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Silberband 037 - Arsenal der Giganten

Titel: Silberband 037 - Arsenal der Giganten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorbereitet, kippten den
Schalter, als wäre er ein Stück Stahl, dessen Widerstand mit nackter Gewalt gebrochen werden
müsse. Eine halbe Ewigkeit lang geschah überhaupt nichts. Dann fuhr ein Ruck durch den schlanken
Körper der Jet. Von irgendwoher kam buntes Leuchten und erfüllte die enge Kabine mit unwirklichem
Licht. Don Redhorse fühlte sich von einer unwiderstehlichen Gewalt gegen die Rücklehne des
Sessels gepreßt. Er starrte auf den Bildschirm.
    Eine Wolke aus buntem Licht hatte die Finsternis der Tiefsee verdrängt. Grüne, rote, blaue,
gelbe Leuchtbahnen schossen quirlend und sprudelnd durcheinander wie leuchtende Nebelfetzen in
einem Wirbelwind. Wo sie sich verdichteten, entstanden kugelförmige Gebilde von blendender
Helligkeit, die Lichtfontänen wie Springbrunnen in alle Richtungen ausstießen.
    Es war ein Anblick von atemberaubender Schönheit, der mühelos vergessen machte, welche Gefahr
sich in ihm verbarg.
    Redhorse schrak auf, als ihm Holl Vincents Stimme ins Ohr gellte:
    »Felswand zwei Kilometer voraus! Wir stecken mitten in einem teuflischen Sog. Vier und drei
dicht hinter uns!«
    Redhorse nickte. Sie würden es schaffen. Der Sog bedeutete, daß das Leck noch offen war. Die
Jet bewegte sich jetzt mit einer Geschwindigkeit von wenigstens vierhundert Kilometern pro Stunde
durch ein Medium, das zur Hälfte aus hochgradig ionisiertem Plasma bestand. Die Struktur des
Fahrzeugs war kräftig genug, auszuhalten. Die Gefahr, die ihm drohte, rührte von der Hitze her,
die sich entwickeln würde, wenn das Plasma zu rekombinieren begann.
    Der Einsatz von Schutzschirmen verbot sich in dieser Situation von selbst.
    Aus der kreiselnden Lichtwolke tauchte die steile, glatte Wand des unterseeischen Felsens auf.
Ein riesiges Loch mit gezackten, teilweise glühenden Rändern gähnte unmittelbar vor CAESAR-1. Die
Lichtfontänen mischten sich mit riesigen Blasen aus überspanntem Methan-Dampf, die mit
unglaublicher Geschwindigkeit von den heißen Rändern des Loches aufstiegen und in die Höhe
schossen.
    Redhorse hatte das Mikrophon wieder vor dem Mund.
    »CAESAR-4 und CAESAR-3 – aufschließen! Wir dringen ein!«
    Für Bruchteile von Sekunden sah er die Umrisse der beiden Maschinen auf dem Bildschirm
auftauchen. Die Ränder des Loches glitten rechts und links vorbei. Das Quirlen und Sprudeln der
Lichtfontänen schien nachzulassen.
    »Drei Kilometer voraus – eine solide Felswand!« schrie Frizz.
    Nebelhaft sah Redhorse die vagen Umrisse einer riesigen Halle. Es kam ihm zu Bewußtsein, daß
die Jet sich nicht mehr durch Flüssigkeit bewegte, sondern durch Methandampf, der unter dem
ungeheuren Meeresdruck zu unvorstellbarer Dichte zusammengepreßt wurde.
    »Triebwerke – aus!« gellte sein Befehl.
    Die Pumpen arbeiteten noch. In der gasförmigen Materie waren sie weniger wirksam, aber in
seiner unglaublichen Dichte, unter dem gigantischen Außendruck, war selbst gasförmiges Methan so
viskos, daß es ein halbwegs sicheres Gleiten ermöglichte.
    Ein mörderischer Ruck fuhr durch das Fahrzeug, als es den Boden berührte. Geplagtes Metall
kreischte auf. Das verworrene Bild auf dem Bildschirm fuhr auf einem verrückt gewordenen
Karussell. Redhorse stieg das Blut zu Kopf und hämmerte dröhnend gegen die Schläfen. Er spürte,
wie die Gurte, die ihn hielten, nachzugeben begannen. Er wollte die Hände ausstrecken, um sich
irgendwo festzuklammern, aber der Druck riß sie ihm beiseite.
    Er war kaum mehr bei Bewußtsein, als der kreischende Lärm schließlich nachließ und der Andruck
schwächer wurde. Er stemmte sich in die Höhe. Holl und Frizz kamen zur gleichen Zeit zu sich. Ein
gleichbleibend ruhiges, gelbliches Licht erfüllte die kleine Kabine. Redhorse starrte zum
Bildschirm.
    Taumelnd, noch halbbenommen, kehrte er zum Pilotensitz zurück.
    »CAESAR-1 an vier und drei! Wir sind gut angekommen. Ein bißchen durchgerüttelt, aber sonst in
Ordnung. Wie steht es bei Ihnen?«
    Ein paar quälend lange Sekunden verstrichen, bis eine müde, kaum verständliche Stimme
antwortete:
    »CAESAR-4. Alles in Ordnung, Sir. Wir haben uns die Schädel angeschlagen, aber das Fahrzeug
ist im großen und ganzen unbeschädigt.«
    »Gut«, sagte Redhorse und spürte, wie sein Selbstvertrauen langsam zurückkehrte.
»CAESAR-3 – melden Sie sich!«
    Stille.
    Redhorse hatte glitzernde Schweißtropfen auf der Stirn.
    »CAESAR-3 …!«
    Plötzlich wieder die müde Stimme von CAESAR-4:
    »Wir können

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