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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schaltpult zu, an dem er
vor wenigen Minuten das Interkomgespräch in Empfang genommen hatte. Charlie hörte eine
Schalttaste klicken. Perry Rhodans Stimme war unnatürlich laut, als er sagte:
    »Die Marschälle Bull und Tifflor bitte auf dem schnellsten Wege zu mir!«
    Erst nachdem er das Interkomgerät ausgeschaltet hatte, schien sich Perry Rhodan der
Anwesenheit des buckligen Mathematikers wieder bewußt zu werden. Für den Bruchteil einer Sekunde
sah Charlie Weasel den Ausdruck der Überraschung auf seinem Gesicht. Im nächsten Augenblick
lächelte er.
    »Es tut mir leid«, versicherte er, »daß unsere Unterredung auf diese Art gestört wurde. Manche
Dinge lassen sich eben nicht vermeiden. Wir werden später noch einmal zusammenkommen müssen, um
zu Ende zu führen, was wir heute nur anfangen konnten. Einstweilen – meinen besten
Dank.«
    Charlie Weasel blieb nichts anderes übrig, als sich zu verabschieden, so gerne er auch
geblieben wäre, nachdem er erst einmal den Verdacht gefaßt hatte, er sei einem bedeutenden
politischen Ereignis auf der Spur.
    Er nahm die Papiere wieder an sich und schritt durch das Schott, das sich selbsttätig vor ihm
öffnete.
    Charlie Weasel war kaum gegangen, da erschienen in Perry Rhodans Arbeitsraum, Seite
an Seite, Reginald Bull und Julian Tifflor. Es fiel ihnen nicht schwer zu bemerken, daß ein Sturm
im Anzug war. Bull ersparte sich die mehr oder weniger launigen Bemerkungen, die er sonst bei
solchen Gelegenheiten zu machen pflegte.
    »Weiß jemand etwas Näheres«, war Rhodans erste Frage, »über die merkwürdige Serie von
Hyperimpulsen, die vor kurzem von unseren Empfängern registriert wurden?«
    Bull verneinte.
    »Es handelt sich um eine Reihe von jeweils fünf Mikrosekunden langen Impulsen«, erklärte
Tifflor, »die in Abständen von je zwanzig Mikrosekunden aufeinanderfolgen. Sie sind völlig
unmoduliert und kommen aus einer Richtung, die schräg am Zentrum der Großen Magellanwolke
vorbeiführt, jedoch generell in der Ebene der Wolke liegt. Es gab insgesamt elf dieser Impulse.
Die Sendung wurde nicht wiederholt. Die Logiker halten eine Auswertung für unmöglich.«
    Perry Rhodan schwieg eine Minute, als brauchte er Zeit, um über das Gehörte nachzudenken. Als
er schließlich zu sprechen begann, klang ein Unterton von unerbittlicher Härte in seiner
Stimme.
    »Unser Freund Danton, der sich in diesem Raum aufhielt, als die Signale empfangen wurden,
verabschiedete sich wenige Sekunden danach und begab sich an Bord des USO-Schiffes IMPERATOR.
Atlan folgte ihm auf dem schnellsten Wege. Ich halte es für mehr als wahrscheinlich, daß Dantons
rascher Abschied mit dem Empfang der Hyperimpulse zusammenhängt. Über Atlans Motive läßt sich
schwer eine Aussage machen. Es ist möglich, daß er wirklich nur nachsehen wollte, was Danton an
Bord seines Schiffes zu suchen hatte. Ich gebe jedoch zu bedenken, daß die Beziehungen zwischen
Danton und dem Arkoniden in den vergangenen Tagen immer freundlicher geworden sind. Danton umgibt
sich mit einem Geheimnis. Ich bin nunmehr fester denn je entschlossen, dieses Geheimnis zu
lüften. Dazu ist es notwendig, daß ich ihn festnehme. Aufgrund der herrschenden Rechtsordnung bin
ich dazu befugt. Meine Absicht ist es, ihn solange in Gewahrsam zu halten, bis er bereit ist,
sein Geheimnis zu lüften.«
    Bull senkte den Kopf.
    »Amen«, murmelte er leise.
    »Sie sind sich darüber im klaren«, meldete Tifflor sich zu Wort, »daß wir uns rechtlich
dennoch in einer verzwickten Lage befinden. Danton befindet sich an Bord eines USO-Schiffes. Die
Charta der USO besagt, sie sei eine überstaatliche, unparteiische Organisation mit eigener
Souveränität. Unter diesen Umständen …«
    »… haben wir kein Recht, uns einfach an Bord der IMPERATOR zu begeben und dort eine
Verhaftung vorzunehmen«, vollendete Rhodan den begonnenen Satz.
    »Ich weiß, Julian. Aber ich hoffe, daß Atlan auf meiner Seite ist und mich an meinem Vorhaben
nicht hindert. Ich bitte euch beide, mich zu begleiten. Ihr könnt auch ablehnen, wenn ihr nicht
meiner Meinung seid.«
    »Ich gehe mit«, brummte Reginald Bill. »Was hast du gedacht?«
    Tifflor nickte.
    »Ich stehe zur Verfügung.«
    Rhodan trat zu dem Funktisch in der Ecke.
    Man hörte ihn Anweisungen geben, daß ein Kurzstreckenboot im Schleusenhangar des Kommandodecks
fahrbereit gemacht werden sollte. Augenblicke später waren die drei Männer auf dem Weg zum

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