Silberband 039 - Paladin
werden uns in spätestens
fünf Zehnereinheiten auf den Weg machen. Einmal am Ziel, hat der Gegner ausgespielt. Sie sehen,
Druis – es kann nichts mehr fehlschlagen.«
Agen Thrumb erinnerte sich, daß er vor nicht allzu langer Zeit eine ähnliche Prognose gehört
hatte. Sie hatte sich inzwischen als falsch erwiesen. Er nahm sich vor, auch weiterhin lieber auf
seine eigene Wachsamkeit als auf den überschwenglichen Optimismus seines Vorgesetzten zu
bauen.
John Marshall sah auf die Uhr.
»Die Anlieferung beginnt … jetzt!« sagte er.
Das weite Rund des Stadions lag still wie immer während der letzten Tage. Die Männer räkelten
sich im Gras. Die künstliche Sonne schien warm. Unter ihnen bewegten sich unsichtbar zwei
Mutanten und hatten begonnen, Kombiwaffen zu verteilen.
Phase fünf des Plans war nahezu gleichzeitig mit Phase vier in Aktion getreten. Wenn das
Schiff und seine Besatzung jemals wieder die Freiheit erlangen sollten, dann mußte vor allem der
Kommandostand besetzt werden. Wie erfolgreich die vierte Phase auch immer sein mochte, es würden
mindestens zwei Bataillone Dumfries zur Hand sein, um den Gefangenen den Weg zu versperren.
Bewaffnet waren ihre Aussichten besser. Es war immer noch ein verzweifeltes Unternehmen, aber sie
konnten sich wenigstens bemühen, ihre Überlebenschancen nach Kräften zu verbessern.
Die Waffen, die Gucky und Ras Tschubai ungesehen verteilten, stammten aus den Arsenalen der
CREST IV. Die Arsenale wurden von den Dumfries in regelmäßigen Abständen kontrolliert. Viel würde
während der nächsten Stunden davon abhängen, wie geschickt die beiden Mutanten bei der Auswahl
der Waffen gewesen waren und wie schwer sie es den Bewachern gemacht hatten, das Defizit
festzustellen.
Perry Rhodans Plan fußte auf einer minimal bewaffneten Streitkraft von nicht mehr als
vierhundert Mann. Mehr Waffen konnten auf keinen Fall aus den Arsenalen entwendet werden, ohne
daß die Dumfries es bei der ersten Inspektion bemerkten. Kampfanzüge waren ausgeschlossen. Sie
hätten sich verhältnismäßig leicht entwenden lassen, aber sie waren innerhalb des Stadions schwer
zu verbergen, und der Gegner wäre vorzeitig gewarnt worden.
Die Auslieferung der Waffen an die vierhundert Auserwählten hatte nach Plan nicht mehr als
anderthalb Stunden in Anspruch zu nehmen. Während dieser Zeitspanne waren die beiden Teleporter
gezwungen, sich in zahlreichen Sprüngen zwischen dem Stadion und den Arsenalen hin und her zu
bewegen, so daß sie erschöpft sein würden, wenn sie ihre Aufgabe erledigt hatten. In der
Ausführung der vierten Phase des Plans mußte demzufolge eine mehrstündige Pause eintreten, die
den Mutanten erlaubte, wieder zu Kräften zu kommen.
Perry Rhodan und seine unmittelbare Begleitung hielten sich wie gewöhnlich in der Nähe des
Felsenganges auf. Niemand unter ihnen versuchte, die Aushändigung der Waffen zu beobachten. Sie
wollten keinen Verdacht erregen, denn es war so gut wie sicher, daß der Gegner bei der optischen
Überwachung des Stadiongeländes sein Hauptaugenmerk auf die Gruppe um Perry Rhodan richtete.
Rhodan sprach die fünfte Planphase durch – zum wiederholten Male.
»Wir teilen uns in drei Gruppen. Die erste nimmt den direkten Ausgang – hier durch den Felsen
weg. Das Schott wird zerstört, die Wachen werden ausgeschaltet, wie es die Lage erfordert. Die
erste Gruppe stößt dann in Richtung Kommandostand vor. Auf dem Weg dorthin gelangt sie an den
Hauptverteiler des Kommandodecks. Wir wissen, daß die Dumfries dort wenigstens fünfhundert Mann
postiert haben, und selbst wenn Phase vier äußerst erfolgreich ist, werden es nicht weniger als
zweihundert sein. Aufgabe der ersten Gruppe ist, die Dumfries in einen Feuerwechsel zu
verwickeln, ohne sich dabei zu exponieren.
Inzwischen stoßen die Gruppen zwei und drei durch das Klimasystem in Richtung Kommandostand
vor. Die zweite Gruppe verläßt die Klimakanäle jenseits des Hauptverteilers und fällt den
Dumfries am Verteiler in den Rücken. Wenn alles klappt, sollte diese Zange kräftig genug sein, um
den feindlichen Widerstand zu brechen.
Die Gruppen eins und zwei stoßen gemeinsam weiter zum Kommandostand vor. In den Gängen und
Räumen rund um die Zentrale stehen augenblicklich weitere eintausend Dumfries. Nehmen wir an, die
Hälfte davon wird während Phase vier abgezogen, dann bleiben immer noch fünfhundert. Sie sind
über das Gefecht am Hauptverteiler informiert und
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