Silberband 037 - Arsenal der Giganten
eingedrückt hatte.
Der Oxtorner erstarrte.
Der Knopf mußte sich beim Aufprall auf den Boden aufgedrückt haben!
Behutsam, aber dennoch schnell, legte er die Kugel auf eine Schalttafel.
Danach wandte er sich blitzschnell um, war mit einem Satz an der Tür, sprang auf die
Wendeltreppe und hastete hinauf, durch den Raum in der Turmspitze, auf die Plattform und zu
seiner Dragon-Flughaut.
Ebenso schnell hatte er sich die Haltegurte übergestreift, war in die Rezeptormanschetten
gekrochen und hatte sich von der Plattform abgestoßen.
Er strebte hastig von dem Turm fort, stieß hinab in das Häusermeer und versuchte, so schnell
wie möglich recht viele Gebäude und Kilometer zwischen sich und den Turm zu bringen – und
die Bombe, deren Zeitzünder vibrierte …
Über das Funkaggregat unterrichtete er die Gefährten von der drohenden Gefahr und forderte sie
auf, in Deckung zu gehen.
Doch als er den Schweber in der Nähe des Stadtrandes verlassen an einer Hauswand stehen sah,
als der Turm schon mehrere tausend Meter hinter ihm lag und immer noch keine Explosion erfolgt
war, beruhigte er sich wieder.
Möglicherweise hatte er doch keine Bombe in der Hand gehalten.
Er fand seinen Vater und die acht Spezialsoldaten im Keller des Gebäudes, vor dem der Schweber
parkte.
Sie bestürmten ihn mit Fragen, aber er überprüfte zuerst die Decke und die Wände des
Kellerraums. Als er sich davon überzeugt hatte, daß sie stark genug waren, um die Auswirkungen
einer etwa vier Kilometer entfernten Atomexplosion zu überstehen, berichtete er von seinem
Erlebnis.
»Wahrscheinlich war es keine Bombe«, schloß er. »Aber ich schlage dennoch vor, wir warten noch
etwas, bevor wir wieder hinausgehen.«
»Bombe oder nicht«, erklärte Cronot Mokart. »Auf jeden Fall hast du völlig richtig
gehandelt.«
»Ich möchte nur wissen, was die Kugel darstellt – wenn sie keine Bombe ist …?«,
murmelte Perish nachdenklich.
»Sie vibriert, sagten Sie?« fragte Captain Geraldi.
Perish nickte.
»Allerdings absolut lautlos, Captain. Es war … hm … wie ein schnelles
Pulsieren …«
Er stockte und holte tief Luft.
»Ein Pulsschlag! Ja, das war es! Die Kugel lebt, sie hat die Temperatur eines Erdgeborenen und
einen Puls!«
»Und einen Knopf zum Einschalten«, ergänzte Cronot ironisch. »Du glaubst doch nicht ernsthaft,
man könnte ein Lebewesen ein- und ausschalten wie eine Maschine!«
»Aber wenn man es doch kann?«
»Dann handelt es sich um eine Maschine, Junge. Alles übrige, die Wärme, das Vibrieren, kann
auch von einer Maschine erzeugt werden.«
»Wir werden es bald feststellen«, bemerkte Geraldi.
»Sie sind ein Hitzkopf, junger Mann!« wies Cronot ihn zurecht. »Der Zeitzünder kann sowohl auf
eine halbe Stunde als auch auf einen ganzen Tag eingestellt sein.«
Perish hieb mit der geballten Rechten in die offene Linke.
»Folglich bleibt es sich gleich, ob ich jetzt zurückgehe oder erst in einer Stunde, Dad!«
Er warf sich seinen Flugapparat über die Schulter und ging zur Tür.
»Halt!« rief Cronot scharf. »Du bleibst hier! Wenn einer geht, dann bin ich es. Ich bin ein
alter Mann; um mich ist es nicht weiter schade, wenn …«
Perish grinste seinen Vater offen an.
»Das ist das erstemal, daß du dich für alt hältst. Nein, Dad, du mit deinen achtundsechzig
Jahren stehst im besten Mannesalter. Außerdem – wie stellst du dir die Untersuchung der
Kugel vor? Willst du sie mit dem Strahler zerschneiden?«
»Irgendwie werde ich sie schon aufbekommen, verlaß dich drauf!«
Perish schüttelte den Kopf und sagte ernsthaft:
»Ich fürchte, wenn es sich tatsächlich um eine Bombe handeln sollte, kommt es vor allem auf
das Wie an. Und in der Beziehung ist dir ein ehemaliger Spezialoffizier der USO bestimmt um
Längen voraus. – Nein, Dad! Wenn einer geht, bin ich das!«
Cronot Mokart machte ein finsteres Gesicht. Es drängte ihn zu sagen, welche Ängste er
ausgestanden hatte, als er vor drei Jahren das Hypergramm erhielt, in dem ihm mitgeteilt wurde,
daß sein Sohn Perish bei einem Einsatz schwer verwundet worden war – beide Beine durch eine
Explosion zertrümmert, die Hirnschale von einem Strahlschuß abgerissen …
Aber er schluckte es hinunter – wie damals.
»Also gut, Junge! Aber sieh dich vor!«
»Das werde ich«, versprach Perish.
»Ich komme mit«, erklärte der Captain. »General Ifros hat mich zu Ihrem Schutz abkommandiert.
Folglich dürfen Sie mich nicht
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