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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rhodan richtete sich wieder auf.
    »Das dürfte das Ende dieser seltsamen Begegnung sein«, stellte er fest. »Ich glaube, wir
können den Alarmzustand aufheben. Die gesamte Besatzung hat Ruhe nötig.«
    Erst jetzt bemerkte Major Drave Hegmar, wie müde er war. Er hätte sich am liebsten auf den
Boden gelegt. Wahrscheinlich wäre er auf der Stelle eingeschlafen. In Erwartung eines ungestörten
Schlafes erschien ihm sogar die riesige Entfernung, die sie von der Milchstraße trennte,
bedeutungslos.
    Als er sich abwandte, um das Gewächshaus zu verlassen, begannen die Alarmanlagen zu schrillen.
Das Geräusch traf Hegmar wie ein elektrischer Schlag. Wie gelähmt blieb er stehen. Dann lächelte
er. Wahrscheinlich hatte einer der müden und gereizten Männer aus Versehen den Alarmknopf
betätigt.
    Das war die Erklärung.
    Was sollte sonst geschehen sein?
    Aber er täuschte sich. Der Alarm war bewußt ausgelöst worden, und es gab auch einen Grund
dafür.
    Einen fürchterlichen Grund.
    Denn vor ein paar Sekunden waren achtundzwanzig Männer von der CREST-Besatzung durch
vergiftetes Wasser gestorben.
    Es wurde nie festgestellt, ob es Zufall war, daß das Gift in den Wasservorräten der
CREST IV fast im selben Augenblick wirksam wurde, als der Zwerg sich vor den Augen der ins
Gewächshaus eingedrungenen Männer auflöste.
    Dr. Ralph Artur war es zu verdanken, daß nicht mehr als 28 Männer von dem giftigen Wasser zu
sich nahmen. Unmittelbar, nachdem er die Nachricht vom ersten Gifttoten bekam, löste der Chefarzt
der CREST IV Großalarm aus.
    Er setzte sich mit der Zentrale in Verbindung, und Oberstleutnant Ische Moghu verbot sofort
den Genuß von Trinkwasser.
    Rhodan und seine Begleiter, die von der Schreckensnachricht im Gewächshaus überrascht wurden,
kehrten in die Zentrale zurück.
    Sie hatten den Zwerg besiegt, aber jetzt sah es danach aus, als sollten sie einen teuren Preis
dafür bezahlen. Der Gnom hatte offenbar die gesamten Wasservorräte der CREST IV mit einem
unbekannten Nervengift verunreinigt. Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Gift um irgendwelche
organischen Ausscheidungen des unheimlichen Wesens.
    Der Zwerg hatte die gesamte Besatzung getäuscht. Sämtliche Sabotageakte an Maschinen und
Einrichtungen der CREST IV waren nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Während er den Anschein
erweckt hatte, die CREST vernichten zu wollen, hatte der Fremde die Trinkwasservorräte verseucht.
Damit hatte er mehr erreicht, als wenn er noch tagelang weitere Anschläge verübt hätte.
    Unmittelbar nach Bekanntgabe der schrecklichen Nachricht wurde es still innerhalb des großen
Schiffes.
    Fünftausend Raumfahrer waren ohne Trinkwasser.
    Drei Stunden später.
    Atlan streckte einen Arm aus und hielt Roi Danton mit der flachen Hand fest.
    »Laß ihn jetzt!« sagte er sanft. »Geh jetzt nicht zu ihm!«
    Aber ich bin sein Sohn! protestierten Rois Augen. Ich habe das Recht, zu ihm zu gehen.
    Der Arkonide verstand den Blick, und er wußte, daß Danton seine Gedanken nur deshalb nicht
laut aussprach, weil er nicht wollte, daß jemand von den Offizieren erfuhr, wer der
Freihändlerkönig in Wirklichkeit war.
    »Es gibt Augenblicke, in denen ein Mann allein sein muß«, sagte Atlan. »Wir dürfen ihn nicht
stören.«
    »Aber er ist … verzweifelt!« stieß Danton hervor.
    Atlan betrachtete ihn gelassen.
    »Woher weißt du das?«
    Roi wandte sich irritiert ab. Vielleicht, dachte er, wußte dieser Arkonide mehr über Rhodan
als er, der Sohn dieses Mannes. Trotzdem konnte Roi nicht verhindern, daß seine Blicke immer
wieder sorgenvoll zu seinem Vater im Kontrollsessel zurückkehrten.
    Perry Rhodan saß ruhig und einsam da. Man hätte glauben können, er sei eingeschlafen. Danton
war jedoch sicher, daß sein Vater nicht schlief. Er dachte wahrscheinlich angestrengt nach.
    Vielleicht brauchen wir alle diese Pause, dachte Danton.
    Er beobachtete Atlan. Der Arkonide hatte die Arme über der Brust verschränkt und stand vor den
Kontrollen. Nur ein Mann, der über eine zehntausendjährige Erfahrung verfügte, konnte in einem
solchen Augenblick gelassen bleiben. Roi versuchte die Wege zu erkennen, die Atlans Gedanken
nahmen, aber er ahnte, daß ihm Gefühle und Überlegungen dieses Mannes immer fremd bleiben
mußten.
    Danton fühlte, wie diese fast stoische Ruhe des Lordadmirals auf ihn übergriff, und er war
dankbar dafür. Er entspannte sich und richtete seine Aufmerksamkeit auch auf die anderen Männer

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