Silberband 036 - Die Zeitpolizei
Schiff befanden sich weiterhin auf einer Parkbahn hoch über
dem Planeten. Die Aufgabe von Hinsmans Gruppe, abgesehen davon, daß sie zur Herstellung der
überkritischen Fremdkörpermasse beitrug, bestand darin, hyperenergetische Messungen vorzunehmen.
In Opas Auftrag berichtete ihm Charlie über die bedenklichen Meßergebnisse, die die Roboter
erzielt hatten. Hinsman versprach, auf die Sache zu achten.
Opas Gruppe nahm daraufhin die Verfolgung der rätselhaften Spur ernsthaft in Angriff, und die
Funkverbindung mit Hinsmans Gruppe, die von auf hyperenergetischer Basis arbeitenden Mikrokoms
besorgt wurde, wurde immer schwächer. Die außergewöhnlichen energetischen Verhältnisse im Innern
des Paratronfeldes äußerten sich in einem derart hohen Störpegel, daß selbst die leistungsfähigen
Mikrosendegeräte nicht mehr über ihn hinwegkamen.
Die Roboter und der Gleiter bewegten sich mit Höchstgeschwindigkeit in nördlicher Richtung.
Die Spur, der sie folgten, war leicht zu lesen. Das Gelände, über das sie sich bewegten, war
eintönig. Der mit graugrünem Gras bewachsene Hang schien unendlich. Sie bewegten sich parallel zu
seiner Kante. Im Westen irgendwo mußte es eine Stelle geben, an der er in ebenes Land überging.
Aber sie war so weit entfernt, daß selbst die Sehorgane der Roboter sie nicht ausmachen
konnten.
Etwa zweihundert Kilometer nördlich des Trichterfeldes, dem die beiden Haluter wie durch ein
Wunder entkommen zu sein schienen, wurde der Vormarsch der Kolonne aufgehalten. Die Roboter kamen
zum Stillstand. Einer der Robotoffiziere rollte auf den Gleiter zu und erstattete Meldung.
»Auf unsere ständig ausgestrahlte Rufsendung werden schwache Antwortsignale empfangen«,
berichtete er sachlich und ohne Teilnahme. »Der Charakter der Signale läßt darauf schließen, daß
es sich bei den Sendern um Geräte bekannter Bauart handelt.«
Charlie schlug Opa vor Begeisterung auf die Schulter.
»Das sind sie!« schrie er. »Tolot und Teik!«
»In der Tat, du hast einen raschen Verstand«, bemerkte er bissig.
Die Haluter schienen sich mit beachtlicher Geschwindigkeit auf die Kolonne zuzubewegen, denn
die Verständigung wurde mit jeder Sekunde besser. Ihnen die Richtung zu weisen erwies sich als
unnötig, denn es stellte sich heraus, daß sie sich der Spur entlangbewegten, die Opas Kolonne
verfolgte. Wenige Minuten nach dem ersten Funkkontakt wurden sie am nördlichen Horizont als zwei
winzige, dunkle Punkte sichtbar. Kurze Zeit später standen sie vor dem Gleiter.
Keiner der drei Männer hatte die Haluter jemals selbst zu Gesicht bekommen. Sie hatten sie auf
Bildern gesehen, aber die Wirklichkeit erwies sich als weitaus eindrucksvoller. Charlie starrte
die Kolosse mit den vier Armen, dem halbkugeligen Schädel und den drei übergroßen Augen eine
ganze Weile sprachlos an, bevor er sich bei seiner Taktlosigkeit ertappte und den Blick
anderswohin richtete.
»Ich bin überaus froh, Sie zu sehen«, verkündete Opa mit würdevoller Stimme, der nicht die
geringste Erregung anzumerken war.
»Erfreut«, nickte Inka. »Schlechte Logikbelegung meinerseits. Ich hätte damit rechnen müssen,
daß Sie wieder auftauchen.«
Charlie sah zu dem größeren der beiden Haluter. Er mußte Icho Tolot sein.
»Ich will Ihnen sagen, warum jedermann sich freut«, sagte er bitter. »Wir erwarten Wunder von
Ihnen. Nach den Meßergebnissen unserer Roboter ist diese Welt im Begriff, in die Luft zu
gehen.«
Der Erfolg der Aktion wurde auf der ›anderen Seite‹ unverzüglich sichtbar.
Je mehr Roboter und Männer durch den rotleuchtenden Mund der Feldöffnung verschwanden, desto
weiter spalteten sich die rätselhaften Lippen. Die Öffnung weitete sich. Die Ähnlichkeit des
Gebildes mit einem halb geöffneten Mund war bald verloren. Der Augenblick kam, in dem der rechte
Rand der Leuchterscheinung die Wand der Maschinenhalle in unmittelbarer Nähe des Eingangs
berührte. Nichts geschah. Das rote Leuchten drang weiter vor, als ob es die Wand nicht gäbe, und
blieb sichtbar.
Jedesmal, wenn eine Kolonne den Durchtritt durch die Feldöffnung vollzogen hatte, sank die
Wachstumsrate der Leuchterscheinung ab. Sie wuchs weiter, aber weitaus weniger schnell als in der
Zeitspanne, die die Roboter und ihre menschlichen Begleiter brauchten, um die Feldöffnung zu
durchqueren.
Drei Kolonnen waren bisher in die unbekannte Welt jenseits der Öffnung vorgestoßen. Die vierte
stand marschbereit. Der geplante
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