Silberband 041 - Die Konstrukteure des Zentrums
Korvetten klar zum Ausschleusen. Die Großpositronik wird jedem Beiboot spezielle Daten überspielen. Dorthin fliegen Sie im Linearflug und sehen sich um. Die CREST bleibt im Schnittpunkt des Suchwürfels auf Warteposition stehen, damit Sie uns wiederfinden. Das ist hier nämlich gar nicht so einfach. Noch etwas: Wir sind der Auffassung, daß die Konstrukteure des Zentrums ebenso wie wir einen Planeten aus reinem Neo-Howalgonium für einmalig halten. Dr. Bysiphere behauptet außerdem, nur dort wäre eine biologische Hyperregenerierung der Okefenokee-Zwerge möglich. Somit wird Atlans Behauptung glaubhaft und auch beweiskräftig. Er nimmt an, daß die KdZ eine beachtlich große Dumfrieflotte über Monol stationiert haben. Unersetzliche Güter beschützt man gemeinhin. Wenn Sie also mit Ihren Energietastern Fremdschwingungen auffangen, können Sie sicher sein, daß dort eine massierte Schlachtflotte steht. In diesem Fall haben Sie automatisch Monol entdeckt. Lassen Sie sich auf keine plangefährdende Abenteuer ein, sondern kommen Sie sofort zur CREST zurück.«
So kam es, daß die restlichen neunundvierzig Korvetten ausgeschleust wurden und mit den verschiedenartigsten Zielen in das Sterngewimmel der Kugelgalaxis M 87 hinausrasten.
Captain Galyb Punerzer, Kommandant der Korvette KC-45, unterstellt der 5. Flottille unter Major Bob McCisom, gehörte zu dem Typ junger Terraner, die einen Befehl zwar korrekt ausführten, nebenbei aber bemüht waren, noch etwas aus eigener Initiative zu tun.
So geschah es, daß Punerzer nach dem planmäßigen Absuchen seines Sektors zu der Auffassung kam, noch eine Ballung von drei blauen Riesensternen anfliegen zu müssen. Ihre Position lag genau auf einer positronisch ermittelten Grenzlinie seines Sektors.
Punerzer führte seine Korvette in Manuellsteuerung. Er hatte insgesamt vierundvierzig sehr kurze Linearflüge durchgeführt und jedesmal kein Ortungsergebnis erhalten. Monol schien ihm allmählich wie etwas, das mit List und Tücke bemüht war, den forschenden Terranern aus dem Wege zu gehen.
Doch dann geschah es.
Alarmsirenen gellten durch das Schiff. Die zehn Männer der Freiwache fuhren aus ihrem Erschöpfungsschlaf hoch.
»Sergeant Rabsch, was ist?« schrie der Erste Offizier, Primo Enasto.
»Geringfügig, Sir«, meldete der Ortungsoffizier. »Höchstens fünftausend Großkampfschiffe. Und wir fliegen genau darauf zu.«
Augenblicke später begannen die Triebwerke der KC-45 im Bremsmanöver zu toben. Kommandant, Erster und Zweiter Offizier hingen auf Rabschs breiten Schultern und sahen sich die wirren Zackenlinien auf den Echoschirmen der Fremdenergietaster an.
Es waren mehr als nur fünftausend Raumschiffe. Sie waren hinter der Sonnenballung aufgetaucht und schienen dicht gestaffelt zu stehen. Die Entfernung zwischen der terranischen Korvette und den fremden Einheiten betrug noch knapp eine Lichtstunde.
Rabsch war unerschütterlich. Das Gewicht der Offiziere hielt er, ohne mit der Wimper zu zucken, aus.
Captain Galyb Punerzer bewies, daß er ein junger Terraner mit Phantasie und viel mehr Erfahrung war, als man es seinen fünfundzwanzig Lebensjahren zugetraut hätte.
»Absetzen, klar bei Schleichfahrt. Maschine, alles drosseln, was eine Hyperstreustrahlung verursachen könnte. Wenn wir die ausmachen, können sie uns vielleicht auch orten. Ich hoffe nur, daß diese Phalanx wesentlich stärker strahlt, als wir es jemals tun können. Wenn nicht, sind wir einmal gewesen.
Funkzentrale – klar bei Raffernotspruch. Peilen Sie die Position der CREST an. Klar bei Automatiksendung. Wenn wir aussteigen, muß der Spruch abgehen. 1.O. – programmieren Sie die Linear-Streuautomatik auf Rückflugkoordinaten. Achtung, an alle: Wenn wir angegriffen werden, verlassen wir augenblicklich das Schiff. Alle Beiboote haben dem Gegner höchstmögliche Echowerte zu bieten. Die KC-45 muß unbeschadet in Robotsteuerung abfliegen können. Von hier aus kommen wir mit einem Notruf nicht durch. Astrogation – überspielen Sie unsere Standortdaten in die Positronik. Weiterleiten an Funkzentrale. Funk – Daten in den Rafferspruch aufnehmen.«
Punerzer gab noch einige hundert Kommandos, bis es ihm schließlich gelungen war, sein Schiff mit Hilfe schwächster Schubstöße auf einen Ausweichkurs zu bringen.
Als die fremden Schiffe danach noch immer auf ihrer Abfangposition stehenblieben, nahm Punerzer ganz allmählich Fahrt auf, bis er die für diesen Fall zutreffende Eintauchgeschwindigkeit
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