Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
selbst wieder flüssig werden. Wenn
nichts weiter unternommen wurde, würde die Halle in fünf oder sechs Stunden bis zur Decke mit
flüssigem Methan gefüllt sein. Das konnte nicht im Interesse des Stützpunkts liegen. Auf
irgendeine Weise mußte die Öffnung auch physisch wieder verschlossen werden, um die Halle den
Verteidigern von neuem nutzbar zu machen. Redhorse hatte keine Ahnung, auf welche Weise die
Lemurer – oder die Roboter, die die Anlage von ihnen übernommen hatten – sich dieser
Aufgabe entledigen würden; aber er zweifelte nicht daran, daß sie die Mittel dazu besaßen.
    Frizz Eisner, der dicht neben ihm ging, sagte plötzlich:
    »Seht euch das an – der Druck ist in den letzten zwei Minuten um zwanzig Atmosphären
gestiegen.«
    Das war's, überlegte Redhorse. Pumpen erhöhten den Druck innerhalb der Halle, bis auch der
letzte Tropfen flüssigen Methans durch das Leck zurückgewichen war. Wahrscheinlich gab es
außerdem Heizgeräte in Wänden, Decke und Fußboden, die die Hallentemperatur beliebig lang
ausreichend hoch halten konnten, um die Kondensierung des gasförmigen Methans zu verhindern. In
Kürze würde irgendwo ein Trupp von beweglichen Robotern erscheinen und sich daranmachen, das
zerschossene Stück der Felswand neu zu fertigen und die Öffnung zu verschließen.
    Sie erreichten schließlich die rückwärtige Wand. Sie hatten seit Beginn des Unternehmens knapp
dreizehn Stunden gebraucht, um bis hierher zu kommen. Vierzehn Mann hatten dabei das Leben
verloren.
    Don Redhorse sah sich gezwungen, eine neue Entscheidung zu treffen. Die Wand war fugenlos.
Nirgendwo zeigte sie auch nur die leiseste Spur eines Schotts, dessen Verriegelung man vielleicht
hätte enträtseln können, um Zugang zum Innern des Forts zu gewinnen.
    Was lag hinter der Wand? hieß die Frage. Was würde geschehen, wenn die Strahler sich ein Loch
durch den Fels fraßen? Welcher Druck herrschte im Innern des Stützpunkts?
    Redhorse entschied, er werde sich auf die Genialität der lemurischen Ingenieure verlassen. Was
auch immer sie sich ausgedacht hatten – es blieb ihm keine andere Wahl, als sich mit Gewalt
einen Weg durch die Wand zu bahnen.
    »Fünf Schritte zurück!« befahl er tonlos. »Ich feuere zuerst. Richten Sie Ihre Waffen auf die
Stelle der Wand, die ich bestreiche.«
    Sie traten zurück. Redhorse hob seinen Kombistrahler, wählte den Desintegrationsmodus und
schoß. Dort, wo der blaßgrüne Strahl auftraf, begann sich die Wand aufzulösen. Die Waffen seiner
Gefährten fielen ein. Binnen kurzer Zeit entstand in der Wand eine Öffnung. Der Vorgang spielte
sich mit atemberaubender Schnelligkeit ab. Die Männer hörten von selbst auf zu feuern. Der
Druckunterschied zwischen Innen- und Außenseite der Wand erledigte den Rest ihrer Arbeit. Als
hätte sie der Schlag eines riesigen Hammers getroffen, flog die Fläche in tausend Fetzen, die von
fauchendem Sog durch das plötzlich entstandene Loch gerissen wurden.
    Redhorse trat vor die Öffnung. Der Raum, in den das Loch führte, war klein. Eine Art Schleuse,
vermutete er. In der nächsten Wand sah er die Umrisse eines schweren Metallschotts. In den Wänden
zu beiden Seiten gab es Nischen, in die er von seinem Standpunkt aus nicht hineinsehen konnte und
deren Zweck ihm vorläufig verborgen blieb.
    Er hob den Arm.
    »Die Luft ist rein«, sagte er zuversichtlich. »Wir steigen ein!«
    Er war der erste, der durch das Loch kletterte. Die Leute folgten ihm dichtauf, als hätten sie
Angst, den Anschluß zu verlieren. Holl Vincent deutete auf das rückwärtige Schott und bemerkte
sachlich:
    »Wir haben das Hauptproblem immer noch nicht gelöst. Dieser Raum steht jetzt unter demselben
Druck wie die Halle. Sobald wir das Schott öffnen, läuft der nächste Raum ebenfalls voll. Ich bin
gespannt, wie das jemals aufhören soll.«
    Don Redhorse trat auf das Schott zu. Es besaß einen unkomplizierten Öffnungsmechanismus, den
er sich ohne weiteres zu bedienen getraute.
    »Irgendwann«, meinte er sorglos, »werden wir auf eine richtige Schleusenkammer mit ein paar
kräftigen Pumpen treffen. Dann …«
    Er kam nicht weiter. Ein Geräusch im Hintergrund ließ ihn herumfahren. Er befand sich mit
seinen Leuten am rückwärtigen Ende des Raums. Auf ihrem Weg vom Einstieg her waren sie an den
Nischen vorbeigegangen und hatten sie leer gefunden.
    Jetzt waren sie es nicht mehr.
    Redhorse stockte das Blut in den Adern, als er sah, wie die Lage sich

Weitere Kostenlose Bücher