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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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setzte er auf.
    Im selben Augenblick erscholl ein schwaches Summen. Perish spürte, wie der Boden unter seinen
Füßen vibrierte.
    Schon wollte er sich wieder emporschwingen, da entdeckte er die Öffnung in der
pyramidenförmigen Spitze; sie mußte sich eben erst gebildet haben. Offenbar löste die Belastung
der Plattform einen uralten Mechanismus aus.
    »Erstaunlich!« murmelte Perish.
    »Wie bitte?« fragte sein Vater beunruhigt.
    »Ach, nichts Besonderes«, gab Perish zurück.
    Er kroch mit den Händen aus den Rezeptormanschetten und streifte die Traggurte ab. Die
Flughäute fielen zu Boden.
    Perish Mokart ließ sie liegen und zog seinen Kombistrahler.
    Vorsichtig schlich er sich an die Öffnung heran und blickte hinein. Er sah einen erleuchteten
Raum und ein kreisrundes Loch im Boden: den Einstieg zu einem Antigravlift.
    Als er jedoch an den Rand des Loches trat, erblickte er die grausilberne Platte, die den
Schacht abschloß. Der Lift war außer Betrieb.
    Aber es mußte eine Nottreppe geben. Schließlich konnten sich Reparaturen als notwendig
erweisen, zu denen man die Stromzuführung ausschalten mußte.
    Perish ging an der Wand entlang und tastete die Verkleidung mit den Händen ab.
    Plötzlich strauchelte er.
    Eine Öffnung klaffte in der Wand, auf der soeben noch seine Hand gelegen hatte.
    Rötliches Licht erhellte eine schmale Wendeltreppe.
    Perish schob den Strahler ins Gürtelhalfter zurück und begann mit dem Abstieg.
    Nach ungefähr vier Metern erreichte er eine kleine Plattform, die unmittelbar an der Innenwand
haftete. Er trat darauf und fuhr mit der Handfläche über die Wandung.
    Wieder öffnete sich eine Tür – und ebenso geräuschlos wie die erste.
    Der Kosmohistoriker blickte in einen kreisrunden Saal. Tote Bildschirme reflektierten das
gelblich-weiße Licht, das aus Decke und Wänden kam und den Raum mild erhelle. Schaltleisten und
-platten funkelten metallisch, Skalentafeln schimmerten matt.
    Und auf einem breiten Schalensessel hockte zusammengesunken ein menschliches Wesen in einer
zartblauen Kombination. Der rechte Arm war ausgestreckt, und die Hand umklammerte einen rot
leuchtenden Hebel, als hätte sie ihn eben erst zurückgezogen und nicht vor
Jahrzehntausenden …
    Perish Mokart wußte, daß er nur eine Mumie vorfinden würde, die sterbliche Hülle
eines Lemurers, der an dem Platz gestorben war, an den man ihn gestellt hatte.
    Dennoch wagte er kaum zu atmen, als er den Saal betrat. Auf leisen Sohlen ging er zu dem
Schalensessel und blickte dem Toten ins Gesicht.
    Es war ein menschliches Gesicht; Unterschiede zu einem Menschen der heutigen Zeit gab es
nicht. Die lederartig erstarrte Haut faltete sich über einem Totenschädel, eingetrocknete Augen
starrten den Besucher an, als könnten sie ihn noch sehen. Die Zähne waren entblößt und gelblich
und täuschten ein Grinsen vor, wo kein Leben mehr vorhanden war.
    Perish wunderte sich im ersten Moment über die Tatsache, daß ein Leichnam mumifiziert fünf
Jahrzehntausende überstanden hatte, obwohl der Raum nicht luftdicht verschlossen war. Die Gitter
der Belüftungsanlage gaben einen leisen Hauch von sich, der wahrscheinlich ohne technische
Hilfsmittel entstand.
    Doch dann fiel ihm ein, daß es eine künstliche Atmosphäre war, die in der subtritonschen Stadt
herrschte, eine künstliche sterile Atmosphäre.
    Das erklärte die Mumifizierung zur Genüge.
    Perish betrachtete die außergewöhnlich hohe Stirn des Toten. Der Lemurer mußte, wenn man von
der Schädelform auf die Qualität seines Inhaltes überhaupt schließen durfte, ein sehr
intelligenter Mann gewesen sein, vielleicht ein Wissenschaftler.
    Versehentlich berührte er mit der Schulter den linken Arm der Mumie.
    Ein lautes Poltern schreckte ihn auf und ließ ihn entsetzt zurückspringen.
    Er sah die Staubwolke dort, wo ehemals der linke Arm des Toten gewesen war. Die mumifizierten
Bestandteile hatten sich unter der Berührung wie Zunder aufgelöst.
    Und dann entdeckte Perish Mokart den Gegenstand, der aus der zerfallenen Haut der Mumie
gefallen war und ihn durch sein Poltern so erschreckt hatte.
    Eine apfelgroße, silbern leuchtende Kugel …!
    Der Kosmohistoriker bückte sich und hob sie vorsichtig auf.
    Dabei spürte er las schwache Vibrieren, das von ihr ausging. Sie war warm, etwa so warm wie
das Blut eines Erdgeborenen – und an einer Stelle sah Perish die haardünne Fuge, die die
Stelle markierte, an der sich ein Knopf in die Kugel

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