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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinter ihnen flammten Schmelzfontänen auf, aber zum Glück
wurde niemand von ihnen getroffen. Sie erreichten den Seitengang und vergewisserten sich, daß in
dem dunklen, engen Korridor keine Gefahren auf sie lauerten. Dann trat der Doppelmutant
Goratschin in Aktion.
    Ein Panzer nach dem anderen detonierte lautlos, flammte auf – und existierte nicht mehr. Den
viel kleineren Robotwächtern erging es nicht anders. Es dauerte nur zehn Minuten, und das Bild
hatte sich völlig verändert. Überall lagen die Reste der explodierten Panzer und zerschmolzenen
Robotwächter herum. Von nördlicher Richtung heranbrausende Fahrzeuge stoppten plötzlich ihre
Fahrt, blieben eine Weile stehen und fuhren dann in entgegengesetzter Richtung wieder davon. Das
war für den aufmerksam beobachtenden Ras Tschubai der sichere Beweis dafür, daß die
Robotautomatik des Höllenplaneten nicht nur nach einprogrammierten Befehlen handelte, sondern in
der Tat dachte.
    Die Funkverbindung zur Gruppe Eder war immer noch unterbrochen.
    »Wir müssen noch etwa drei Kilometer von ihnen entfernt sein«, sagte Goratschin, der über
beide Gesichter vor Genugtuung strahlte. »Ich habe mich mal richtig ausgetobt – war auch
Zeit. Haltet mich bitte nicht für herzlos, aber schließlich haben Roboter auch kein Herz. Es ist
schön, wenn man mit seinem kleinen Bruder so gut zusammenarbeitet.«
    Iwanowitsch meinte dazu:
    »Es bleibt meinem großen Bruder ja gar nichts anderes übrig, als mit mir zusammenzuarbeiten.
Wenn ich nicht mitmache, ist er eine Null. Eine ziemlich große Null – er ist ja der größere
Bruder.«
    Ehe der Streit der Zwillinge schärfere Formen annehmen konnte, wurde der Marsch nach Norden
fortgesetzt.
    Und zwar so weit, bis sie den weißflammenden Energieschirm sahen, der wie eine massive Wand
den Korridor absperrte.
    Nun begriffen sie auch, warum der Funkkontakt zur Gruppe Eder unterbrochen worden war.
    »Ja, meine Lieben, wenn ihr nun euren Gucky nicht hättet!« sagte der Mausbiber. »Ich werde mal
auf die andere Seite teleportieren und nachsehen, was dort los ist. Bin gleich wieder
zurück.«
    Er entmaterialisierte und war verschwunden.
    »Es hat keinen Sinn, wenn wir herumstehen und warten«, sagte Captain Eder. »Aber
diesmal werden wir nicht alle weiter nach unten vordringen, sondern eine Wache zurücklassen. Das
ist allein schon deswegen notwendig, weil wir damit rechnen müssen, daß die Teleporter
auftauchen. Ich nehme wenigstens an, daß sie den Energievorhang überwinden können. Leutnant
Siebengel, Sie bleiben mit fünf Mann hier. Ich werde mit den restlichen vier Männern den Abstieg
in die Tiefe wagen. Sergeant Proster, Sie begleiten mich. Suchen Sie drei Männer aus.«
    Das Einsatzkommando war schnelles Handeln gewohnt. Die ganze Aktion dauerte nicht mehr als
eine Minute, dann verschwanden Eder und seine vier Begleiter in dem immer noch funktionierenden
Antigrav-Schacht. Langsam sanken sie in die Tiefe, und bald darauf konnte man sie nicht mehr
erkennen. Siebengel sah ihnen mit gemischten Gefühlen nach, dann sagte er zu seinen fünf
Männern:
    »Immer bin ich derjenige, der Schmiere stehen muß. Na, vielleicht hat das auch seine
Vorteile.«
    Es hatte seine Vorteile, denn wenige Minuten später sollte er das Vergnügen haben, von dem
plötzlich materialisierenden Gucky ordentlich auf die Füße getreten zu werden.
    Inzwischen aber sanken Captain Eder, Sergeant Proster und die drei anderen Männer des
Einsatzkommandos immer tiefer. Der Schacht schien kein Ende nehmen zu wollen.
    »Das müssen jetzt schon mindestens fünf Kilometer sein«, sagte Proster nach etwa zehn Minuten.
»Und immer noch keine Funkzeichen von oben. Vielleicht werden sie absorbiert.«
    »Es ist ein ziemlich großer Liftschacht«, stellte Eder fest. »Das ist kein gewöhnlicher Lift,
sondern ein Transportlift. Durch ihn wurden Güter, Nachschub und vielleicht sogar große Maschinen
befördert. Ich habe das Gefühl, wir haben eine entscheidende Entdeckung gemacht.«
    »Das geben die Götter«, murmelte Sergeant Proster hoffnungsvoll. »Sonst fallen wir nämlich
wegen nichts hier runter.«
    Es stellte sich heraus, daß sie nicht ohne Sinn fielen.
    Nach weiteren zehn Minuten erreichten sie endlich festen Boden. Der Liftschacht hatte sich
trichterförmig erweitert und ging in die Wände einer Halle über, die – quadratisch
angelegt – eine Kantenlänge von vier- bis fünfhundert Metern hatte. In der Mitte, wo

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