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Silberband 039 - Paladin

Titel: Silberband 039 - Paladin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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waren. Aus irgendeinem Grund, wahrscheinlich infolge
Zeitmangels, hatte der Gegner es nicht zuwege gebracht, alle acht Kabel zu reparieren. Eines war
beschädigt geblieben. An den sieben wiederhergestellten Kabeln konnte jedoch keine Spur davon
gefunden werden, daß jemand sie vor kurzem zerschnitten und dann wieder zusammengespleißt hatte.
Wenn an den Meßkabeln des Generators keinerlei Anzeichen gefunden werden konnten, dann konnte
nicht erwartet werden, daß die des Logiksektors deutlichere Spuren enthielten – und Kibosh
Baiwoffs Hypothese blieb weiterhin nicht nur schlüssig, sondern auch ungemein logisch.
    Er empfand Zufriedenheit darüber, wie er dem Gegner auf die Schliche gekommen war. Seine
Stimmung äußerte sich darin, daß er äußerst wohlwollend zu Agen Thrumb sprach.
    »Warum, mein Freund«, erkundigte er sich, »hat sich der Gegner zum Logiksektor des
Bordrechners geschlichen und ihn unbemerkt in Betrieb gesetzt?«
    »Um eine Antwort auf eine Frage zu finden, Druisant«, antwortete er.
    Baiwoff war zu sehr in Fahrt, als daß er Thrumbs Ausweichmanöver verstanden hätte.
    »Ganz richtig. Aber welche Frage wäre dem Gegner wichtig genug, daß er ihretwegen sich auf ein
so gefährliches Unternehmen einläßt? Immerhin drohte ihm von einer Hundertsteleinheit zur
nächsten, daß er von unseren Wachen gefaßt wurde. Welche Frage, Druis, war von solch eminenter
Wichtigkeit?«
    Agen Thrumb dachte nach. Baiwoff hatte ihn während der vergangenen Zeiteinheit so beschäftigt
gehalten, daß er keine Zeit gefunden hatte, seine Gedanken zu sammeln. Jetzt, da er sich darauf
konzentrieren konnte, ging ihm plötzlich auf, welchem Problem die Fremden sich gegenübersahen. Er
fand die Antwort auf Baiwoffs Frage, hütete sich jedoch, sie auszusprechen; denn wenn Baiwoff
darauf aus war, sein Genie unter Beweis zu stellen, ließ man ihn am besten ungestört.
    »Womöglich die Frage, was die zweite Bestie als nächstes unternehmen wird?« äußerte er
zaghaft.
    Kibosh Baiwoff war über alle Maßen amüsiert.
    »Ihnen fehlt die Übersicht, Druis«, ließ er Agen Thrumb wissen. »Die zweite Bestie
interessiert den Gegner überhaupt nicht. Wenigstens nicht jetzt. Er hat sich einen Aktionsplan
zurechtgelegt. Wie es jetzt offenbar wird, war die Bereitschaft, eine der beiden Bestien zu
opfern, ein Teil dieses Plans. Der Gegner ist jedoch schlau. Er weiß, daß wir unsere
Denkfähigkeit zu gebrauchen wissen. Er muß eine Entscheidung treffen. Er muß wissen, ob wir auf
seinen Bluff hereingefallen sind oder nicht.«
    Agen Thrumb schwieg. Er hatte keine Mühe, Kibosh Baiwoff davon zu überzeugen, daß er ratlos
war.
    »Sie erinnern sich an die Frage, die ich der Maschine vorlegen ließ, Druis?« erkundigte sich
Baiwoff.
    Thrumb gab das Zeichen der Zustimmung.
    »Es ging darum, wie groß die Wahrscheinlichkeit dafür war, daß die Bestie sich an Bord des
kleinen Raumfahrzeugs befand, als wir es vernichteten.«
    Agen Thrumb wiederholte das Zeichen.
    »Und natürlich die drei Spezialagenten des Gegners. Bei seinem weiteren Vorgehen muß der
Gegner wissen, ob wir die Agenten für vernichtet halten oder nicht. Er weiß, daß unser Verhalten
davon abhängt, ob wir seinem Trick aufgesessen sind oder nicht.«
    Baiwoff machte eine Handbewegung, die seine Belustigung ausdrückte.
    »Ist es nicht eigenartig«, fragte er, »daß der Gegner seiner Maschine dieselbe Frage vorlegt
wie ich der meinen?«
    Gucky zuckte zusammen, als John Marshalls Botschaft ihn mit der Gewalt eines
Wirbelsturms überfiel. Die Blicke der Gefährten richteten sich verwundert und fragend auf
ihn.
    Marshall sprach kurz. Was er zu sagen hatte, war verblüffend – und gleichzeitig ungeheuer
einleuchtend.
    »Phase drei läuft an«, berichtete er Melbar Kasom, nachdem Marshall sich verabschiedet
hatte.
    »Drei-A«, murmelte Kasom. Er sprach zu sich selbst.
    »Nein«, widersprach Gucky. »Drei-B!«
    Alle fuhren auf.
    »Drei-B!« protestierte der ältere Goratschin. »Das heißt, Baiwoff weiß …«
    »Man hat es ihm klargemacht«, bestätigte der Mausbiber.
    »Wer ist man?«
    Gucky zeigte lächelnd seinen großen Nagezahn.
    »Mein bester Freund.«
    Melbar Kasom stand auf und trat vor den Mausbiber. Aus Guckys Perspektive war seine Gestalt
unglaublich imposant.
    »Laß uns die ganze Geschichte hören, Kleiner!« dröhnte die mächtige Stimme des Ertrusers. »Auf
einmal – nicht stückweise.«
    Gucky spielte den Gekränkten.
    »Niemand

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