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Silberband 045 - Menschheit am Abgrund

Titel: Silberband 045 - Menschheit am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Geschichte des Imperiums wissen«, fuhr er dann fort, »besiedelte vor mehr als tausend Jahren die Zunft der Galaktischen Freihändler ein Sonnensystem außerhalb des Hoheitsgebiets des Solaren Imperiums. Es handelte sich um eine kleine rote Sonne mit zwei Planeten. Die Sonne erhielt den Namen Boscyks Stern, nach dem sogenannten Kaiser Lovely Boscyk, der die Zunft der Freihändler begründete. Der erste Planet war unbrauchbar, den zweiten Planeten nannten die Freihändler Olymp. Diesen Planeten ließ Großadministrator Perry Rhodan aufgrund seiner Sondervollmachten und eines Abkommens mit dem damaligen und heutigen Regierungschef von Olymp, dem Patriarchen Anson Argyris, als Ausweichplaneten für den galaktischen Güterumschlagplatz Mars herrichten. Die Details entnehmen Sie bitte den ausführlichen Nachrichten und Presseveröffentlichungen. Nunmehr darf ich Ihnen den Ersten Finanzsenator ankündigen, der einige Worte zu Ihnen sprechen möchte.«
    Hubert S. Maurice verschränkte die Arme vor der Brust. Gleichgültig glitt sein Blick über die verkrümmte Gestalt des legendären Finanzgenies Homer G. Adams hinweg, wanderte über das von Lichtreflexen veränderte Gesicht Perry Rhodans und heftete sich anschließend auf die hellrot leuchtenden Energiesäulen, die aus den Projektorblöcken der Tenderplattform waberten und sich völlig lautlos in sechshundert Metern Höhe zur Torbogenform der modernsten Ferntransmitter vereinigten.
    Die Transmitterbögen des Normzeit-Verteilers erreichten ihre stärkste Intensität.
    »Ich eröffne …«, rief Homer Gershwin Adams mit seiner hellen Stimme, »… die Straße der Container! – Weg aus der Zukunft in die Gegenwart unserer Brüder und Schwestern, und Weg von ihnen zu uns, die wir uns freiwillig hierher begaben, ins inzwischen oft so genannte ›Ghost-System‹, um das galaktische Chaos zu vermeiden …!«
    Ich habe nie gewußt, daß ein Mann wie Adams sich so begeistern kann, dachte Hubert S. Maurice verwundert und ein wenig amüsiert, weil der Erste Finanzsenator sich in poetischen Ergüssen erging.
    Unvermittelt stand Perry Rhodan neben Homer G. Adams. Gegen die leicht verkrüppelte Gestalt des Finanzsenators wirkte er wie ein Riese. Sein Symbiont Whisper hatte sich wieder zu einem kurzen Schulterumhang geformt, der wie in einer leichten Brise zitterte und wogte und mit seinen Nerventastern den funkelnden Glanz zahlloser Mikrodiamanten vortäuschte.
    Perry Rhodan hob die Hand.
    Das Arbeitsgeräusch der schweren Energieumformer und Felderzeuger schwoll an, bis es einem fernen Donnern glich.
    Plötzlich schwebten fünf gigantische Gebilde im freien Raum.
    Hubert Selvin Maurice schluckte trocken.
    Alles war viel zu schnell für die unvollkommenen menschlichen Sinne gegangen. Er hatte zwar das Flackern der Transmitterbögen bemerkt, er hatte gesehen, wie sich das dunkelgraue wesenlose Wallen des Entstofflichungsfeldes verändern wollte – doch dann war es bereits vorbei gewesen.
    Die Feldobjektive der TV-Kameras schwenkten hierhin und dorthin, erfaßten alles und jeden.
    »Liebe Mitbürger des Solsystems!« begann Perry Rhodan. »Was Sie in diesem Augenblick auf Ihren Bildschirmen sehen, sind fünf Container von fünf verschiedenen Planeten unseres Systems. Jeder mißt fünfzehnhundert mal dreihundert Meter – und Millionen davon werden in den nächsten Wochen und Monaten zwischen Normalzeit und unserer Zeit, die wir auch ›Ghostzeit‹ nennen, hin- und herwandern.«
    In seinem Gesicht zuckte es, als draußen der Schlund der Temporalschleuse entstand. Natürlich entstand die Temporalschleuse nicht wirklich, denn sie war seit rund dreizehn Monaten vorhanden. In Wirklichkeit war sie nur soeben zusammen mit dem Planeten Merkur hinter der wabernden Sonnenscheibe hervorgekommen.
    Die fünf Riesencontainer ordneten sich hintereinander an. Die Kraftlinien von Zug- und Druckstrahlprojektoren waren dafür verantwortlich. Sie waren es auch, die die Container schneller und immer schneller auf das Zeitfenster zufliegen – und darin verschwinden ließen.
    Oberst Maurice schloß sekundenlang die Augen und versuchte sich den weiteren Weg durch die Temporalschleuse vorzustellen. Er kannte die verschiedenartigen Eindrücke, die dort auf den Menschen einstürmten. Ganz nüchtern betrachtet, »durchflog« man fünf verschiedene Sektoren oder Etappen. Den tiefroten Sektor ›hinter‹ dem Eingang, dann den rot leuchtenden Sektor, einen gelb leuchtenden und danach einen grellweiß

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