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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Hand.
    »Den Umständen entsprechend. Ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut.«
    »Ich auch nicht«, bestätigte Rhodan mit einem bitter klingenden Unterton. »Aber das hatten wir kommen sehen, nicht wahr? Als damals die geschädigten Mutanten Amok liefen, warst du der erste Wissenschaftler, der den Anfang vom Ende prophezeite. Nun kommt dieses Ende auf uns zu. Es liegt an dir und den Wissenschaftlern deines Teams, ob unser Fünfhundertjahresplan gelingt, oder ob wir ausgeschaltet werden.«
    Der Konferenzraum hatte sich gefüllt. Solarmarschall Julian Tifflor, Befehlshaber der Heimatflotte, warf unwillig ein:
    »Von einem Ausschalten kann keine Rede sein. Wenn das Unternehmen Laurin nicht den gewünschten Erfolg bringt, werde ich nicht tatenlos in die feuernden Mündungen der Koalitionsschiffe sehen. Die anderen Kommandeure auch nicht. Darüber sollten Sie sich keinen Illusionen hingeben.«
    Rhodan schaute den Marschall sinnend an.
    »Ja, ich weiß. Eine kleine Palastrevolte, nicht wahr?«
    »Auf keinen Fall. Sagen wir besser: berechtigte Notwehr. Wir verfügen über fünfzigtausend moderne Einheiten, vom Städtekreuzer angefangen bis hinauf zum Ultraschlachtschiff der GALAXIS-Klasse. Wir haben die wesentlich verbesserte Transformkanone mit Kernschußweiten bis zu fünfzehn Millionen Kilometern und mit dem Paratronschirm eine Defensivwaffe, die kaum zu überwinden ist. Von den Fernflug-Dimetranstriebwerken wollen wir gar nicht reden. Wir sind dem Gegner in jeder Hinsicht weit überlegen. Sie werden begreifen, daß sich die Kommandeure weigern, tatenlos zuzusehen, wie fünfundzwanzig Milliarden freie Menschen getötet oder versklavt werden.«
    »Ich weiß seit Wochen, Julian, daß Sie mit verschiedenen Befehlshabern eine Geheimkonferenz abhielten. Fragen Sie unseren tüchtigen Galbraith Deighton nach dem Wortlaut. Er hat ihn auf Tonband.«
    Tifflor drehte nicht einmal den Kopf.
    »Wir haben damit gerechnet. Es handelt sich nicht um einen geplanten Sturz Ihrer Regierung, sondern lediglich um Vorsichtsmaßnahmen, die im Plan Laurin viel zu wenig berücksichtigt wurden. Nochmals – überdies in aller Eindringlichkeit: Wenn der wissenschaftliche Versuch mißlingt, wird die Flotte mit allen Mitteln zuschlagen. Wir können die Zerstörung unseres Sonnensystems durch verbrecherische Diktatoren nicht dulden.«
    »Dann haben wir den Krieg, Tiff!«
    »Genau. Wir werden ihn notfalls führen müssen. Mein Flaggschiff nimmt es mit sieben Schlachtschiffen des Imperiums Dabrifa auf. Sie können sicher sein, daß die Herren nicht zu einem konzentrischen Punktbeschuß kommen werden.«
    Etwa dreihundert Männer, Regierungsmitglieder und Flottenoffiziere hielten die Luft an.
    Rhodan schaute gelassen in die Runde.
    »Sehen Sie, meine Herren, diese Offenheit ist einer der Gründe, warum Julian Tifflor seit vielen Jahrhunderten Solarmarschall ist. Ich verstehe Sie vollkommen, Tiff. Wenn Laurin mißlingt, erhalten Sie weitere Befehle. Ich bin aber überzeugt, daß niemand unter Ihnen gezwungen sein wird, auf die Nachkommen unserer galaktischen Auswanderer zu schießen. Noch etwas, Tiff: Ich nehme Ihnen Ihre Geheimbesprechung nicht übel. Ihre Abwehrplanung für den Fall der Fälle ist exzellent.«
    Tifflor sah ihn etwas fassungslos an. Reginald Bull schmunzelte diskret, zwinkerte Tifflor zu und folgte Rhodan.
    Die Endbesprechung begann. Rhodan gab letzte Erklärungen ab.
    »Der solare Notstand tritt nach Paragraph hundertneun der Verfassung am 29. Oktober, zwölf Uhr Terrazeit, in Kraft. Ich übernehme in meiner Eigenschaft als Großadministrator und aufgrund der verfassungsmäßig verankerten Sondervollmachten für den amtierenden Regierungschef die alleinige Verantwortung. Die Mitglieder des Kontrollrates sind anwesend. Sind die Herren mit der Anordnung des Notstandes einverstanden? Haben Sie nach der vorangegangenen Unterrichtung über meine Absichten untereinander abgestimmt?«
    Homer G. Adams meldete sich.
    »Die Abstimmung ist erfolgt. Wir stimmen der Ausrufung einheitlich zu. Wir sind ebenfalls einstimmig zu der Auffassung gelangt, daß wir keine Wahl mehr haben. Wir hoffen jedoch zuversichtlich, daß die Abwehr der bevorstehenden Offensive nicht mit Waffengewalt durchgeführt werden muß.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Adams. Solarmarschall Galbraith Deighton hat Ihnen noch etwas zu erklären.«
    Der Chef der Solaren Abwehr erhob sich. Ein großer Bildschirm leuchtete auf. Die Szenen waren den meisten Anwesenden unbekannt. Es

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