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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Energiekuppel unter der man die Station errichtet hatte, zerbarst mit einer Explosion, die alle ringsum liegenden Kuppeln erschütterte. Die Männer, die zum Personal der Transmitteranlage gehörten, erstickten in ihren Betten.
    Zu diesem Zeitpunkt hatte sich Tako Kakuta bereits mit einem Teleportersprung in Sicherheit gebracht.
    Als sie den Hangar durch ein Seitenschott betrat, hätte Gevoreny Tatstun nicht zu sagen vermocht, ob ihr auf dem Weg hierher jemand begegnet war. Sie war so schnell gerannt wie niemals zuvor in ihrem Leben. Eine tiefempfundene Furcht hatte sie beflügelt. Die ganze Zeit über hatte sie nur Kitai Ishibashis Gesicht vor sich gesehen.
    Mit den Händen tastete sie über ihre Brust, und sie fühlte den Zellaktivator, den sie umgehängt hatte. Es kam ihr zum Bewußtsein, daß auch ihr Alterungsprozeß aufgehalten wurde, bis sie das Gerät an ihr Kind weitergeben mußte.
    Zum erstenmal, seitdem sie ihr Zimmer verlassen hatte, konzentrierte sie sich auf die Umgebung. Sie sah die Raumjacht, von der Kitai gesprochen hatte, ein schlankes Kleinstraumschiff mit gepfeilten Tragflächen und einem spitz zulaufenden Bug. Die Farbe der Jacht war weiß, aber dort, wo die seitlichen Steuerdüsen saßen, hatten die Flammen schwarze Narben in die Außenhülle gefressen. Gevoreny nahm an, daß es das Privatschiff Dr. Kottenas war. Die Werft, auf der man es gebaut hatte, schien größeren Wert auf ein wirkungsvolles Äußeres als auf Zweckmäßigkeit gelegt zu haben.
    Die Schleuse stand offen, die kurze Gangway war herabgelassen. Gevoreny rannte darauf zu. Als sie eingestiegen war, glitt die Schleuse zu. Vorn an den Kontrollen des kleinen Schiffs saß ein Mann. Er wandte sich nicht einmal zu ihr um, als er sagte: »Setzen Sie sich!«
    Aus irgendeinem Grund war er ihr unheimlich, vielleicht, weil Kitai ihn suggestiv beeinflußt hatte.
    Gevoreny ließ sich in einen Sessel sinken und atmete schwer. Obwohl sie jetzt wahrscheinlich in Sicherheit war, fragte sie sich besorgt, wie ihre Zukunft aussehen mochte.
    Sie richtete sich auf.
    »Wohin bringen Sie mich?« fragte sie.
    Draußen im Hangar glitten die doppelten Schleusentore auf. Der Pilot antwortete nicht. Es gab einen Ruck, als das Schiff vom Boden abhob und auf seinen Antigravfeldern hinausglitt.
    Gevoreny neigte sich zur Seite, so daß sie hinausblicken konnte. Unter ihr lagen zahlreiche Kuppeln, die zum Teil voll beleuchtet waren.
    Sie ahnte, daß sie nie mehr hierher zurückkehren würde.
    Das Schiff gewann langsam an Geschwindigkeit.
    Gevoreny hörte das Funkgerät knacken.
    »Hier ist die Zentrale«, klang eine männliche Stimme aus dem Lautsprecher. »Nennen Sie uns bitte den Grund Ihres unangemeldeten Startes.«
    Der Pilot schaltete die Funkanlage aus.
    »Es gibt keine Schiffe, die uns verfolgen könnten«, sagte der Mann.
    »Aber die Funkzentrale kann die Flotte benachrichtigen«, meinte Gevoreny. »Man wird uns verfolgen und einholen.«
    »Das ist Dr. Kottenas Schiff«, sagte der Pilot. »Bevor man uns verfolgt, wird man erst mit dem Para-Mechaniker sprechen. Bis dahin sind wir längst aus dem Solsystem verschwunden, und die Funkstation ist zerstört.«
    Unter ihnen blitzte es auf. Wieder blickte das Anti-Mädchen aus der Kuppel. Auf der Oberfläche von Mimas war eine leuchtende Wolke entstanden.
    »Was ist das?« fragte sie.
    »Die Transmitterstation«, erwiderte der Pilot gleichgültig. »Sie ist gerade explodiert.«
    Kurz nach der Explosion des Transmitters schlossen sich die acht kranken Mutanten zu einem Willensblock zusammen und erzeugten eine Suggestivfront von unvorstellbarer Heftigkeit. Innerhalb von Sekunden gab es auf Mimas keinen freien Menschen mehr, von den wenigen mentalstabilisierten Bewohnern des Saturnmondes einmal abgesehen. Die Funkzentrale wurde von ihrer Besatzung vollkommen vernichtet. Bewaffnete Techniker und Ingenieure begannen mit der Zerstörung aller Kraftwerke. Im Verlauf einer halben Stunde explodierten auf Mimas vierzehn der insgesamt dreiundvierzig Kuppeln. Hunderte von Menschen fanden den Tod. Ärzte, die ebenso wie alle anderen dem Wahnsinn verfielen, unterbrachen die Behandlung ihrer Patienten und begannen mit einer systematischen Zerstörung aller Untersuchungs- und Heilgeräte. Die Patienten beteiligten sich an dieser Aktion. Schwerkranke rissen die Anschlüsse der Atemgeräte mit den Händen heraus und verurteilten sich damit selbst zum Tod. Ein Ärzteteam, das gerade eine Lungentransplantation vornahm, unterbrach

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