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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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diese Arbeit, um alle Organgeräte zu zerstören. Die Hände des narkotisierten Patienten zuckten, als wollte auch er seinen Beitrag zur Vernichtung liefern.
    Nach einer Stunde waren die Sanatorien auf Mimas zerstört. Der blinde Wahn der Mutanten, die sich nicht mehr kontrollieren konnten, hatte die ersten Opfer gefordert.
    Auch die Besatzung des Wachkreuzers RODENSTAAD war mit Ausnahme des mentalstabilisierten USO-Majors Nos Vigeland von den Mutanten übernommen worden.
    Vigeland, der die Ereignisse auf Mimas verfolgte, war von der Wucht des Mutantenangriffs überrascht worden. Eine solche Entwicklung hatte er nicht vorausgeahnt. Nun war es jedoch zu spät, um den einmal gefaßten Entschluß zu ändern. Deshalb tat Vigeland nichts, um die allgemeine Zerstörung zu verhindern. Der RODENSTAAD drohte keine Gefahr, denn die Mutanten brauchten das Schiff, um von Mimas zu entkommen.
    Sie brauchten vorläufig auch noch Nos Vigeland, den Verräter.
    Der Ertruser hatte schon alle Vorbereitungen getroffen, daß sich dieses Abhängigkeitsverhältnis der Mutanten von ihm niemals ändern konnte.
    Alles, was Dr. Kottena in den letzten Minuten getan hatte, war mehr oder weniger instinktiv geschehen. Das hatte ihm vielleicht das Leben gerettet. Er stand allein im Hauptkorridor der Klinik. Das Pflegepersonal und die Ärzte befanden sich bereits unter Kontrolle der Mutanten und begannen mit der Zerstörung der Krankenstation. Obwohl sein Gehirn mentalstabilisiert war, konnte Dr. Kottena die Befehle verstehen, die die Mutanten ihren Opfern erteilten.
    Er war sich darüber im klaren, daß die Funkzentrale nicht mehr existierte. Auf diesem Weg war keine Hilfe herbeizuholen. Sein Privatraumschiff fiel ihm ein, und er setzte sich in Richtung des Hangars in Bewegung. Er mußte vorsichtig sein, denn jeden Augenblick konnte einer der Mutanten in seiner Nähe auftauchen und ihn angreifen. Auch vor den Beeinflußten mußte er sich in acht nehmen.
    Kottena erreichte eine Kreuzung und verschwand in einem schmalen Seitengang, der direkt zum Hangar führte. Immer wieder wurde der Boden von Explosionen erschüttert.
    Sie zerstören den gesamten Mond! dachte er entsetzt.
    Er war ein dicker und schwerer Mann mittleren Alters, aber das merkte man ihm jetzt nicht an. Mit langen Schritten stürmte er durch den Gang. Als er in den Korridor vor dem Hangar gelangte, sah er ein paar Beeinflußte, die mit Eisenstangen auf alles einschlugen, was sich in ihrer Nähe befand. Kottena blickte sich um. Seine Augen entdeckten ein kurzes Rohr, das auf einem an der Wand aufgehängten Kasten lag. Er nahm es und stürzte auf den Gang hinaus. Er hieb wie verrückt um sich, um den Eindruck zu erwecken, er würde ebenfalls kontrolliert.
    Auf diese Weise erreichte er das Hauptschott des Hangars. Bis hierher waren die Beeinflußten noch nicht vorgedrungen, so daß Kottena unzerstörte Kontrollen vor sich sah.
    Das rote Licht über dem Eingang zeigte ihm, daß die Hangarschleuse geöffnet war. Es gab also keine atembare Luft da drinnen. Wütend vor Enttäuschung schleuderte Kottena das Rohrstück davon. Ohne Raumanzug konnte er den Hangar nicht betreten. Aber auch ein solches Unternehmen wäre wahrscheinlich sinnlos gewesen, denn die offene Schleuse konnte nur bedeuten, daß jemand ihm zuvorgekommen und mit der Jacht geflohen war.
    Fluchend zog sich Kottena in einen Seitengang zurück. Die Tatsache, daß es jetzt ums Überleben ging, ließ ihn ruhiger werden. Er nahm das Chaos ringsum jetzt als unabänderlich hin.
    Obwohl er keine Chance mehr hatte, mit seiner Jacht zu entkommen, hielt er die Idee mit dem Raumanzug nicht für schlecht. Wenn die Kuppel explodierte, konnte er nur mit einem solchen Anzug überleben.
    Kottena erinnerte sich, daß es im Hauptlabor einige Raumanzüge gab. Während der First-Genesis-Krise hatte man die Mutanten oft außerhalb der Kuppeln spazierengeführt, um ihnen das Gefühl der Eingeschlossenheit zu ersparen. Später hatte man diese Therapie aufgegeben, denn es hatte sich herausgestellt, daß das Befinden der Mutanten mit dieser Methode nicht in positivem Sinn beeinflußt werden konnte. Zum Glück waren die Anzüge nie zurückgegeben worden, so daß Kottena hoffte, zumindest einen davon noch unbeschädigt vorzufinden.
    Auf dem Weg ins Hauptlabor begegnete er drei tobenden Ärzten, die damit beschäftigt waren, die Verkleidung von den Wänden zu reißen. Sie waren so in ihre sinnlose Arbeit vertieft, daß sie nicht bemerkten, daß Kottena sich

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