Silberband 038 - Verschollen in M 87
Gruppe setzte sich erneut in Bewegung, und diesmal übernahm Goratschin die Spitze. Die
Haluter und Gucky bildeten den Abschluß. Überall lagen die zerschmolzenen Reste der zerstörten
Kampfroboter herum. Sie waren noch heiß, und mehrmals mußte Goratschin einen anderen Weg suchen.
Dann aber hatten sie endlich die Halle durchquert – sie hatte einen Durchmesser von fast
einem Kilometer – und standen erneut vor einem Hindernis.
Es handelte sich um einen dreifachen Energievorhang.
Die ganze Wand, eine Fläche von mehr als dreihundert Quadratmetern, war von oben
bis unten mit Signallampen und Kontrollen bestückt. Mehr als die Hälfte von ihnen blinkten
unablässig. Die meisten waren rot, es gab aber auch andere in den verschiedensten Farben.
Synchron mit den roten Lampen ertönten Summtöne, aber es gab niemanden, der sie hören konnte.
Die Impulse der Warnlampen jedoch erreichten das Gehirn des Robotkommandanten. Er stand in der
Mitte der Schaltstation – eine gewaltige Kuppel aus blinkendem Metall, wohl zwanzig Meter
hoch und mit einer Grundfläche von dreißig Metern. So stand er da, von seinen unbekannten
Konstrukteuren vor Ewigkeiten erbaut.
Der kleine Metallblock in seinem Innern, der ihm die Kraft des Denkens gab, hatte die Größe
eines Würfels von fünf Zentimeter Kantenlänge.
Seit Jahrzehntausenden hatte es auf dieser Welt keinen lebenden Haluter mehr gegeben. Und nun
waren plötzlich zwei dieser verhaßten Bestien aufgetaucht und hatten den Großalarm ausgelöst. Der
Vorfall war unerklärlich, aber es war nicht die Aufgabe des Robotkommandanten, darüber
nachzudenken. Für ihn gab es nur ein einziges Problem: Die Haluter mußten vernichtet werden.
Er leitete die Gegenmaßnahmen ein.
Von der Oberfläche kam die Information, daß ein weiteres Raumschiff gelandet sei. Es handelt
sich um ein sehr kleines Schiff, dem elf Lebewesen entstiegen. Die Nachricht besagte, daß es sich
nicht um die Bestien handelte, also ergriff der Robotkommandant in diesem Fall keine
Gegenmaßnahmen. Der Energiezapfer, der im Gebirge stationiert war, richtete sich weiterhin nur
auf das schwarze Kugelraumschiff der Haluter.
Neue Warnlampen glühten auf, und die Impulse verrieten, daß die Haluter und andere Lebewesen
die Ebene der unteren Zentrale betreten hatten. Sie waren durch den Haupttransportlift
eingedrungen. Der Robotkommandant befahl abermals die Vernichtung und mußte Minuten später
feststellen, daß alle seine Gegenmaßnahmen vergeblich waren. Die angreifenden Wachroboter wurden
vernichtet und die Pulsatorgeschütze außer Gefecht gesetzt.
Wieder zehn Minuten später meldete die Warnanlage, daß die Eindringlinge unmittelbar vor der
Robot-Schaltzentrale standen.
Damit geriet der Robotkommandant selbst in größte Gefahr.
Er schaltete den Zeit-Abwehrschirm ein.
»Das ist doch der Schirm, dem ihr die Zeitreise zu verdanken habt«, sagte
Goratschin, nachdem Gucky seinen Unwillen kundgetan hatte. »Ist also nichts mit
Teleportation?«
Ras Tschubai hob abwehrend die Hände.
»Lieber nicht. Wer weiß, ob wir diesmal wieder in die Gegenwart zurückfinden würden? Es muß
einen anderen Weg geben, den Schirm zu überwinden. Ich schätze, dahinter liegt die Zentrale.«
»Zumindest die Schaltzentrale«, vermutete Goratschin. »Was aber auch immer hinter dem Vorhang
liegt, wir müssen es erreichen.« Er sah an dem farbigen Vorhang, der bis zur Decke reichte, hoch.
»Vielleicht fangen wir gleich da oben an.«
Wenn man genauer hinsah, dann schien es, als handle es sich nicht um einen dreiteiligen,
sondern um einen sechsteiligen Energievorhang. Es war eine perfekte Spiegelung. Hinter dem
dreifachen Vorhang war eine glatte, blanke Metall wand. Goratschin gab seine Anweisungen, wobei
Iwanowitsch sich dauernd bemühte, seinen um drei Sekunden älteren Bruder zu bevormunden. Das
führte zu einigen Streitereien, die aber durch Guckys Vermittlung beigelegt werden konnten. Eder
und seine Männer suchten hinter den schweren Generatoren Schutz. Auch die beiden Haluter bemühten
sich, ihre massigen Körper hinter den Maschinenblöcken zu verstecken. Dann war es soweit.
Der Doppelkopfmutant ging sehr vorsichtig zu Werke, um keine Atomexplosion größeren Ausmaßes
zu verursachen. Er konnte aber nicht verhindern, daß ein Teil der Decke in den Saal stürzte, als
er die ersten Energie-Elektroden sprengte. In dem dreifachen Vorhang entstand eine Lücke.
Dahinter wurde die Metallwand
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