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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Orterschirm blieb leer,
und auch auf seine Funkrufe erhielt er keine Antwort. Trotzdem gab er die Hoffnung nicht auf. Er
ahnte, daß vom Gelingen seines Einsatzes das Schicksal der CREST abhing. Aber er ahnte nicht, wie
richtig seine Vermutung war.
    Nach etwa zwanzig Minuten empfing er starke Funkimpulse. Als er dann Icho Tolots Stimme hörte,
wurde er sich darüber klar, daß nicht er die Haluter, sondern die Haluter ihn gefunden hatten.
Sie hatten sein winziges Schiff auf ihrem Hochleistungs-Orterschirm entdeckt, registriert und
identifiziert. Das war auch der Grund, warum Tolot sofort Funkverbindung aufgenommen hatte.
    »Wo versteckt ihr euch bloß?« erkundigte sich Gucky, ohne seine Erleichterung allzu deutlich
zu zeigen.
    Der Rest war nicht mehr schwierig. Zwei Minuten später hatte Gucky das Echo des
Haluterschiffes auf dem Schirm und steuerte es an. Eine Schleuse öffnete sich, und er glitt
hinein. Der Haluter erwartete ihn bereits im Hangar. Ohne ein Wort zu sagen, brachte er den
Mausbiber in die Kommandozentrale, wo Fancan Teik, wuchtig und riesig, bequem in seinem Sessel
saß.
    Gucky hielt sich nicht mit langen Vorreden auf und schilderte die seiner Meinung nach
verdächtigen Begleitumstände der Begegnung. Er schloß:
    »Ihr wißt, daß ich eine ganze Menge auf Gefühle gebe, und diesmal habe ich verdammt dumme
Gefühle. Überlegt doch einmal: Die Stützpunktingenieure haben ihre ganze Ausrüstung in der
Space-Jet hinterlassen und sind praktisch nackt zu Rhodan gegangen. Das müssen sie vorher gewußt
haben, sonst wären sie nicht so schnell darauf eingegangen. Warum haben sie dann erst ihre
Ausrüstung mitgebracht?«
    Wenn Icho Tolot gekonnt hätte, hätte er jetzt sicherlich genickt. So sagte er nur:
    »Du denkst sehr logisch, Kleiner. Ich stimme dir durchaus zu. Diese Bereitschaft ist
allerdings verdächtig. Es ist somit durchaus möglich, daß sie gar nicht auf ihre blauen
Zentrumssteine angewiesen sind, sondern mit ihren Ausrüstungsgegenständen eine tödliche Waffe ins
Schiff geschmuggelt haben. Ich glaube, wir müssen sofort Kontakt mit Rhodan aufnehmen.«
    »Ich freue mich, daß du mir zustimmst!« rief Gucky begeistert aus. »Wir müssen sofort handeln,
ehe es zu spät ist.«
    Sie ahnten nicht, daß es bereits zu spät war.
    Als Fancan Teik über Hyperfunk die CREST rief, erhielt er keine Antwort.
    Die CREST schwieg. Es war so, als existiere sie nicht mehr.
    Nach mehr als zweistündiger Verhandlung verlor Rhodan die Geduld. Zugleich mit der
Geduld verlor er auch die Hoffnung, daß ein Gespräch mit den Stützpunktingenieuren zum Erfolg
führen könnte. Selbst Atlan, der immer wieder versuchte, auf die Wünsche Agen Thrumbs und Kibosh
Baiwoffs einzugehen, begann zu resignieren. Aus der ganzen Haltung der Unterhändler ging hervor,
daß sie zwar eine panische Angst vor dem Planeten der Bestien hatten, daß sie aber auf der
anderen Seite um keine Handbreit nachzugeben gewillt waren. Das war ein Paradoxon, das nur durch
die Tatsache erklärt werden konnte, daß Agen Thrumb und Kibosh Baiwoff noch einen Trumpf im Ärmel
hatten.
    John Marshall versuchte, diesen Trumpf zu finden – aber es gelang ihm nicht. Es blieb
unmöglich, die Gedanken der beiden zu lesen.
    In diese Situation platzte ein jüngerer Offizier, der Rhodan auf terranisch die Nachricht
überbrachte, daß Gucky mit einer Moskito-Jet verschwunden sei. Rhodan verzog keine Miene, als er
das hörte. Er begann zu ahnen, was der Mausbiber plante – und im Prinzip billigte er dessen
Entschluß. Gucky hatte genau das getan, was er, Rhodan, an seiner Stelle ebenfalls getan
hätte.
    Als der Offizier den Raum wieder verlassen hatte, sagte Rhodan:
    »Meine Herren, Sie müssen einsehen, daß wir so nicht weiterkommen. Ich habe es bei Ihnen
zuerst mit Bitten versucht, bin aber an die falsche Adresse geraten. Nun habe ich Ihnen ein
Ultimatum gestellt. Sie haben die Aufnahmen von der Bestienwelt gesehen und wissen, daß sie echt
sind. Sie wissen also auch, daß dieser Planet existiert. Ich habe zugegeben, daß wir uns in einer
verzweifelten Situation befinden. Wir sind auf Ihre Hilfe angewiesen – ob freiwillig oder
unfreiwillig, das spielt keine Rolle. Da Sie uns nicht freiwillig helfen wollen, sind wir
gezwungen, diese Hilfe mit Drohmitteln zu bekommen. Wir werden die Bestien des Dschungelplaneten
auf Sie loslassen, wenn Sie unsere Forderungen nicht erfüllen.«
    Das war glatte Erpressung.
    Der Druisant

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