Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Habe ich dir schon erzählt, daß ich einmal die Rolle
eines Gangsterbosses spielen mußte, der mit gekidnappten Wissenschaftlern handelt …?«
    »Sehr geschmackvoll!« erwiderte Cronot mit ätzendem Spott. »Ich hätte das wissen müssen, bevor
ich dir die Erlaubnis zum Besuch der Akademie erteilte.«
    »Da wußte ich selber noch nichts davon.« Perish Mokart wurde übergangslos ernst. »Es ist eine
schmutzige Arbeit, gewiß. Aber sie ist nötig!« sagte er hart.
    Unwillkürlich riß sein Vater die Augen auf. Diese metallisch klingende Härte war ihm neu an
der Stimme seines Sohnes. Mit Bitterkeit registrierte er, daß sie sich während Perishs Dienstzeit
stärker auseinandergelebt hatten, als er bisher vermutet hatte.
    »Der Morsespruch!« forderte Perish.
    Cronot Mokart beugte sich erneut über sein Tornistergerät. Als Kosmohistoriker beherrschte er
selbstverständlich auch das alte terranische Morsealphabet.
    Sicher und schnell betätigten seine Finger die Summertasten. Jeder entsprechende Empfänger im
Umkreis von einigen hundert Lichtjahren würde im selben Moment tiefe Summtöne von sich geben, die
sich lediglich durch die unterschiedliche zeitliche Länge und Gruppierung voneinander
unterschieden.
    Wenn die Funker in der WYOMING so gut waren, wie man es auf einem Schiff der Solaren Flotte
erwarten durfte, dann würde Staatsmarschall Reginald Bull in wenigen Minuten wissen, daß Cronot
und Perish Mokart sowie Oberstleutnant Ilja Malume beabsichtigten, sich an Bord des
Riesenroboters zu begeben und zu versuchen, innerhalb der Hauptzentrale den bewußten roten Hebel
umzulegen, mit dem das ganze gigantische Gebilde von Automatik auf Manuellbedienung umgeschaltet
wurde. Da ihm der Name Cronot Mokart aus den Geschehnissen von vor vier Wochen bekannt war, würde
er sicher die dringende Bitte befolgen, die gesamte Heimatflotte auf große Sicherheitsdistanz von
OLD MAN zu bringen, so daß die Hauptpositronik glauben mußte, freie Hand zu haben.
    Nachdem er den Hypermorsespruch fünfmal durchgegeben hatte, schaltete er das Gerät auf Empfang
und wartete.
    Etwa zehn Minuten vergingen. Dann kam im Klartext die Meldung:
    »Verstanden, Cronot! Wir drücken Ihnen die Daumen!«
    Von dort, wo sich Ilja Malume postiert hatte, ertönte ein trockenes Schlucken.
    »Was gibt es?« fragte Perish grinsend.
    Ilja Malume schluckte nochmals.
    »Alles was recht ist«, würgte er hervor, »aber dieser Bully ist ein fabelhafter Kerl. Einfach
so – auf Ihren Spruch hin – zieht er ungefähr fünfzigtausend Einheiten der Flotte
zurück.« Er schüttelte den Kopf.
    »Er kennt eben seine Pappenheimer!« erklärte Cronot strahlend.
    »Pappen … was?«
    »Ein historischer Ausdruck«, bemerkte Perish. »Er bedeutet, daß der Betreffende weiß, was er
von anderen Leuten zu halten hat.«
    »Hoffentlich weiß er es wirklich«, erwiderte Ilja seufzend.
    »Wir müssen wissen, wo die Achillesferse der ganzen Anlage liegt!« schimpfte Cronot
Mokart. »Von hier aus schaffen wir es nie, an Bord eines Untersuchungsschiffes zu kommen. Die
Burschen starten bestimmt sofort wieder, wenn wir die Anlage ausschalten.«
    »Reg dich nicht auf!« erwiderte Perish. »Wo soll die Achillesferse schon liegen, Vater? Ich
wette, sobald wir die Ausstoßautomatik desaktivieren, schaltet sich die Förderanlage ebenso aus
wie das Umformerwerk. Schließlich würde sonst innerhalb einer Minute die Endfertigungshalle
bersten.«
    Ilja Malume deutete mit dem Daumen zur Schleuse.
    »Und wenn die Wachen hereinkommen und die Anlage stillegen?«
    Perish lachte trocken.
    »Dazu sind sie nicht befugt, mein Lieber. Es sei denn, OLD MAN wäre überhaupt nicht neugierig
darauf, zu erfahren, was hier unten vor sich geht. Dann wäre aber unser schöner Plan sowieso im
Eimer.«
    Er sprang zur Mündung der Belüftungsanlage, umklammerte den Rand des Loches mit den Fingern
und zog sich hinein.
    »Ilja, Sie folgen mir!« befahl er. »Und Vater, du setzt das Gitter anschließend wieder ein.
Klar?«
    »Jawohl, Sir!« antwortete sein Vater sarkastisch.
    Der Rückzug aus der Schaltzentrale vollzog sich in hektischer Eile. Jeder der drei Männer
wußte, daß ihre Mission gescheitert sein würde, wenn sie nicht vor dem erwarteten
Untersuchungskommando an die Oberfläche kamen. Von nun an mußten ihre und OLD MANs Aktionen so
ineinander übergehen, als wären sie zuvor zwischen ihnen und dem Riesenroboter abgesprochen
worden.
    Unter diesen Umständen war

Weitere Kostenlose Bücher