Silberband 037 - Arsenal der Giganten
General meldet sich nicht«, sagte Captain Geraldi.
Perish Mokart lachte leise.
»Haben Sie wirklich geglaubt, er würde sich melden, Captain? Er ist ein Gefangener, und
Gefangenen pflegt man sämtliche Kommunikationsgeräte abzunehmen. Viel wichtiger erscheint mir,
daß die Roboter oder die Schwingungswächter unseren Anruf empfangen.«
Arturo Geraldi zuckte die Schultern und beugte sich erneut über den tragbaren Telekom.
»Hier Captain Geraldi! Ich rufe General Ifros. General Ifros, bitte melden! Wir sind vergessen
worden. Ich wiederhole: Wir sind vergessen worden!«
Reginald Ljassew grinste.
»Die Vergessenen von Tritona! Wäre ein guter Filmtitel, nicht wahr?«
»Halten Sie den Mund!« fuhr Geraldi ihn an. »Für uns ist es nur wichtig, daß der Funkspruch
die Zweitkonditionierten vermuten läßt, daß eine versprengte Kampfgruppe sich heimlich mit dem
ehemaligen Oberbefehlshaber in Verbindung setzen will.«
Er fuhr herum und richtete die Waffe auf die Gestalt, die durch einen Nebengang hergelaufen
kam.
Dann ließ er den Strahler wieder sinken.
Cronot Mokart kam heran und setzte ein koffergroßes Gerät ab. Die Art der Antennen bewies, daß
es sich um ein tragbares Hyperfunkgerät handelte.
»Was sagst du dazu, Perish?« wandte er sich an seinen Sohn. »Reichweite vierhundert
Lichtjahre. Das dürfte für unsere Zwecke genügen.«
Perish Mokart nickte.
»Ausgezeichnet, Vater! Hast du irgendwo Roboter gesehen?«
»Nein, sonst wäre ich kaum hier.«
Er öffnete die Rückwand des Geräts, nahm die breiten Plastikgurte aus dem schmalen Fach und
befestigte sie an den vorhandenen Halterungen an der Außenwand. Danach schnallte er sich den
Hyperkom auf den Rücken.
»So, das wäre erledigt. Jetzt dürfen unsere Freunde kommen.«
»Bis jetzt rührt sich noch nichts«, sagte Perish. »Captain, versuchen Sie es noch einmal!«
Captain Geraldi schaltete den Telekom erneut ein und sagte seinen Spruch auf.
Plötzlich legte Perish ihm die Hand auf die Schulter.
»Abschalten! Ich habe etwas gehört!«
Hastig drückte Geraldi auf die AUS-Taste und richtete sich auf.
Die Männer hielten den Atem an.
Von irgendwoher aus dem unübersichtlichen Ganglabyrinth erscholl rhythmisches Stampfen.
Reginald Ljassew grinste breit.
»Kampfroboter! Sie scheinen zu glauben, wir hätten keine Ohren.«
»Bald haben Sie auch keine mehr!« drohte der Captain und griff an sein Jagdmesser, das er
stets in einer echten Lederscheide am Gürtel trug.
Perish Mokart überprüfte die beiden Waffen, die er auf dem Weg zum Höhlenlabyrinth unter
Tritona gefunden hatte. Ein Soldat mußte sie weggeworfen haben. Es handelte sich um einen
bazookaähnlichen Raketenwerfer, dessen Munition speziell für die Bekämpfung von Kampfrobotern
gedacht war. Die zweite Waffe war ein schwerer Kombistrahler, für einen Oxtorner gewichtsmäßig
nur ein Spielzeug.
Cronot Mokart legte einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens. Die Pfeilspitzen enthielten noch
immer Thermoladungen.
»Verteilen Sie sich auf die Gangmündungen!« befahl Perish. Er übernahm wie selbstverständlich
das Kommando, und Captain Geraldi respektierte die größere Kampferfahrung des Oxtorners. »Wir
müssen wissen, aus welcher Richtung die Roboter kommen. Sperren Sie also Ihre Ohren auf!«
Die Soldaten rannten los.
Nach kurzer Zeit hob Reginald Ljassew die Hand.
»Sie kommen von hier!«
»Gut!« erwiderte Perish. »Sie ziehen sich jetzt bis an die Kreuzung zurück, von der ein Tunnel
zur Hauptverkehrsader abzweigt. Dort sichern Sie nach allen Seiten, damit uns hier niemand in den
Rücken fällt.«
»Und Sie?« fragte Captain Geraldi besorgt.
Der Oxtorner lachte gutmütig.
»Wir kommen ganz gut allein zurecht. – Außerdem können Sie nicht so schnell laufen wie
wir, und es ist wichtig, daß wir die Roboter von ihren anderen ›Kollegen‹ weglocken.«
Der Captain schien nicht ganz zu verstehen, worauf Perish Mokart hinauswollte. Aber er nickte
und zog mit seinen Soldaten davon.
Perish und Cronot Mokart bezogen zu beiden Seiten des Tunnels Stellung, aus dem sie die
Roboter erwarteten.
»Warum stößt du unseren Plan um?« flüsterte Cronot. »Ich denke, wir wollen die Roboter hier
zurückschlagen.«
»Das werden wir auch«, gab Perish grimmig zurück. »Aber wenn sich dadurch einer der
Schwingungswächter verleiten läßt, selbst in den Kampf einzugreifen, wären die anderen verloren.
Bedenke, daß wir hier unten keine Detonationswaffen
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