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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Eingang zu einer riesigen Halle mit hoher und gewölbter Decke.
    Keiner sprach ein Wort, denn instinktiv wußte jeder, daß sie am Ziel waren.
    Sie konnten auf den ersten Blick erkennen, daß es sich um eine gigantische Kontrollstation handelte, denn die Wände waren mit Instrumenten und Skalentafeln bedeckt, mit Reihen von Bildschirmen und anderen Installationen.
    Die Paraschwingungen kamen aus der Mitte der Halle, mehr als zweihundert Meter vom Eingang entfernt. Dort stand eine Pyramide aus rotleuchtendem Material, gut dreißig Meter hoch und mit einem Grunddurchmesser von etwa zwanzig Metern.
    Von ihr gingen die Schwingungen aus.
    »Die positronische Schaltanlage ›Schwarzer Mond‹ – das muß sie sein«, murmelte Abel Waringer und deutete auf die Kontrollwände mit den Instrumenten. »Wichtig ist jene Pyramide, aus der die Paraschwingungen stammen. Sehen wir sie uns einmal an. Es war so beabsichtigt.«
    Sie legten die Strecke zu Fuß zurück, denn es gab kein Transportband in der Halle. John Marshall und Gucky spürten die Impulse so stark, daß sie fast schmerzhaft wirkten. Sie kamen eindeutig aus der Pyramide.
    Das rot leuchtende Metall war unbekannt. Das konnte Waringer nach kurzer Untersuchung bereits feststellen. Direkt berühren allerdings konnte er die Pyramide nicht, weil sie von einem transparenten Energiefeld umgeben war, dessen Generator im Innern des Gebildes stehen mußte.
    »Ein Feld, das sich der Materie anschmiegt«, stellte Mercant erstaunt fest. »Es wirkt wie eine zweite Haut. Wahrscheinlich würde sogar Gucky nichts ausrichten können.«
    »Werden wir gleich wissen«, piepste Gucky selbstsicher und starrte auf die Vorderfront der Pyramide. »So ein kurzer Sprung kann kein Unheil anrichten.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde verschwand er vor den Augen seiner Freunde, um dann wimmernd am Fuße der Pyramide wieder zu erscheinen. Er rieb sich das Hinterteil und stand langsam auf.
    »Blöder Energieschirm«, schimpfte er wütend. »Möchte wissen, was wir hier sollen, wenn man uns nicht hineinläßt.«
    »Du bist ja auch nicht Rhodan«, klärte Waringer ihn ruhig auf.
    Rhodan stand ein wenig abseits und, wie es schien, tief in Gedanken versunken. Ihm war klar, daß Waringer recht haben mußte, aber wahrscheinlich genügte es nicht, sich einfach hierherzustellen, um die Geheimschaltung auszulösen. Er würde etwas tun müssen, um sich zu identifizieren.
    Noch ehe er seinen Gedanken in die Tat umsetzen konnte, ertönte plötzlich leise Musik. Gleichzeitig erloschen die Paraschwingungen. Die Musik drang aus der Pyramide hervor und war so verhalten, daß von einer Melodie kaum etwas zu erkennen war. Und doch kam sie Rhodan bekannt vor. Irgendwo, irgendwann hatte er sie schon einmal vernommen.
    Waringer hob die Hand und gebot völlige Ruhe.
    Jetzt war zu hören, daß Frauenstimmen die Melodie summten. Wenn das Lied einen Text besaß, so wurde er nicht gesungen und blieb damit unbekannt. Rhodan begann zu ahnen, daß ihm ein Test bevorstand.
    Bully, der völlig unmusikalisch war, brummte:
    »Was soll denn der Quatsch? Bin ich in ein Konzert gegangen?«
    »Ruhe bitte!« fuhr Waringer ihn empört an. »Versuchen Sie lieber sich zu erinnern. Haben Sie die Melodie schon einmal gehört?«
    Bully schüttelte den Kopf. Seine Miene drückte deutlich aus, daß er beleidigt war. Gucky, der neben ihm stand, flüsterte ihm zu:
    »Du nix Kultura, Dicker. Selbst ein Tauber merkt, was das ist.«
    »Was denn?« flüsterte Bully trotz Waringers warnendem Blick zurück.
    »Ein Lied«, eröffnete ihm Gucky mit geheimnisvoller Miene.
    Bully verzog das Gesicht, als hätte ihm jemand auf die Zehen getreten, aber er schwieg verbissen. Es war sinnlos, jetzt mit dem Mausbiber diskutieren zu wollen.
    Rhodan war es inzwischen gelungen, einige Melodiefetzen deutlich herauszuhören. Immer klarer wurde ihm, daß er das Lied kannte. Aber so phantastisch sein Verstand auch funktionierte und so gut sein Erinnerungsvermögen auch sein mochte, er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, wann und wo er das Lied schon einmal gehört hatte. Schließlich war er fünfhundert Jahre alt.
    »So eine Schnulze von früher«, meckerte Bully.
    Rhodan warf ihm einen forschenden Blick zu und nickte langsam.
    Waringer ging noch näher an die Pyramide heran und legte die Hand auf das Metall, beziehungsweise den Energieschirm. Nichts geschah. Das leise Summen der Frauenstimmen blieb unverändert.
    »Das Ding vibriert«, sagte Waringer.

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