Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Offenbar waren die Individualausstrahlungen ihrer Gehirne durch Corellos parapsychische Attacke verändert worden.
    Zorn packte den Major. Mit beiden Fäusten hieb er auf den Schrein ein, um an das Monstrum darin heranzukommen, den Tod seiner Besatzung zu rächen. Aber das transparente Material des Schreins hielt, war fester als Stahl – und eine Waffe besaß Heublein nicht. In ohnmächtiger Wut starrte er in die verzerrte Fratze des Mutanten. Einmal war ihm, als huschte ein spöttisches Lächeln über sein Gesicht. Doch das mußte Einbildung gewesen sein. Corello war offensichtlich am Ende seiner Kraft.
    Perricone Heublein erinnerte sich an seine beiden Gefährten. Er wandte sich von dem Schrein ab und wankte auf den Ausgang der Kabine zu. Eine neue Erschütterung ging durch das Schiff und brachte den Major zum Taumeln. Wieder drehte sich alles um ihn, und er hatte das Gefühl, als müsse er sich übergeben. Doch inzwischen hatte sich sein Körper erholt – wovon auch immer –, und er überwand Schwindelanfall und Brechreiz.
    Als die Kabinentür sich vor ihm öffnete, blickte er auf eine turbulente Szene. Mehrere junge Männer mit den Umhängen von Báalol-Priester-Anwärtern kämpften mit der Besatzung des Schiffes. Sie verwendeten keine Schuß- oder Strahlwaffen, sondern setzten nur ihre Fäuste ein. Seltsamerweise wehrten sich Corellos Leute nur schwach. Sie schienen nicht zu wissen, was sie überhaupt verteidigen sollten.
    Einer der Báalol-Priester erblickte den terranischen Offizier. Er stieß einen Schrei aus. Sofort ließen seine Gefährten von der Besatzung ab und drängten zu Heublein durch. Dabei redeten sie alle zugleich auf ihn ein, so daß der Major kaum etwas verstehen konnte. Nur die Worte ›Untergrundbewegung‹, ›Widerstand‹ und ›Befreiung‹ entnahm er dem Geschrei schließlich, weil sie immer wiederholt wurden.
    Die Antis schlugen ihm auf die Schultern, lachten ihm ins Gesicht und drängten ihn auf den Antigravlift zu. Heublein begriff, daß sie ihn befreien wollten. Dagegen hatte er nichts einzuwenden.
    Als er unter dem Kugelschiff des Mutanten ankam, sah er auch seine beiden Gefährten. Dr. Granner und Oberleutnant Ludov wankten ihm entgegen. Ihre Gesichter sahen aus wie hohläugige kalkweiße Jahrmarktsdekorationen. Nur das Feuer in ihren Augen schien die Körper am Leben zu erhalten.
    Ein Báalol-Priester mit weißem Stirnband trat auf die drei Terraner zu.
    »Sie müssen fliehen, schnell!« sagte er auf Interkosmo. »Wir wissen nicht, wie lange sich unsere Widerstandsgruppe halten kann. Die Alten wollen nicht dulden, daß wir Sie befreien. Sie hoffen anscheinend auf Corellos Gnade, obwohl er sie doch erst vor kurzer Zeit unterworfen hat.«
    Perricone Heublein blickte den Anti verwirrt an. Etwas mit seinem Gehirn war noch nicht in Ordnung, das spürte er. Immer wieder entflohen ihm die Gedanken; er konnte kaum einen zu Ende denken, da waren schon wieder neue da.
    »Corello …«, sagte er mühsam, »… der Mutant hat keine Gewalt mehr über Sie …?«
    »Nein«, erwiderte der Priester ernst, »über niemanden mehr auf diesem Planeten. Wir können es uns nicht erklären, aber es gab uns die Gelegenheit zum Handeln. Sie müssen fliehen, hören Sie! Berichten Sie der Galaxis, was auf Galaner vorgeht. Man muß uns helfen.«
    Ein grell leuchtender Strahl stand plötzlich in der Luft. Der Anti schrie auf, als gebündelte Energie ihn in die Schulter traf. Er taumelte und wurde von seinen Gefährten aufgefangen.
    Major Heublein sah sich um.
    Von der Stadtmauer her kamen einige hundert Báalol-Priester gelaufen. Bei den vorderen von ihnen blitzte es wieder auf. Ein zweiter Anti sank getroffen zu Boden.
    »Kommen Sie!« schrie Heublein seinen beiden Gefährten zu. »Wir müssen fort. Es ist unsere letzte Chance!«
    Dr. Melodim Granner nickte, während Wayre Ludov geistesabwesend auf die heranstürmenden Báalol-Priester starrte. Der Major gab Ludov einen Stoß, der ihn in Richtung des ATLANTA-Beibootes stolpern ließ. Das Schiff war so nahe – und doch so weit entfernt, wenn man die Reichweite und Wirkung von Strahlwaffen bedachte.
    Bereits nach wenigen Schritten brach Melodim Granner zusammen. Ludov torkelte mechanisch weiter. Heublein zog den Arzt hoch und legte sich seinen Arm über die Schulter. Schritt für Schritt zog und trug er Granner auf das Beiboot zu. Hinter ihnen erschollen laute Schreie. Die jungen Antis erwiderten das Feuer der Alten. Aber ihre Zahl war zu klein. Der

Weitere Kostenlose Bücher