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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kibosh Baiwoff blieb in seinem Sessel ruhig sitzen, als handle es sich um einen
Höflichkeitsbesuch. Es gab scheinbar nichts, was ihn erschüttern konnte – bis auf den
Kristall der Haluter.
    »Auf keinen Fall sind wir bereit, Ihnen ein Triebwerk zur Verfügung zu stellen, ohne die
Koordinaten des Bestienplaneten von Ihnen erhalten zu haben. Sie müssen das verstehen. Sie
erhalten den Antrieb und verschwinden dann spurlos. Wir aber bleiben zurück und müssen ständig
damit rechnen, von den Ungeheuern angegriffen zu werden. Wir wissen, daß Sie mit diesen Bestien
befreundet sind. Sonst hätten Sie diese Aufnahmen nicht machen können. Sie werden die Bestien
also nicht verraten, wenn Sie nicht unbedingt müssen. Also zuerst die Position des Planeten, dann
erhalten Sie alles, was Sie wünschen. Das ist unsere Gegenforderung. Und sie bildet die Basis für
alle weiteren Verhandlungen.«
    Wieder einmal eine Sackgasse, dachte Perry Rhodan. Wir kommen einfach nicht weiter.
    Der Druis Agen Thrumb sah auf ein winziges Gerät an seinem oberen linken Handgelenk, das man
ihm gelassen hatte. Es war eine Art Chronometer.
    John Marshall hatte das untrügliche Gefühl, daß Agen Thrumb auf etwas wartete. Aber worauf
sollte er warten? Hier – an Bord der CREST?
    Auch Kibosh Baiwoff sah auf seine Uhr.
    Dann sagte er plötzlich:
    »Es hat keinen Sinn, daß wir uns weiter unterhalten. Wir werden auch so alles von Ihnen
erfahren, was wir wissen wollen – und Sie werden nichts dafür erhalten. Sie haben den Fehler
begangen, sich zu überlegen zu fühlen. Nein, bleiben Sie ruhig sitzen. In wenigen Sekunden werden
Sie froh sein, daß Sie nicht stehen …«
    Rhodan starrte den Druisant an. Er wußte, daß der andere nicht bluffte. Und er wußte plötzlich
auch, daß er, Atlan und sie alle in eine tödliche Falle geraten waren.
    In eine Falle, aus der es vielleicht keinen Ausweg mehr gab.
    Genau drei Sekunden nach dieser Erkenntnis begann die Katastrophe.

21.
    Es war von den Aphaneus alles genau vorausgeplant worden. Luro Movan, der
Vorsucher, hatte Perry Rhodans Reaktionen genau vorausberechnet. Und nach seinen Weisungen hatten
die beiden Stützpunktingenieure gehandelt.
    Noch während sie sich den Inhalt des Speicherkristalls in der Festung ansahen, begannen die
Vorbereitungen. Die Waffen, Ausrüstungsgegenstände und vor allem die beiden
Kegel-Schirmfeldprojektoren wurden entsprechend präpariert. Auch die Kampfanzüge waren keine
normalen Kampfanzüge. Selbstverständlich rechneten Agen Thrumb und Kibosh Baiwoff damit, daß man
sie bei Betreten des terranischen Schiffs auffordern würde, die Waffen abzulegen. Aber das
spielte für diesen Plan keine Rolle mehr. Wichtig war nur, daß alle Ausrüstungsgegenstände in die
CREST gelangten – ob am Körper der Stützpunktingenieure oder nicht, das spielte keine
Rolle.
    Und sie waren in die CREST gelangt. Sie lagen in der Schleusenkammer der Space-Jet, die im
Hangar der CREST stand. Sie warteten auf den Befehlsimpuls.
    Dieser kam zum genau vorausberechneten Zeitpunkt. Und er wurde vom Planeten Dwellion über
Hyperfunk abgestrahlt und von den winzigen Empfängern aufgenommen, die in den beiden
Schirmfeldprojektoren verborgen waren.
    Das Unheil begann.
    Die angeblichen Schirmfeldprojektoren waren nichts anderes als ungemein starke Sender für
hyperkurze Schwingungen. Diese Schwingungen waren in ihrer Frequenz derart hart und
widerstandsfähig, daß ihnen selbst Stahlwände kein Hindernis bedeuteten. Diese 5-D-Impulse hatten
die Eigenschaft, die Energiekonstante jedes einzelnen Zellkerns mit solcher Heftigkeit
anzugreifen, daß jeder Organismus sofort das Bewußtsein verlieren mußte. Die Schwingungen töteten
nicht, aber sie machten jedes lebende Wesen wehrlos.
    Perry Rhodan hatte zwei bis drei Sekunden Zeit, den plötzlichen Schmerz zu spüren. Er sah
noch, wie John Marshall mit starrem Gesichtsausdruck in sich zusammensackte, aus dem Sessel
rutschte und auf den Boden aufschlug. Dort begann er wie wild mit Händen und Füßen um sich zu
schlagen, obwohl er bereits bewußtlos war. Mit letzter Willenskraft versuchte Rhodan, seine Waffe
aus dem Gürtel zu reißen, aber die Arme gehorchten dem Befehl des Gehirns nicht mehr. Ein
regelrechter Krampf durchraste seinen Körper, dann wurde auch ihm schwarz vor den Augen, und er
verlor das Bewußtsein. Das letzte, was er sah, waren die beiden Stützpunktingenieure, die ruhig
und gelassen in ihren Sesseln

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