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Silberband 038 - Verschollen in M 87

Titel: Silberband 038 - Verschollen in M 87 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tuch unter einem kräftigen Wind. Die glühende Spitze
begann zu schwanken, neigte sich, qualmend und von geschmolzenem Metall triefend, und stürzte in
die Tiefe. Zischend schoß sie seitwärts der Brücke vorbei und krachte mit donnerndem Getöse auf
die metallene Fläche des Platzes.
    Irven starrte immer noch. Die weiße Glut setzte sich unterhalb der abgebrochenen Spitze fort.
Mit beängstigender Schnelligkeit näherte sie sich der Etage, in der Perry Rhodan sich befand.
    Die gegnerische Offensive hatte begonnen!
    Die Flucht vollzog sich in aller Hast.
    Perry Rhodans Leibwache stürzte sich befehlsgemäß in den Schacht und trieb, von dem
künstlichen Schwerefeld ihrer Kampfanzüge getragen, in die Tiefe. Rhodan selbst folgte. Hinter
ihm kamen Irven und die Roboter. Die fortschreitende Zerstörung des Turmes machte sich jetzt auch
im Innern bemerkbar. Ein ständiger Strom heißer Luft fauchte aus höheren Stockwerken durch die
Löcher des Schachtes herab. Weißglühende, halbgeschmolzene Metallstücke schossen durch die
Öffnungen und bombardierten die Fliehenden, deren Feldschirme ihrer ersten Feuerprobe unterzogen
wurden. Sie brauchten weniger als eine Minute, um durch acht Schachtöffnungen hindurch das
Erdgeschoß zu erreichen. Irven, der den Fortschritt der Zerstörung aufmerksam verfolgte, kam es
vor, als hätten sie ein paar Meter Vorsprung gewonnen. Aber noch waren sie nicht in Sicherheit.
Noch war der Zugang zu den unterirdischen Räumen nicht gefunden.
    Roboter wurden eingesetzt. Es blieb keine Zeit, nach dem Öffnungsmechanismus zu suchen. Die
Strahlen der Energiewaffen schnitten mühelos durch den schweren Stahlboden und schufen eine
Öffnung, die groß genug war, um selbst den schwersten Roboter hindurchzulassen.
    Was unter der Öffnung lag, verschwand in der Finsternis. Aber welcher Art die Gefahren auch
immer sein mochten, die in der Tiefe lauerten, es blieb ihnen kein anderer Fluchtweg mehr. Der
Regen glühender Metallbrocken aus der Höhe war zu einem Wolkenbruch geworden. Das Erdgeschoß
hatte sich mit Qualm gefüllt, aber selbst durch die dicksten Schwaden war die grellweiße Front zu
erkennen, die sich entlang der Turmwand in die Tiefe schob, um die Eindringlinge zu
vernichten.
    Irven Holler sprang durch die frisch geschaffene Öffnung, deren Ränder noch glühten.
    Der Regen von Trümmerstücken hielt noch eine Zeitlang an. Das Schirmfeld bot ausreichend
Schutz. Minuten später ließ der glühende Hagel nach und erstarb schließlich ganz. Der Turm war
zerstört. Die weiße Glut hatte zu ebener Erde haltgemacht.
    Unterhalb Irven blitzten Scheinwerfer auf, fuhren rings im Kreis herum und zeigten schließlich
nach unten. Im Widerschein sah Irven die glatte Metallwand eines kreisförmigen Schachtes von etwa
zehn Metern Durchmesser. Nichts unterbrach die schimmernde Ebenmäßigkeit der Stahloberfläche.
Irven schauderte bei dem Gedanken an das, was sie in der Tiefe erwartete.
    Eine unbestimmte Zeitspanne später hörte er Perry Rhodans Stimme in seinem Helmempfänger.
    »Noch etwa einhundert Meter bis zur Sohle. Es sieht nicht aus, als erwartete man uns.«
    Das, überlegte Irven, war eine Möglichkeit, die er noch nicht bedacht hatte. Der Gegner hatte
den Turm zerstört, um alles zu vernichten, was sich in ihm aufhielt. Glaubte er vielleicht, daß
ihm das gelungen war? Die künstlichen Schwerefelder der Kampfanzüge und der Roboter, die
Feldschirme, die die Männer schützten, und die energiereichen Aggregate der Kampfmaschinen
erzeugten intensive Streufelder, die unter normalen Umständen leicht anzumessen waren. Aber eine
dicke Stahlwand und mehrere hundert Meter Boden mochten sie so weit abschirmen, daß der Gegner
sie nicht mehr feststellen konnte.
    Die Möglichkeit bestand durchaus, beantwortete Irven seine eigene Frage, daß der Gegner sie
für vernichtet hielt.
    Perry Rhodan schien Ähnliches durch den Kopf zu gehen. Als sie endlich den sicheren Boden der
Schachtsohle unter den Füßen und sich vergewissert hatten, daß ihnen keine unmittelbare Gefahr
drohte, wies er sie an:
    »Aller Funkverkehr mit einer Reichweite von mehr als zweihundert Metern wird ab sofort
unterlassen. Gespräche unter uns werden auf ein Minimum beschränkt. Ich habe guten Grund zu
glauben, daß der Gegner von unserer Anwesenheit nichts weiß. Er hält uns für vernichtet. Wir
wollen ihn in diesem Glauben lassen. Aus diesem Grund sind vorerst auch die Schutzschirme

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