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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Vielleicht ist es aber auch nur der Schirm. Immerhin wissen wir nun, daß er ungefährlich ist.«
    »Nicht leichtsinnig werden«, warf Rhodan ihm vor. Er zögerte einige Sekunden, dann fuhr er fort: »Ich bin sicher, die Melodie schon gehört zu haben, aber ich weiß nicht, wann das war. In meiner Jugend, vor knapp fünfhundert Jahren. Wie soll man das behalten?«
    Mercant griff in die Tasche und holte ein winziges, aber sehr leistungsstarkes Aufzeichnungsgerät hervor. Er schaltete es ein und hielt es mit der Mikrophonseite gegen die Pyramide.
    »Wir werden es unseren Leuten vorspielen, vielleicht erkennt einer das Lied. Muß doch einen Sinn haben, wenn man uns eine Vorstellung gibt.«
    Waringer war zurückgetreten und ging zu Rhodan.
    »Tritt vor die Pyramide, Perry. Rog Fanther hat alle automatischen Schaltungen auf dich programmiert, das wenigstens wissen wir. Warum nicht auch die im Innern der Pyramide fraglos vorhandenen Individualabtaster? Du kannst es immerhin versuchen.«
    Rhodan nickte, ohne zu antworten. Er machte drei oder vier Schritte, bis er unmittelbar vor der Pyramide stand. Die anderen Männer und Gucky zogen sich ein paar Meter zurück. Der leise Gesang blieb, und nichts veränderte sich.
    Es war eine leicht zu behaltende Melodie, einschmeichelnd und sehr harmonisch in ihrem Aufbau. Der ursprüngliche Text, durch das Summen ersetzt, mußte auf elektronischer Basis gelöscht worden sein, um die Identifikation des Liedes zu erschweren.
    Plötzlich verstummte die Melodie.
    Das konnte als erstes Anzeichen dafür gelten, daß die Taster auf Rhodans Individualschwingungen und Gehirnmuster reagierten. Sie hatten ihn erkannt. Waringer stand wie gebannt auf seinem Platz und ließ Rhodan nicht aus den Augen.
    Irgend etwas in der Pyramide arbeitete. Ein Aggregat begann zu summen, und dann ertönte eine Stimme.
    Es war abermals die Stimme eines Roboters in einwandfreiem Terranisch. Sie verriet keinerlei Gefühl, und gerade dieser Mangel an Emotion war es, der die Bedeutung der Botschaft noch mehr betonte. Die Stimme sagte:
    »Der Großadministrator des Solaren Imperiums, Perry Rhodan, wurde soeben identifiziert. Die schwingungstechnischen Daten stimmten mit der Programmierung überein. Aber es ist ein weiterer Test erforderlich, damit kein Fehler begangen werden kann. Individualimpulse können technisch nachgeahmt und von jeder beliebigen Person abgestrahlt werden. Sie haben von dieser Sekunde an sechsunddreißig Terrastunden Zeit, die abgespielte Melodie zu identifizieren, oder das Trägerraumschiff, auf dem Sie sich aufhalten, wird sich selbst vernichten. Teilen Sie uns innerhalb der angegebenen Frist mit, um welches Lied es sich handelt, und singen Sie uns persönlich den exakten Text vor.«
    Als die Robotstimme verstummte, begannen die unbekannten Frauen wieder die geheimnisvolle Melodie zu summen, diesmal etwas lauter. Mercant nahm noch immer auf. Rhodan trat ein paar Schritte zurück und sah Waringer fragend an. Im Hintergrund begann Gucky plötzlich verhalten zu kichern. Bully stieß ihn an.
    »Was hast du denn? Möchte wissen, was daran so lächerlich ist.«
    Gucky gab den Rippenstoß nicht zurück, hörte aber auf zu kichern.
    »Lächerlich? Na, eine ganze Menge, würde ich sagen. Ich habe ja schon allerhand erlebt, komische und weniger komische Dinge. Aber der absolute Höhepunkt meiner Karriere wird zweifellos jener Augenblick in nicht ferner Zukunft sein, wenn Perry hier an dieser Stelle steht und die Pyramide ansingt.«
    In Bullys Gesicht begann es zu zucken. Aber tapfer unterdrückte er die aufkeimende Heiterkeit und blieb gespielt ernst.
    »Was ist daran komisch? Es geht schließlich um die Existenz von OLD MAN und damit auch um unsere eigene. Dafür kann er ruhig mal ein Liedchen singen.«
    »Hoffentlich bekommt er bis dahin den Text heraus, sonst muß er auch summen.«
    Diese Vorstellung schien für Bully besonders erheiternd zu sein, denn er begann ganz offen zu grinsen. Waringers Stimme rief ihn jedoch in die Gegenwart zurück.
    »Wir haben anderthalb Tage. In dieser Zeit muß es möglich sein, das Lied zu identifizieren. Vielleicht wäre es ein wertvoller Hinweis, wenn wir die Interpreten des Liedes kennen würden. Es sind Frauen, daran kann kein Zweifel bestehen. Und aus welchem Jahrhundert das Ding stammt – das wäre auch noch wichtig zu wissen.«
    »Zwanzigstes Jahrhundert«, sagte Rhodan bestimmt. »Da bin ich ganz sicher. Ich muß noch sehr jung gewesen sein, als ich es hörte.

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