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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wahrscheinlich hatte er sich in die äußerste Ecke zurückgezogen.
    »Halt!« befahl Rhodan. »Wir dürfen nichts überstürzen. Jeder Schritt muß überlegt werden.
John, stellen Sie fest, wo unser Gegner sich jetzt aufhält.«
    »Auf der anderen Seite der Halle«, informierte der Mutant seine Begleiter. »Er kauerte in
einer Ecke.«
    Hegmar streckte sich, um besser an der Scheibe vorbeisehen zu können. Er war jedoch nicht in
der Lage, durch das Gewirr der Pflanzen irgend etwas von der gegenüberliegenden Seite der Halle
zu erkennen.
    Einer der Techniker schüttelte den Kopf.
    »Die Gänge sind zu schmal«, sagte er. »Wir kommen mit dem Projektor nicht weiter.«
    »Das macht nichts«, sagte Rhodan. »Unser Gegner weiß, daß er uns nicht mehr entkommen kann.
Wir brauchen ihn nur hier festzuhalten.«
    »Ich werde noch einmal versuchen, telepathischen Kontakt zu ihm aufzunehmen«, erbot sich John
Marshall. »Vielleicht kann ich ihn jetzt davon überzeugen, daß es besser ist, wenn er sich
ergibt.«
    Marshall konzentrierte sich.
    Nach einer Weile sagte er: »Der Zwerg ist bereit, sich uns auszuliefern.«
    »Er soll hierherkommen!« befahl Rhodan. »Übermitteln Sie ihm, daß wir ihn mit schußbereiten
Waffen erwarten. Wir machen von diesen Waffen Gebrauch, wenn er irgend etwas unternimmt, das uns
oder die Sicherheit des Schiffes gefährden könnte.«
    Wieder entstand eine Pause, während Marshall mit dem Zwerg telepathische Zwiesprache
hielt.
    »Er kapituliert bedingungslos«, sagte der Mutant schließlich. »Er kommt jetzt aus seinem
Versteck.«
    Drave Hegmar beobachtete gespannt die langen Tankreihen. Aus einem dieser Gänge mußte der
Zwerg hervorkommen. Der Major blickte auf seine Uhr. Seit achtundvierzig Stunden machten sie
jetzt Jagd auf diese Kreatur. Ein einziges Wesen hatte fünftausend Raumfahrer in Atem gehalten.
Hegmar holte tief Luft. Er war erleichtert, daß dieser unheimliche Kampf ein Ende gefunden hatte.
Einen Augenblick dachte er daran, was geschehen wäre, wenn sie anstelle eines Sarges ein
Dutzend an Bord genommen hätten. Das hätte mit Sicherheit den Untergang der CREST IV
bedeutet.
    Das Auftauchen des Zwerges unterbrach Hegmar in seinen Überlegungen.
    Das seltsame Wesen war zwischen den hydroponischen Tanks erschienen und sofort
stehengeblieben, als es die Terraner erblickt hatte.
    Trotz seiner Kleinheit ähnelte der Zwerg nicht einem Kind. Er sah aus wie ein
zusammengeschrumpfter alter Mann, und in seinen großen Augen schien sich unermeßliches Leid zu
spiegeln. Hegmar hatte erwartet, daß ihr Gegner einen anderen Eindruck auf ihn machen würde, daß
er ihn vielleicht hassen könnte. Aber jetzt fühlte er nichts als Mitleid mit diesem Wesen, das
sie fast fünfzig Stunden lang bekämpft hatten.
    Die schmalen Lippen des Zwerges zuckten. Er schwankte leicht, als könnte er sich nur noch mit
Mühe auf den Beinchen halten.
    »Er ist sehr verwirrt«, teilte John Marshall mit. »Er haßt uns, weil wir ihn zur Kapitulation
gezwungen haben. Aber es schwingt auch Resignation in seinen Gedanken mit.«
    »Das ist gut«, sagte Rhodan. »Fragen Sie ihn, ob er irgendwelche Waffen bei sich hat.«
    »Er ist unbewaffnet«, sagte Marshall.
    »Ich traue ihm nicht«, bemerkte Atlan. »Wir sollten ihn sofort paralysieren.«
    »Ich möchte einiges von ihm erfahren«, antwortete Rhodan. »John, fragen Sie ihn, warum er
nicht unmittelbar nach seinem Erwachen versucht hat, eine Verständigung herbeizuführen.«
    Marshall nickte.
    Er erhielt jedoch keine Antwort mehr. Der Zwerg stieß einen schrillen Schrei aus und fiel in
sich zusammen. Es sah aus, als würde man aus einem Ballon plötzlich die Luft herauslassen.
    Die Männer blickten wie erstarrt auf das Gebilde, das von ihrem Gegner übriggeblieben war und
ein paar Schritte von ihnen entfernt am Boden lag.
    Rhodan hob den Arm und sprach in sein kleines Funkgerät.
    »Alle Projektoren ausschalten! Der Zwerg ist tot.«
    Hegmar fragte sich, was geschehen war. Hatte ihr Gegner Selbstmord begangen, oder hatten
geheimnisvolle Kräfte für sein Ende gesorgt?
    Rhodan näherte sich den Überresten des kleinen Körpers. Er blieb davor stehen. Die anderen
Männer waren ihm gefolgt.
    Rhodan beugte sich hinab.
    »Rätselhaft«, murmelte er betroffen.
    Er berührte das Gebilde vorsichtig mit der Hand. Es zerbröckelte. Die abgefallenen Teile
zerfielen zu Staub und wehten im schwachen Luftzug, der von der Klimaanlage kam, davon.
    Perry

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