Silberband 041 - Die Konstrukteure des Zentrums
Liftschacht.
Draußen kämpfte unterdessen Major Dephins Paladin einen aussichtslosen Kampf gegen das größte Ungeheuer, das ein Terraner in M 87 jemals gesehen hatte – mit Ausnahme von Tschubai, der die Ähnlichkeit des Monstrums mit Clara betonte, aber auch sagte, daß dieses Tier bedeutend kleiner sei.
Allerdings war es immer noch groß genug, um aus der Space-Jet innerhalb kürzester Zeit einen nutzlosen Haufen zerbeulten Terkonitstahls zu machen.
Paladin deckte die Flucht der Terraner. Er feuerte pausenlos aus seinen vernichtenden Waffen auf das Ungeheuer, erzielte jedoch nicht die geringste Wirkung. Das Wesen kümmerte sich kaum um ihn. Nur gelegentlich schoß es blitzschnell zehn oder fünfzehn Meter vor und versetzte Paladin jedesmal einen so heftigen Stoß, daß er zurückgeschlagen wurde.
»Das darf nicht wahr sein!« stöhnte Perry Rhodan.
Er legte eine Miniaturrampe über seine Schulter und feuerte ein Dwarf-Geschoß auf Claras kleinere ›Schwester‹ ab. Die atomare Glut hüllte das Ungeheuer ein. Aber als sie erlosch, war das Monstrum unversehrt geblieben. Lediglich Paladin hatte sich zurückziehen müssen.
Als von allen Seiten weitere Bestien herbeikamen, befahl Rhodan den endgültigen Rückzug. Die Männer schalteten die Aggregate ihrer Kampfanzüge ein und erhoben sich einige Meter über den Boden.
Einige kleinere Flugdrachen konnten von Paladin abgeschossen werden. Doch die viel größeren Exemplare, die plötzlich über dem Talkessel kreisten, erwiesen sich als immun gegen Energiebeschuß. Die Männer konnten von Glück reden, daß die Ungeheuer sich relativ abwartend verhielten.
John Marshall entdeckte schließlich in einem der steileren Berghänge eine Höhle. Daraufhin ordnete Perry Rhodan an, sich vorerst in der Höhle zu verbergen.
»Vielleicht beruhigen sich die Monstren wieder«, sagte er.
»Hoffentlich«, murmelte Professor Tschu skeptisch.
Erschöpft und niedergeschlagen hockten die Männer an der kalten Wand der Höhle, in der sie Zuflucht gesucht hatten. Melbar Kasom hielt vor dem Eingang Wache.
Tschu Piao-Teh stopfte seine Pfeife und zündete sie an.
Er blickte auf, als Perry Rhodan erschien.
»Soeben hat Icho Tolot sich gemeldet«, erklärte Rhodan. »Die Raumschiffe der Bestien halten sich offenbar zurück. Sie haben orbitale Warteposition bezogen. Die Haluter wollen uns mit ihrem Schiff herausholen.«
Tschu Piao-Teh erschrak.
»Sie wollen hierherkommen? Beordern Sie sie sofort zurück, Sir! Haben Sie nicht die riesigen Flugdrachen über dem Tal gesehen?«
Rhodan kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und musterte prüfend das Gesicht des Psychologen.
»Wollen Sie mich zum besten halten?« fragte er verwirrt. »Nicht einmal tausend dieser Ungeheuer könnten Tolots Kampfschiff etwas anhaben.«
Der Kosmopsychologe antwortete nicht darauf. Um seine Mundwinkel zeichnete sich ein Zug von Bitterkeit ab. Er lockerte die Waffe in seinem Gürtelhalfter und trat aus der Höhle heraus.
Rhodan folgte ihm und ließ sich auf dem Felsvorsprung nieder, auf dem Tschu Platz genommen hatte.
»Ich wollte Sie nicht beleidigen, Professor, aber …«
Tschu lächelte undurchsichtig.
»Schon gut, Sir. Ich habe es auch nicht als Beleidigung aufgefaßt.«
Er deutete mit der Hand in den trüben Himmel.
»Da kommen unsere halutischen Freunde bereits. Wir sollten überlegen, wie wir ihnen helfen können.«
Perry Rhodan legte den Kopf in den Nacken und schirmte die Augen mit der Hand ab. Hoch oben im flimmernden Glast des Himmels tauchte ein kometenhaftes leuchtendes Gebilde auf: die ionisierten Luftmassen, die Tolots Schiff bei seiner Gewaltlandung verdrängte.
Das schwarze Kugelschiff verlor rasch an Geschwindigkeit, so daß es bald klar zu erkennen war. Perry Rhodan gab mit seinem Armband-Minikom Peilzeichen, damit die Haluter so nahe wie möglich an der Höhle landen konnten.
Plötzlich stieß Tschu einen erstickten Schrei aus.
Rhodan spürte, wie sein Herzschlag stockte.
Einer der größten Flugdrachen löste sich aus dem Kreis seiner Artgenossen und steuerte mit wuchtigen Flügelschlägen auf die schwarze Kugel der Haluter zu.
Erleichtert atmete Rhodan auf, als das Kugelschiff eine volle Breitseite auf das Ungeheuer abfeuerte. Doch dann erschrak er zutiefst.
Der Drache blieb unverletzt. Noch schlimmer. Er schien sich in der Energieflut zu baden, die ihn um waberte.
Zum erstenmal konnte Rhodan ein solches Tier genauer betrachten. Es sah aus wie eine gigantische,
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