Silberband 038 - Verschollen in M 87
Fluganzüge darin zu verstecken«, sagte Rhodan.
»Den Rest des Weges müssen wir zu Fuß zurücklegen. Ich nehme an, daß in kurzer Zeit die Arbeiten
in den Plantagen aufgenommen werden.«
Sie entledigten sich ihrer Ausrüstung. Der Eingang der Höhe war so schmal, daß Marshall Mühe
hatte, sich hineinzuzwängen. Rhodan und Ras Tschubai reichten dem Telepathen ihre Anzüge hinein.
Arkh Trol stand bewegungslos da und blickte auf den Boden. Der Suggestivblock in seinem Gehirn
verhinderte, daß er Eigeninitiative entwickeln konnte.
Die Männer befanden sich noch hoch über dem Raumhafen und den Plantagen. Zu beiden Seiten der
Hochebene führten serpentinenförmige Straßen hinab. Marshall vermutete, daß auf ihnen Transporter
verkehrten, die die Ernte von den hoch gelegenen Feldern zu den Silos ins Tal hinabbrachten.
Rhodan blickte sich um.
»Jeder von uns muß sich diese Stelle merken, damit wir in der Lage sind, sie sofort zu finden,
wenn wir auf unsere Fluganzüge angewiesen sind«, sagte er. »Wir gehen jetzt weiter. Es ist
besser, wenn wir nicht gesehen werden, solange wir noch keine Gürtel haben.«
Unter ihren weiten Kitteln trugen sie außer der siganesischen Mikroausrüstung Paralysatoren,
um sich nötigenfalls verteidigen zu können. Die Paralysatoren waren kleiner als die üblichen
Kombistrahler und konnten leichter versteckt werden. Deshalb hatten sie ihre Kombistrahler an
Bord der Space-Jet gelassen und sich für die Mitnahme der Paralysatoren entschieden.
Am Horizont breitete sich fahles Licht aus, so daß die Festung sich als scharfumrissene
Silhouette gegen den Himmel abhob. Noch wetteiferte das Licht der aufgehenden Sonne mit der
Leuchtkraft des Schutzschirms, aber in kurzer Zeit würde das Tageslicht stärker sein als die
energetische Strahlung.
Die drei Terraner und der Blaue marschierten los. Arkh Trols wegen wollten sie Ras Tschubais
Teleportationsfähigkeit nicht in Anspruch nehmen. Rhodans nächstes Ziel war die Straße, die von
der Hochebene zu den Plantagen führte. Das bedeutete, daß sie die Festung auf der Westseite
passieren würden. Rhodan rechnete damit, daß sie drei bis vier Stunden marschieren mußten, um die
Gebirgszone hinter sich zu lassen. Sie sahen jeweils nur einen Teil der Festung, denn der gesamte
Komplex war viel zu groß, um aus dieser Entfernung überblickt werden zu können. Der Schutzschirm,
der bei diesem Licht noch gut zu erkennen war, wirkte wie eine gigantische Kuppel.
In der Nähe dieses Mammutbauwerks kam Marshall sich irgendwie hilflos vor. Er konnte nicht
verhindern, daß er immer wieder hinüberblickte. Tschubai und Perry Rhodan waren schweigsam, und
auch Marshall spürte keine Lust zur Unterhaltung. Es war, als wollte die Festung jede Regung
ringsum ersticken.
Als sie etwa eine Stunde unterwegs waren, entdeckte John Marshall eine Staubfahne auf der
Straße vor ihnen. Der Mutant machte Perry Rhodan darauf aufmerksam.
»Die Staubfahne bewegt sich nur langsam vorwärts«, stellte Rhodan fest. »Vielleicht marschiert
dort unten eine Arbeiterkolonne.« Er wandte sich an Arkh Trol, um ihn zu fragen, wer um diese
Zeit auf der Straße sein könnte.
»Es ist ein Erntefahrzeug«, antwortete der Blaue bereitwillig. »Diese Transporter kommen in
den Morgenstunden von den höher gelegenen Feldern zurück, um die Früchte in den Silos
abzuliefern.«
Rhodan und Marshall wechselten einen bedeutsamen Blick.
»Sind es Robotfahrzeuge, oder werden sie von Fahrern gesteuert?« erkundigte sich Rhodan.
»Meistens halten sich vier bis sechs Einholer in den Fahrzeugen auf«, antwortete Arkh Trol.
»Die Transporter sind sehr groß.«
Wenige Augenblicke später konnten sich die Männer selbst ein Bild von der Größe der
Erntemaschine machen. Sie nahm die gesamte Breite der Straße ein, das waren fünfzehn Meter. Die
Länge des Fahrzeugs betrug ungefähr fünfzig Meter.
Es war noch nicht hell genug, um Einzelheiten zu erkennen, aber Marshall war sicher, daß der
Transporter auf energetischen Prallfeldern über den Boden glitt. Der Staub wurde nicht von den
Rädern oder Raupen aufgewirbelt, sondern von den Früchten, die aus den überfüllten Laderäumen
heraushingen und auf der Straße schleiften.
Ein paar Sekunden später war das Fahrzeug wieder hinter einigen Felsen verschwunden.
»Es fährt talabwärts«, sagte Rhodan. Er kletterte auf einen Felsen, um die unter ihnen
liegende Straße besser überblicken zu können.
»Wenn wir
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