in Kauf
nehmen, um ein weiches und warmes Nachtlager zu haben. Nachts dürfte es hier nämlich bitterkalt
werden.«
    »Ich verzichte dankend«, gab Kasom angewidert zurück. »Schließlich bin ich kein
Mistkäfer.«
    »Was auch niemand behauptet hat«, murmelte Oro Masut vor sich hin, während er in die fast
kreisrunde Röhre kroch, die aus der Kammer schräg nach oben führte. Auch hier war die Arbeit des
Wassers deutlich zu erkennen.
    Nach ungefähr zehn Metern erweiterte sich der Schlauch trichterförmig. Oro kletterte rascher
und stand bald danach in einer weiteren Höhle.
    Er schaltete seinen Scheinwerfer aus und pfiff durch die Zähne.
    »Der ideale Notausgang, Kasom.«
    Der Scheinwerferkegel des Gefährten stach durch das Dämmerlicht und beleuchtete einen
Wasserfall, der schäumend aus großer Höhe herabstürzte, die beiden Ertruser mit einem feinen
Sprühregen übergoß und dann in einem strudelnden Loch in eine Tiefe verschwand, die man nur ahnen
konnte. Bei starken Regengüssen schwoll der Wasserfall offenbar so an, daß der eine Abfluß nicht
mehr alles fassen konnte. Dann diente die Höhle des Langohrbären sozusagen als Ventil. Allerdings
schien dieser Fall äußerst selten einzutreten, sonst hätte sich das Raubtier sein Lager woanders
eingerichtet.
    »Hier bleiben wir!« sagte Kasom bestimmt.
    Innerhalb einer halben Stunde trugen sie die Abfälle des Raubtieres und die stinkenden
Fellreste aus der Höhle. Sie warfen sie einfach den Steilhang hinunter. Der Wind zerstreute sie
in alle Himmelsrichtungen, und bis sie etwa tausend Meter tiefer ankamen, würden sie auf eine so
große Fläche verteilt sein, daß sie keinem noch so mißtrauischen Gurrad verdächtig erscheinen
konnten.
    Anschließend zogen sie dem Langohrbären das Fell ab, schnitten das beste Fleisch in Streifen
und rösteten es über dem Glutodem ihrer auf minimale Leistungsabgabe gestellten Strahler.
    Sie hätten mit ihrer Lage zufrieden sein können – wenn sie nicht ständig von der
Ungewißheit über das Schicksal ihrer gefangenen Gefährten geplagt worden wären.
    »Sein Name scheint Akg zu

Weitere Kostenlose Bücher