Silberband 039 - Paladin
verabredet, sechs Lichttage von der CREST
entfernt, um die Verhandlungen mit den Stützpunktingenieuren nicht zu stören.
Das Anflugmanöver verlief reibungslos. Die Hangarschleuse der CREST öffnete sich, und John
Marshall steuerte die Space-Jet hinein. Die riesige Luke schloß sich, und der Raum füllte sich
mit Luft. Dann glitt die Space-Jet weiter in den eigentlichen Hangar. Während Major Tschai Kulu
vorerst in der Kommandozentrale der Space-Jet blieb, ging John Marshall zu der Kabine, um die
beiden Stützpunktingenieure abzuholen. Auf dem Weg dorthin nahm er kurz telepathische Verbindung
mit Gucky auf und bat ihn, auf keinen Fall in Erscheinung zu treten. Er sollte jedoch Verbindung
halten und ständig im Hintergrund zum Einsatz bereit sein. Der Mausbiber bestätigte das.
Kibosh Baiwoff und Agen Thrumb waren äußerlich von einer erstaunlichen Ruhe. Sie hatten es
sich in der Kabine bequem gemacht und erhoben sich aus den breiten Sesseln, als John Marshall
eintrat.
»Ich hoffe, die Zeit ist Ihnen nicht zu lang geworden. Wir sind angekommen. Perry Rhodan
erwartet Sie.«
Kibosh Baiwoff sagte:
»Damit dürfte die Entscheidung gefallen sein. Wir danken Ihnen, daß Sie uns hierhergebracht
haben. Was ist mit unserer Ausrüstung?«
John Marshall beruhigte sie.
»Sie bleibt in der Schleuse des Schiffes, mit dem Sie später wieder zurückgebracht werden.
Sind Sie damit einverstanden?«
»Selbstverständlich. Wir haben nichts zu verbergen.«
Sie verließen die Space-Jet und wurden im Hangar von sechs Offizieren erwartet, die den
Auftrag hatten, die hohen Gäste in die Kommandozentrale der CREST zu geleiten. Rhodan hatte mit
Absicht die Zentrale als Konferenzraum gewählt, um den Stützpunktingenieuren Gelegenheit zu
geben, sich von der technisch hochstehenden Einrichtung eines terranischen Ultraschlachtschiffs
zu überzeugen. Ein Teil der Kommandozentrale war durch eine verglaste Wand abgetrennt und bequem
eingerichtet worden. In diesem Raum erwartete Rhodan seine Besucher.
Die Begrüßung fiel ein wenig frostig aus, war aber keineswegs unhöflich. Rhodan hatte sogar
dafür gesorgt, daß die beiden Stützpunktingenieure Sessel vorfanden, die genau zu ihren
Körperformen paßten. Auf der anderen Seite des kleinen runden Tisches standen drei normale
Sessel, auf denen Perry Rhodan, Atlan und John Marshall nach der Begrüßung Platz nahmen.
Außer einigen Offizieren war nur noch der Teleporter Ras Tschubai in der Zentrale geblieben.
Die Verhandlungen begannen.
Gucky war es in seiner Kabine zu langweilig geworden. Er verfolgte telepathisch die
Verhandlungen in der Kommandozentrale der CREST, und aus den Antworten Rhodans und Atlans konnte
er entnehmen, was die beiden Stützpunktingenieure sagten. Die Verhandlungen nahmen den erwarteten
Verlauf. Die Stützpunktingenieure gaben den Kristall zurück und bestätigten, daß sie ihn für echt
hielten. Sie baten um Bekanntgabe der Koordinaten der Welt, auf der sich die Bestien befanden.
Rhodan verlangte ein geeignetes Triebwerk. Das zähe Ringen hatte begonnen.
Gucky suchte den Teleoptiker Ralf Märten in seiner Kabine auf.
»Nanu, das ist eine besondere Ehre, mein Kleiner. Hast du einen besonderen Wunsch?«
Gucky grinste müde und nahm auf dem Bett Platz.
»Komisch, die Leute meinen immer, man wolle etwas von ihnen, wenn man sie besucht. Dabei komme
ich nur so. Ganz ohne bestimmte Absichten. Mir ist es einfach zu langweilig geworden. Die
verhandeln ganz bestimmt noch stundenlang.«
»Hast du etwas erfahren können?« erkundigte sich Ralf Märten neugierig.
»Das Übliche. Der eine will das, der andere will jenes. So kommen die nie zusammen.
Trotzdem …«
Ralf Märten beugte sich vor und sah den Mausbiber forschend an.
»Trotzdem …? Rede ruhig weiter. Was meinst du?«
Gucky rutschte unruhig auf dem Bett hin und her.
»Irgend etwas stimmt da nicht. Ich werde das dumpfe Gefühl nicht los, daß wir in eine Falle
gegangen sind. Nicht die Stützpunktingenieure sind es, die in der schwächeren Position sind. Ich
fürchte, daß wir es sind, und zwar aus dem ganz einfachen Grund, weil wir sie an Bord der CREST
gelassen haben. Ich kann es nicht beweisen, und mir glaubt ja keiner.«
Ralf Märten machte ein ernstes Gesicht. Er kannte den Mausbiber nun schon sehr lange, und er
wußte, daß er ein untrügliches Gefühl für drohende Gefahren hatte.
»Hast du Rhodan gewarnt?«
»Ich habe, bevor die Verhandlungen mit den
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