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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mindestens aber als Träumer einstufen. Das hast du getan.«
    »Es tut mir leid. Die Sonne meint es gut, junger Mann. Atlan möchte dich sprechen.«
    »Wie – ist er doch gekommen?«
    »Nein, er steht außerhalb der Plutobahn. Die Ortung der IMPERATOR spricht bereits an. Die ersten Verbände unserer Freunde tauchen auf.«
    Waringer ging langsam und schwerfällig auf die riesenhaften Bauwerke zu, die sich über einen Teil des Merkurpols erstreckten.
    Er erreichte die Zwielichtzone mit ihren harten Schatten. Merkur besaß keine Atmosphäre. Er war überhaupt der ungemütlichste Planet in der Trabantenfamilie der Sonne. Experimentierfreudige Terraner hatten es lieber mit Eisplaneten vom Plutotyp zu tun.
    Waringer blieb stehen. Die Gebäude duckten sich flach in die Geröllwüste. Die wichtigsten Anlagen waren tief unter der Oberfläche errichtet worden.
    Die solare Menschheit rätselte seit fünfhundert Jahren daran herum, welchem Zweck diese Anlagen dienen könnten. Noch interessierter waren die außersolaren Machtgruppen gewesen. Sie hatten alles versucht, herauszufinden, weshalb Rhodan Billionen Solar aufwendete, um ausgerechnet auf dem lebensfeindlichen Merkur Bauwerke zu erschaffen, die ohne weiteres die Ausdehnung der größten terranischen Industriekomplexe besaßen. Man konnte stundenlang laufen und erreichte kein Ende.
    Besonders die hochragenden Türme hatten die Gemüter erregt. Sie standen weit außerhalb des bebauten Geländes. Welchem Zweck dienten sie?
    Der in der Second-Genesis-Krise gefallene Abwehrchef Allan D. Mercant hatte es meisterhaft verstanden, die neugierigen Gemüter zu beruhigen. Sein Nachfolger, Galbraith Deighton, hatte noch phantastischere Parolen in Umlauf gebracht.
    Schließlich aber, dreißig Jahre nach dem Baubeginn auf Merkur, hatten sich ähnliche Vorkommnisse auf allen anderen Planeten und Monden ereignet.
    Auch dort waren rätselhafte Konstruktionen in den Himmel geschossen, oder sie waren in den Boden hineingeglitten. Es war kein Geheimnis geblieben, daß Geoffry Abel Waringer mit einem Team von zweihunderttausend Männern und Frauen die Arbeiten leitete.
    Nur wenige Menschen hatten je erfahren, was sie eigentlich entwarfen, konstruierten und schließlich in die Tat umsetzten. Waringer hatte bei einer galaktischen Pressekonferenz einmal eine Auskunft gegeben, die noch Jahrzehnte später belacht wurde.
    Er hatte gemeint, die Schubkarre eines Gärtners wüßte schließlich auch nicht, warum sie schmutzige Erde anstatt Brillanten befördern müsse.
    Dann aber, kurz nach dem Baubeginn auf der Erde, dem Mars, Jupiter und Saturn, war Professor Arno Kalup bei einem Experiment mit Paratronkonvertern tödlich verunglückt.
    Der neue Abwehrchef hatte dieses Ereignis als Aufhänger genommen, um ganz allmählich durchsickern zu lassen, Waringer beabsichtige das gesamte Sonnensystem nach dem Vorbild der schon historisch gewordenen Uleb in einen undurchdringlichen Paratronschirm einzuhüllen.
    Das war eine Auskunft gewesen, die man als glaubwürdig angesehen hatte.
    Nun waren die Arbeiten längst beendet. Die Schaltungen konnten jederzeit von einem Fachmann aktiviert werden.
    Waringer ging weiter, fuhr mit einem mechanisch betriebenen Fahrstuhl in die Tiefen des Labyrinths und betrat wenig später die Funkstation.
    Sie war wesentlich größer und leistungsfähiger als die eines Ultraschlachtschiffes. Rhodan saß vor einem der vielen Bildschirme.
    Waringer ließ sich aus dem Schutzpanzer helfen und winkte Atlan zu, der auf dem Schirm erkennbar war.
    »Hallo, Abel. Wie geht es Ihnen?« klang die Stimme des Arkoniden auf. »Runzeln Sie nicht so besorgt die Stirn. Mein Richtstrahl ist schärfer gebündelt als ein Laser. Die Ortung weist überdies aus, daß sich kein fremder Körper nähert. Wir können also sprechen. Ich habe letzte Nachrichten mitgebracht. Sie kommen von Nosmo.«
    »Da bin ich aber neugierig«, entgegnete Waringer fahrig. »Hoffentlich sind die Leute vernünftig geworden. Unsere Flottenmanöver müssen ihnen doch zu denken geben. Oder ist der Mensch von heute schon so weit, daß er Warnungen nicht mehr versteht?«
    Atlan lachte trocken auf.
    »Verstehen schon; aber würdigen, das ist eine andere Sache. Dabrifa hat sich deshalb zum Angriff entschlossen, weil er seit einiger Zeit über das von Ihnen entwickelte FpF-Gerät verfügt, mit dem Sie vor tausend Jahren die Paratronschirme der Zweitkonditionierten durchschossen haben. Was sagen Sie dazu?«
    Waringer rang nach Luft. Die

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