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Silberband 036 - Die Zeitpolizei

Titel: Silberband 036 - Die Zeitpolizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlechter als das eines Gurrads«, sagte Rhodan zu
den drei Planern. »Es bedarf also keiner Erinnerung.«
    Roumbaki vollführte eine blitzschnelle Drehung. Seine herrliche Mähne begann zu wallen. Er hob
beide Arme, als wollte er unbekannte Götter für sein Leid als Zeugen rufen.
    »Die Gurrads sind stolz!« stieß er hervor. »Wie kein anderes Volk haben wir um unsere Freiheit
gekämpft. Dann, als die Terraner in großer Bedrängnis waren, haben wir trotzdem noch Zeit und
Mittel gefunden, um ihnen zu helfen.«
    Das war eine Übertreibung, wenn nicht gar eine Lüge, aber Rhodan hörte gelassen zu.
    Poindexter hatte zum erstenmal Gelegenheit, in unmittelbarer Nähe des Großadministrators zu
sitzen. Er beobachtete Rhodan von der Seite. Dieser Mann verstand es entweder wie kein anderer,
seine Gefühle zu beherrschen – oder er war keiner Gefühle fähig. Selten hatte Poindexter ein
so unbewegtes Gesicht gesehen. Er ahnte jedoch, daß dieses Gesicht Leidenschaft, Zorn, Mut, Haß
und Liebe ausdrücken konnte, ebenso wie jedes andere menschliche Gesicht.
    Poindexter war so in die Betrachtung des großen Terraners versunken, daß er kaum noch zuhörte,
was Roumbaki sagte. Als er seine Aufmerksamkeit wieder dem Gurrad zuwandte, kam dieser gerade auf
den Kern seines Anliegens zu sprechen.
    »Es gibt unzählige gurradsche Welten, die sich in den Händen der Perlians befinden«, sagte
Roumbaki und schüttelte drohend die Fäuste. »Nun ist der Zeitpunkt gekommen, da wir diese
Planeten für unser Volk zurückgewinnen können. Die Terraner haben uns zugesagt, daß sie uns
unterstützen.«
    »Das ist richtig«, gab Rhodan zu. »Wir werden, wie es in den Abmachungen heißt, zu einem
geeigneten Zeitpunkt eingreifen. Jetzt sollten wir jedoch vorsichtig sein.«
    »Wir wollen nicht länger warten!« Roumbakis Stimme dröhnte in Poindexters Ohren. »Seit
vierhundert Jahren werden wir verfolgt!«
    Poindexter wußte, daß diese Zahl stimmte. Vor vierhundert Jahren waren die Gurrads angegriffen
worden. Damals hatte dieses Volk noch auf einem hohen technischen Niveau gestanden. Roumbaki
hatte Perry Rhodan erst vor einigen Tagen Unterlagen überreicht, aus denen hervorging, daß sich
die gurradschen Wissenschaftler bereits mit der Zeitverschiebung befaßten. Die Untersuchungen
waren bereits in ein experimentelles Stadium getreten. Bevor sie jedoch erfolgreich abgeschlossen
werden konnten, kam der vernichtende Angriff, der die Gurrads in ihrer Entwicklung um
Jahrhunderte zurückwarf.
    »Ich kann Ihre Ungeduld verstehen«, sagte Rhodan besänftigend. »Sie müssen sich jedoch mit dem
Gedanken vertraut machen, daß die Gurrads auch weiterhin ein gejagtes Volk bleiben werden. Wir
Terraner werden alles tun müssen, damit wir nicht das gleiche Schicksal erleiden. Wir haben
inzwischen Nachforschungen angestellt, bei denen wir auf überraschende Ergebnisse stießen.«
    Roscoe Poindexter erinnerte sich, daß vor zwei Tagen ein Kurierschiff von der Erde in der
Großen Magellanschen Wolke angekommen war. Spielte Rhodan mit seinen Worten auf Nachrichten an,
die er vom Kommandanten dieses Schiffes erhalten hatte? An Bord der CREST IV hielt sich
hartnäckig das Gerücht, daß man ihm Berechnungsergebnisse des biopositronischen Gehirns NATHAN
überbracht hatte.
    »Das sind alles nur Ausflüchte!« rief Roumbaki erbittert. »Sie sind verpflichtet, uns zu
helfen. Wenn Sie Ihre Abmachungen nicht einhalten, machen Sie sich die Gurrads zu Feinden.«
    Rhodan wartete, bis der Gurrad sich wieder setzte. Dann gab er einem seiner Adjutanten einen
Wink. Der junge Mann überreichte Rhodan einige Papiere und einen Stapel Plastikstreifen.
    »Auf dem Mond unseres Heimatplaneten gibt es eine gigantische Rechenanlage«, sagte Rhodan zu
Roumbaki. »Dort habe ich die mir von Ihnen übergebenen Unterlagen über den Krieg gegen die
Gurrads auswerten lassen. NATHAN, wie wir das Rechengehirn nennen, kommt dabei zu erstaunlichen
Ergebnissen.«
    »Ich höre«, knurrte Roumbaki. »Versuchen Sie nicht, mich zu belügen. Unsere Wissenschaftler
werden Ihre Auskünfte überprüfen.«
    »Das müssen Sie sogar tun«, sagte Rhodan ernst. »Alles deutet darauf hin, daß der
Krieg, in den die Gurrads vor vierhundert Jahren verwickelt wurden, kein Eroberungsfeldzug,
sondern eine Strafaktion war.«
    Roumbaki war zutiefst betroffen. Er hatte aufspringen wollen, doch jetzt sank er in seinen
Sessel zurück. Heykh beugte sich vor und flüsterte ihm etwas

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