Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Augenbrauen zusammenziehen ließ.
    »Was soll das?« erkundigte sich der Chef der Fünften Flottille. »Machen Sie hier
Freiübungen?«
    »Nein, Sir«, stieß Poindexter hervor. Dann sprudelte er blitzschnell heraus: »Ich melde mich
zum Dienst. Ich bin der Stellvertreter Leutnant Berliters, Sir.«
    McCisom schüttelte den Kopf.
    »Bei mir brauchen Sie sich nicht zu melden.« Er hob den Arm. Sein Daumen zeigte auf die Tür.
»Da liegt Ihr Ziel, Leutnant.«
    Poindexter glaubte, sich verhört zu haben. Er hatte nur noch den Wunsch, dem Major so rasch
wie möglich zu entkommen. Dabei half nur eine Flucht nach vorn. Mit Todesverachtung riß er die
Tür auf und stürmte mit gesenktem Kopf in die Zentrale.
    Er hatte noch keine zehn Meter zurückgelegt, als er fast mit jemand zusammengestoßen wäre.
Hastig wich er zur Seite und blickte mit aufgerissenen Augen auf den Mann.
    Da Poindexter seine Blicke langsam hob, sah er zunächst blütenweiße Wadenstrümpfe und spitze
Schnallenschuhe. Dann kamen Kniehosen und ein Frack.
    Poindexter wußte sofort, wem er da gegenüberstand. Das war Roi Danton, der sich ›König der
Freihändler‹ nannte.
    Roi Danton war seinerseits zurückgewichen und entfernte nun mit den Fingerspitzen ein paar
imaginäre Stäubchen von den Ärmeln seines Fracks. Dabei stieß er einen langgezogenen Seufzer
aus.
    »Wollen Sie vielleicht die Güte haben, sich für dieses Malheur zu entschuldigen, Monsieur?«
fragte er mit hoher Stimme. »A distance sahen Sie doch so manierlich aus, doch dann wollten Sie
mich par force von den Beinen werfen.«
    Poindexters Kinn sank herab, wodurch sein Gesicht noch länger und noch häßlicher wurde.
    Sofort wurden Danton und er von einigen Männern umringt. Poindexter sah grinsende Gesichter.
Er wünschte, er hätte sich unsichtbar machen können.
    Danton trat plötzlich auf ihn zu und nahm ihn am Oberarm.
    »Wollen wir uns nicht den Blicken dieser Schaulustigen entziehen, mon ami? Echte Männer
sollten ihre Meinungsverschiedenheiten nicht vor den Augen des Pöbels austragen.«
    »Entschuldigen Sie, Sir!« mischte sich eine andere Stimme ein. Poindexter glaubte zu erkennen,
daß sie Bob McCisom gehörte. »Dieser junge Mann ist Leutnant Berliters Stellvertreter.«
    Poindexter ahnte, daß diese Worte an einen höheren Offizier gerichtet waren.
    »Lassen Sie jetzt Ihre Späße, Danton!« sagte eine energische Stimme. »Zurück an die Plätze,
Männer.«
    Poindexter begriff, daß ausgerechnet das eingetreten war, was er unter allen Umständen hatte
vermeiden wollen: Sein Erscheinen in der Zentrale hatte beträchtliches Aufsehen erregt. Obwohl er
noch kein Wort gesprochen hatte, befürchtete er, daß er sich für alle Zeiten blamiert hatte. Die
Gesichter um ihn herum waren eine verschwommene Masse, aus der sich nur allmählich die einzelnen
Individuen herausschälten.
    »Haben Sie die Sprache verloren?« erklang wieder die energische Stimme. »Machen Sie Ihre
Meldung, junger Mann, damit wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.«
    »Offiziersanwärter Roscoe Poindexter, Sir!« stieß Poindexter hervor. Er haßte den Klang seiner
eigenen Stimme, weil er sie nicht unter Kontrolle bekam. Schließlich erkannte er den Mann, der
vor ihm stand.
    Der Mann war Perry Rhodan.
    Poindexter salutierte dreimal hintereinander und blinzelte nervös.
    »Sie sind jetzt diensttuender Leutnant«, sagte Rhodan gelassen. »Als solcher haben Sie sich zu
melden.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Das ist im Augenblick alles. Von nun an nehmen Sie an allen größeren Offiziersbesprechungen
teil. Deshalb hat Leutnant Berliter Sie in die Zentrale geschickt. Vergessen Sie jedoch nicht,
daß Sie weiterhin Ihre Pflichten auf dem dreiundzwanzigsten B-Deck zu verrichten haben.«
    »Ja, Sir!« Poindexter hatte keine Ahnung, wie er diese Arbeit bewältigen sollte, aber es wäre
ihm nicht im Traum eingefallen, diesem Mann zu widersprechen. Allmählich wirkte Rhodans Ruhe auf
ihn ein. Rhodan ignorierte den seelischen Zustand des Jungen. Das war für Poindexter eine große
Hilfe.
    »Kommen Sie mit in den Nebenraum«, sagte Rhodan. »Die Besprechung beginnt in wenigen
Minuten.«

8.
    Roumbaki ließ keinen Zweifel daran, daß er sich seinen beiden Begleitern in jeder
Hinsicht überlegen fühlte. Abgesehen davon, daß der mächtige Gurrad rein äußerlich
beeindruckender wirkte, hatte er den vordersten Platz für sich in Anspruch genommen. Der General
Heykh und der Shangant Sibala saßen zu

Weitere Kostenlose Bücher