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Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen

Titel: Silberband 043 - Spur zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mußten völlig ausgehungert sein, und Kurohara fragte sich, wann sie wohl das letztemal gespeist hätten. Wahrscheinlich ernährten sie sich in der Hauptsache von ahnungslosem Getier. Das erklärte auch ihre Aufregung über die fetten Brocken, die so dicht an ihnen vorbeimarschierten, ohne sich in eine Falle locken zu lassen.
    Der Yrek erwartete sie bei einer Abzweigung.
    »Ich habe euch gewarnt«, begann er, und damit schien das Thema für ihn erledigt zu sein. Er hatte neue Probleme. »Von nun an wird es noch gefährlicher. Tunnelbohrer.«
    So übersetzte es wörtlich der Translator.
    »Fallen Sie uns an? Wie groß sind sie?«
    Der Yrek breitete die Arme aus.
    »So lang. Sie fressen alles, auch Yreks. Aber sie sind nicht sehr schnell. Schneller jedoch als die Mordsauger.«
    Das war nicht weiter verwunderlich, denn die fleischfressenden Pflanzen konnten sich überhaupt nicht von der Stelle bewegen und waren auf die Schnelligkeit ihrer Fangarme angewiesen. Somit war anzunehmen, folgerte Kurohara, daß diese Tunnelbohrer Tiere waren, die in der Erde lebten und gelegentlich zur Oberfläche emporkamen, um sich einen unvorsichtigen Yrek als willkommene Abwechslung auf dem Speisezettel einzufangen.
    »Haltet die Strahler bereit«, riet er seinen Freunden. »Und wartet mit dem Feuern, bis ihr sicher seid, angegriffen zu werden.«
    Weiter vorn stolperte Marata plötzlich und blieb stehen. Er drehte sich um und deutete vor sich in die Grabenwand. Dort waren einige runde Löcher zu sehen, deren Durchmesser kaum fünfzehn Zentimeter betrug.
    »Tunnelbohrer«, wiederholte der Yrek, als die drei Männer ihn erreichten. »Hier warten sie, bis jemand vorbeikommt.«
    »Und wo stecken sie jetzt?« erkundigte sich Kharon, der beim besten Willen nichts entdecken konnte, was einem Tunnelbohrer ähnlich gesehen hätte.
    »Vielleicht hat der Besitzer dieses Ganges gerade gut gegessen und schläft«, schloß Marata und marschierte weiter.
    Die Männer folgten ihm mit gemischten Gefühlen.
    Sie bekamen niemals einen Tunnelbohrer zu Gesicht.
    »Was ist denn nun schon wieder?« erkundigte sich Kharon ungehalten, als Marata wieder anhielt. »Wenn das so weitergeht, kommen wir nie ans Ziel.«
    Der Yrek ließ sich nicht beirren.
    »Keine Gräben mehr«, sagte er lakonisch, und das Übersetzergerät gab es ebenso lakonisch wieder. »Ein außergewöhnlich harter Stein, aus dem der Felsen besteht. Es gibt auch keine Pflanzen hier – nur Wind. Niemand kann sich länger als einen Augenblick auf dem Plateau halten. Wir umgehen es.«
    Kurohara verglich die geschilderten Gegebenheiten mit der Karte.
    Alles stimmte. Sie bogen nach Norden ab, bis der erste Graben wieder nach Osten führte. Mit dem Funkpeilgerät orientierte sich Kurohara und stellte fest, daß der geheimnisvolle Sender und das Schiff noch fünfzehn Kilometer entfernt waren.
    Die Sonne hatte bereits den halben Weg zum Zenit zurückgelegt.
    »Also weiter«, sagte er und setzte sich in Bewegung.
    Einmal wurden sie von einem ganzen Rudel kleiner Tiere aufgehalten, die entfernt an Ratten erinnerten. Marata brüllte so etwas wie ›die Fleischbeißerchen‹ und begab sich in Deckung, das heißt, er versteckte sich hinter den breiten Rücken der beiden Epsaler.
    Es waren in der Tat Fleischbeißerchen, wie Kurohara zwei Sekunden später feststellen konnte. Wie halb verhungerte Wölfe stürzten sich die possierlich aussehenden Tierchen auf die drei Männer, aber ihre Zähne waren zu schwach, den widerstandsfähigen Stoff der Kampfanzüge zu durchdringen. Kurohara brachte es zuerst nicht übers Herz, auf die kleinen Räuber zu schießen, aber als sie den ungeschützten und vor Angst um sein Leben zitternden Yrek angriffen, blieb ihm keine andere Möglichkeit.
    Einige gutgezielte Strahlschüsse vertrieben die Meute. Marata kam wieder zum Vorschein. Sein weißes Affengesicht war noch blasser geworden.
    »Sie sind schlimm, sehr schlimm«, entschuldigte er sein nicht gerade tapferes Verhalten. »Schon viele Yreks mußten sterben, weil wir keine geeignete Waffe gegen sie besitzen. Deshalb ließ ich euch den Vortritt.«
    »Sehr lobenswert, Kleiner«, grunzte Kharon gutmütig. »Es sind in der Tat reizende Tierchen. Gibt es noch andere Überraschungen auf unserem Weg?«
    Der Yrek hatte wieder die Spitze übernommen.
    Er zeigte sein strahlendstes Lächeln.
    »Jetzt geht es schneller. Keine Gefahren mehr. Wenigstens nicht, bis wir dort sind.«
    Sie alle dachten über seine geheimnisvollen Worte nach,

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