Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
dahinzutreiben. Ein einziger Gedanke
beherrschte ihn und erfüllte ihn mit Verzweiflung. Die ROBAN hatte einen weiteren Treffer
erhalten. Viel zu bald nach seinem Befehl, als daß die Männer ihre Jets hätten schon erreicht
haben können. Vielleicht waren sie mitten in die Explosion gelaufen. Vielleicht hatte der Treffer
das ganze Schiff auseinandergerissen. Und er schwebte hier mit halbem Bewußtsein durch Nichts und
Nirgendwo und konnte sich nicht rühren.
    Der Zorn über die eigene Hilflosigkeit brachte ihn wieder zu sich. Er schwebte
tatsächlich – in einer grausig schönen Umgebung aus zerrissenen Wänden und Streben, die in
sanften grünen, roten und blauen Farben leuchteten. Der Schreck durchfuhr ihn wie ein
elektrischer Schock. Die bunte Luminiszenz konnte nur eine Bedeutung haben: Der letzte Treffer
hatte das Material der ROBAN in den Zustand des Kernbrands versetzt. Das luminiszente Leuchten
kennzeichnete die Ausgangsphase des Brandes. Wenn erst einmal eine ausreichende Zahl von
Atomkernen in den Zerfallsprozeß eingetreten war, würde die Helligkeit einfarbig weißblau werden
und an Intensität gewinnen. Von da an waren es nur noch ein paar Sekunden, bis das ganze Schiff
sich in eine grell leuchtende Wolke aus Plasma verwandelte.
    Redhorse aktivierte das kleine Hilfstriebwerk seines Anzugs. Im Leuchten seiner Umgebung
entdeckte er das Schott, durch das die Männer den Meßraum verlassen hatten. Er glitt darauf zu.
Der Gang, der dahinterlag, schien unbeschädigt; aber die Beleuchtung war ausgefallen, und an
einigen Stellen glühten die Wände in lichtem Grün. Zwei schattenhafte Gestalten bewegten sich
taumelnd und unsicher zwanzig Meter weiter gangabwärts.
    Redhorse rief sie an.
    »Frizz hier!« klang die heisere Antwort. »Hilf mir, wenn du kannst. Holl ist mit dem Schädel
irgendwo angeschlagen.«
    Redhorse glitt auf ihn zu. Gemeinsam schoben sie Holl Vincent vor sich her. Die Tatsache, daß
der Antigrav ausgefallen war, half ihnen. Während sie den Gang entlangglitten, versuchte
Redhorse, die Männer des Stoßtrupps über Helmfunk zu erreichen. Der Versuch mißlang. Er bekam
keine Antwort. Er fing an, sich mit dem Gedanken abzufinden, daß das Unternehmen vorüber war,
bevor es überhaupt angefangen hatte. Für ihn und Holl und Frizz und wer immer sonst noch am Leben
sein mochte, gab es nur noch eine einzige Hoffnung: daß wenigstens eine oder zwei der Jets die
Katastrophe unbeschädigt überstanden hatten. Die ROBAN würde in acht bis zehn Minuten
explodieren. Wenn sie es bis dahin nicht geschafft hatten, das Schiff zu verlassen, brauchten sie
sich um nichts mehr Sorgen zu machen.
    Der Gang mündete auf einen Aufzugsschacht. Der kürzeste Weg zu den Steuerbordhangars begann
drei Decks tiefer. Redhorse schob den bewußtlosen Holl Vincent in den Schacht und gab ihm einen
kräftigen Stoß nach unten. Dann sprang er hinterdrein. Kurz vor dem Ausstieg holte er den langsam
fallenden Körper ein und zog ihn zu sich heran. Er schaffte es gerade noch, sich durch die
Ausstiegsöffnung zu schwingen, bevor Vincent mit seinem Schwung ihn weiter in die Tiefe riß.
Frizz Eisner war dicht hinter ihm.
    Der Teil des Schiffes, in dem sie sich jetzt befanden, war ebenfalls vom letzten Treffer in
Mitleidenschaft gezogen worden. An einigen Stellen der Wände zeigten sich verästelte Risse, und
es gab weite Flächen, die intensive Luminiszenz ausstrahlten. Frizz schien zu verstehen, worum es
ging. Sie bewegten Holl Vincents Körper jetzt rascher und mit weniger Rücksichtnahme.
Verschiedene Male stieß er mit dem Kopf voran gegen eine der leuchtenden Stellen. Schaden würde
ihm daraus keiner entstehen. Gegen die Radioaktivität schützte ihn sein Anzug, und die glühenden
Stellen waren vorläufig noch so kühl wie der Rest der Wand.
    Sie näherten sich jetzt den Hangarschleusen. Die Wände zu beiden Seiten wichen zurück und
öffneten sich auf eine Art Platz, in dessen jenseitiger Wand die Zugänge zu den Schleusen lagen.
Redhorse war beruhigt, daß er bis jetzt noch keinen seiner Leute gefunden hatte, der bei dem
Rückzug aus dem Meßraum auf der Strecke geblieben war. In gleichem Maße erschreckte ihn jedoch
der Anblick der Wand, hinter der die Hangars lagen.
    Die ganze Wand erstrahlte in bunten Farben, und stellenweise war die Intensität des Leuchtens
schon so stark geworden, daß die Farbtöne sich zu bläulichem Weiß vermischten. Die Wand war im
Begriff, ins Endstadium

Weitere Kostenlose Bücher