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Silberband 046 - Der Todessatellit

Titel: Silberband 046 - Der Todessatellit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewiß keine Privatangelegenheit.
    Er wandte sich langsam um, als der Haupteingang der Kuppel sich öffnete. Eine Gestalt im unförmigen Strahlenschutzanzug stapfte herein, riß sich mit ungeduldigen Bewegungen den Druckhelm vom Kopf: Geoffry Abel Waringer. Der Hyperphysiker hatte der Menschheit zahlreiche epochemachende Erfindungen geschenkt, und desto stärker litt er unter der bisherigen Vergeblichkeit seiner Bemühungen, die Bewohner der solaren Planeten vor dem Untergang zu bewahren.
    »Hallo!« rief Rhodan leise. »Ich hatte eben versucht, dich über Telekom zu erreichen, aber die solaren Strahlenschauer …« Er zuckte die Schultern.
    Abel nickte ihm zu, trat zum Getränkeautomaten und ließ sich einen Becher Espresso-Kaffee füllen. Vorsichtig nippte er an dem heißen, starken Gebräu.
    »Ich dachte mir, daß du es warst, der die Meßstation zu erreichen versuchte. Deshalb bin ich gekommen. Es sieht so aus, als müßten wir selbst für die planetare Kommunikation Hyperfunkgeräte einsetzen.«
    Rhodan blickte Waringer grübelnd an.
    Längst vorher waren diese beiden Männer Freunde geworden, zuerst wegen der gemeinsamen Aufgabe, die sie verband, und später aus wachsender persönlicher Zuneigung und Wertschätzung. Was ihre dienstlichen Beziehungen anging, so hatte jeder vom anderen stets alles gefordert, was er für unbedingt notwendig hielt. Und die Forderungen entsprachen dem menschlichen Format, das sie beide auszeichnete – und den Bedürfnissen, die eine Zivilisation inmitten von Gefahren jeglicher Art entwickelte, um überleben zu können. Sie hatten es immer wieder geschafft – bis zum heutigen Tag.
    Waringer brauchte nicht danach zu fragen, weshalb Perry ihn hatte erreichen wollen.
    »Der Energiestau im Sonnen-Reaktionskern hat die Toleranzgrenze nahezu erreicht«, berichtete der Wissenschaftler mit tonloser Stimme. »Noch bändigt die Massenanziehungskraft die atomaren Gewalten, zugleich jedoch verstärkt sie durch ihren nach innen gerichteten Druck die Effektivität der nuklearen Reaktionen. Die verstärkten Ausbrüche sind Anzeichen für den beginnenden Todeskampf.« Er schluckte und blickte durch das getönte Panzertroplonglas der Kugel, das die schädliche Strahlung der Sonne ausfilterte. »Die Zeit ist gegen uns, Perry …!«
    Rhodan wollte etwas entgegnen, den letzten Ausspruch Waringers mit einer geschliffenen philosophischen Formulierung widerlegen – und sah im letzten Moment ein, wie sinnlos es zu diesem Zeitpunkt war, über Definitionen zu streiten.
    »Wann …?« fragte er stockend.
    Waringer trank geistesabwesend seinen Kaffee aus und warf den Becher in den Abfallvernichter.
    »Drei Wochen, oder auch vier oder fünf …« Er räusperte sich verlegen, als er seiner unexakten Formulierung gewahr wurde. »Ich meine, im schlimmsten Fall bleiben uns drei Wochen, im günstigsten etwa fünf. Vorausgesetzt, diese Entwicklung hält unverändert an, verwandelt sich die Sonne danach sehr schnell in eine Nova. Vielleicht wäre der Ausdruck ›Pseudonova‹ treffender, denn wir haben es ja nicht mit einem echten Prozeß der Sternenentwicklung zu tun, sondern mit einer willkürlichen Manipulation des solaren Energiehaushalts.«
    Er schloß: »Wir haben uns damit abzufinden, daß wir in absehbarer Zeit das Antitemporale Gezeitenfeld desaktivieren müssen, um das Solsystem in die Gegenwartsebene zurückzubringen. Anders lassen sich die Bewohner der solaren Planeten nicht retten.«
    »Fünfundzwanzig Milliarden Menschen …«, murmelte Perry Rhodan dumpf.
    Er schloß die Augen und sah innerlich den Sonnensatelliten vor sich. Er dachte an die gigantische Vernichtungskraft der terranischen Waffen, die dennoch nicht ausgereicht hatte, den Todessatelliten zu eliminieren oder auch nur zu beschädigen.
    Verzweiflung spiegelte sich in Perry Rhodans Augen. Sein Geist versuchte sich gegen die Vorstellung zu wehren, daß fünfundzwanzig Milliarden Menschen ihr Heimatsystem verlassen sollten und, noch schlimmer, daß die Erde, die Wiege der Menschheit, sich in einen unbewohnbaren Schlackenhaufen verwandeln würde. Er ahnte, daß nicht nur die solare Menschheit ihre ungebrochene Kraft aus der uralten gefühlsmäßigen Bindung an ihren Ursprungsplaneten schöpfte. Versiegte dieser Quell unwiderruflich, dann würde auch der unsichtbare Strom versiegen. Die Menschheit würde in ihrer Masse zu einem resignierten Haufen werden, die keine höheren Ziele mehr kannte als die unmittelbar existenzbedingten.
    Er

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