Silberband 042 - Das Zeitkommando
sich von Osten der EX-3333. Wir hatten soeben Funkkontakt. Ein Haluter kommt und bittet, das Schiff betreten zu dürfen. Ich habe die Erlaubnis erteilt.«
Bontainer und Sanda tauschten einen schnellen Blick.
»Er handelt trotz deiner Gegenwart, Skipper, sehr eigenständig.«
»Ich hätte ihn angeknurrt, wenn er zuerst rückgefragt hätte«, erwiderte Bontainer und aktivierte den Interkom.
»Sir?« erkundigte sich Mareaux kühl.
»Bitten Sie die Verantwortlichen in das Labor von Dr. Armond Bysiphere. Und bringen Sie den Haluter, wer er auch immer sei, ebenfalls dorthin. Sagen Sie ihm, Sie vertreten mich. Ende.«
Er nickte Spectorsky und Sanda zu und schloß:
»Okay – gehen wir!«
Fast gleichzeitig trafen sie mit Rhodan und den anderen in dem Labor ein. In fliegender Eile wurde Platz gemacht, ein Schirm flammte auf, der das Ende der Rampe zeigte und einen Teil des Platzes, über dem die EX-3333 gelandet war. Eine silberglänzende Spindel näherte sich ohne sichtbare Energieemission, während Mareaux mit zwei anderen Offizieren über die Rampe abwärts ging. Er würde die Rampe nicht verlassen, denn neben ihr herrschte bereits die mörderische Schwerkraft Haluts von 3,6 Gravos. Die Rampe war mit Schwerkraftprojektoren ausgerüstet, die mehr als zweieinhalb Gravos absorbierten.
Die Spindel landete dicht bei der Rampe.
Ein Segment zog sich zurück, und durch die Öffnung trat ein Haluter. Er bewegte sich nicht mit der kraftvollen Geschmeidigkeit Icho Tolots, sondern vorsichtig, fast langsam. Er schien sehr alt zu sein. Er sah die drei Terraner, ging das kurze Stück und betrat die Stahlkonstruktion.
»Das ist die Entscheidung«, sagte John Sanda leise. Niemand antwortete, aber alle hatten es gehört.
Der Haluter kam näher.
Mareaux hatte bewiesen, daß er ein ausgezeichneter Erster Offizier war. Er trug ein kleines Aufnahmegerät, das die Geräusche auffing und weiterleitete. Die Ortungsabteilung schaltete einen Verstärker dazwischen und leitete die Impulse in die Lautsprecher dieses Großlabors.
»Ich begrüße Sie im Auftrag von Kommandant Bontainer an Bord. Darf ich Ihren Namen erfahren?«
Der Alte kam näher.
»Ich bin Waxo Khana«, sagte er einfach. »Sie bringen mich zu Rhodan und zu Ihren Wissenschaftlern?«
»Selbstverständlich, Waxo Khana«, sagte Mareaux. »Bitte folgen Sie mir.«
Ihre Bilder auf den Schirmen kamen näher, dann glitten sie seitlich aus dem Aufnahmebereich der Linsen.
»Waxo Khana!«
Rhodan schüttelte fassungslos den Kopf.
»Es ist ernst, Sir«, sagte Spectorsky. »Sehr ernst. Und nicht gerade aussichtsreich.«
Rhodan nickte nur.
»Ortung. Wir haben Bildfunkverbindung mit unseren Freunden. Sie schalten sich erneut in das planetenweite Kommunikationsnetz ein. Wir stellen auf die Geräte des Labors um.«
»Danke.«
Icho Tolot, Fancan Teik, Hisso Rillos und Pinar Alto erschienen auf einem der großen, transportablen Schirme. Ihre Gesichter, sofern man in der Lage war, deren Ausdruck zu deuten, waren ernst.
»Sie wissen Bescheid?« fragte Rhodan in die Richtung der vier Haluter.
»Wir wissen. Wir alle haben allergrößten Respekt vor Waxo Khana. Er ist einer der ältesten noch lebenden Haluter. Sein Wort hat Gewicht. Man hört auf ihn, trotz oder gerade wegen der Individual-Autarkie. Natürlich kann er keine Befehle erteilen.«
Dann schwiegen die Haluter.
Drei Terraner und ein Haluter bewegten sich über laufende Bänder, durch Antigravschächte und entlang von Korridoren. Minuten später waren sie in dem Großlabor. Perry Rhodan stellte seine Männer und sich vor. Die Terraner bildeten einen Halbkreis und warteten schweigend, was der Haluter zu sagen hatte.
»Ich bin mittlerweile dreitausend Erdjahre alt geworden«, begann er unvermittelt in fließendem Terranisch und richtete seine roten, glühenden Augen auf Rhodan. »Und ich komme deswegen persönlich an Bord dieses Schiffes, weil das, was ich zu erklären habe, wichtig ist. Außerdem möchte ich damit betonen, daß unsere Freundschaft mit Ihnen und Ihrem Volk durch das, was ich zu sagen habe, nicht leiden soll. Es geht hier nicht um persönliche Abneigungen, sondern um ein halutisches Prinzip.«
»Tolot sagte, Sie trügen einen Ehrentitel?« fragte Bontainer kurz.
Ein langer Blick aus drei Augen traf ihn.
»Das ist richtig.«
Und, nach einer Pause von einer halben Minute:
»Ich werde Wächter der Unberührbarkeit genannt. Ich gestatte es Ihnen nicht, hier auf Halut Unruhe und Zwietracht zu stiften. Sie
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