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Silberband 047 - Die Cappins

Titel: Silberband 047 - Die Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hinausbringen?« fragte er.
    »Alaska und mich«, entschied ich, denn ich brannte darauf, den Dschungel Gevonias aus der Nähe zu sehen. Guckys kurzer Bericht hatte mich neugierig gemacht. Corello hatte offenbar mit der Natur dieses Planeten gespielt. Ich vermutete, daß er Tiere und Pflanzen von anderen Welten hierher gebracht hatte.
    Ein ganzer Planet für einen einzelnen Mann! Irgendwie schockierte mich der Gedanke, daß der Supermutant nicht nur die auf Gevonia lebenden Menschen, sondern auch alle Tiere und Pflanzen beherrschte und nach seinem Willen steuerte.
    War es überhaupt möglich, daß ein so krankes Hirn sich ändern konnte?
    Gucky ergriff Alaska und mich an der Hand und wartete auf einen erneuten Anfall Corellos. Diesmal schien es länger zu dauern, denn ich spürte, daß der Mausbiber ungeduldig wurde.
    »Stimmt etwas nicht?« erkundigte ich mich.
    »Schwer zu sagen«, erwiderte der Ilt. »Corello durchlebt gerade eine normale Phase von längerer Dauer. Er spricht soeben mit einem Stützpunktkommandanten. Der Mann fragt im Hauptquartier wegen der sich widersprechenden Befehle an.«
    »Mich wundert, daß eine Marionette Corellos noch soviel Eigeninitiative besitzt.«
    Gucky hob den Kopf.
    »Ah!« machte er. »Jetzt widerruft Corello einen Befehl. Wir können teleportieren.«
    Bevor ich mich auf den Sprung konzentrieren konnte, entmaterialisierten wir bereits. Als letzten Eindruck sah ich Icho Tolots Gestalt vor mir, die jedoch schnell verblaßte.
    Die neue Umgebung, in der wir wieder stofflich wurden, entfaltete eine atemberaubende Farbenpracht. Die großen Blumen des Dschungels schienen miteinander zu wetteifern. Sie strömten einen betäubenden Duft aus. Insekten flogen von Kelch zu Kelch. Oft genug wurden sie von fleischfressenden Pflanzen festgehalten. Die Blüten waren so zahlreich, daß ich ein paar Sekunden brauchte, um auch andere Dinge zu erkennen. Der Dschungel war an dieser Stelle ziemlich dicht. Wir waren neben einem entwurzelten Baumriesen materialisiert. Die dadurch entstandene Erdhöhle war von irgendwelchen Tieren vergrößert worden. Die Bewohner dieser Höhle schienen jedoch längst ausgezogen zu sein. Ras Tschubai ragte mit dem Oberkörper aus dem Höhleneingang und winkte uns zu.
    »Ich habe unsere Ausrüstung schon weggeschafft!« rief er uns zu.
    Bevor ich antworten konnte, gab es ein klatschendes Geräusch, und etwas fiel auf meinen Rücken. Ich fuhr herum, aber Alaska war noch schneller als ich. Bevor mich der Greifarm einer Pflanze wegziehen konnte, hatte Saedelaere ihn mit seinem Vibratormesser abgetrennt. Zuckend wie eine überdimensionale Schlange lag der abgetrennte Pflanzenarm auf dem von Moosen und Pilzen bewachsenen Boden.
    »Aufpassen!« warnte mich Tschubai. »Kommen Sie in die Höhle!«
    Saedelaere kroch zu ihm hinab. Gucky war wieder teleportiert, um Tolot und Lord Zwiebus zu holen.
    Da sah ich den Mann!
    Er lehnte mit dem Rücken gegen den umgestürzten Baumstamm. Zunächst dachte ich, eine Plastikhaube würde seinen Körper umgeben. Als ich mich ihm näherte, erkannte ich, daß es sich um eine Art feinen Kokon handelte, der den Körper wie eine dünne Haut umspannte. Bis auf dieses Gespinst war der Mann nackt. Er bewegte sich nicht.
    Er war tot.
    »Lordadmiral!« rief Tschubai vom Höhleneingang her. »Unternehmen Sie allein keine Spaziergänge.«
    Ich hörte kaum zu. Das seltsame Wesen interessierte mich mehr als alles andere.
    Als ich ganz dicht vor dem Mann stand, stellte ich mit Entsetzen fest, daß er keine Augen mehr besaß. Unter dem Kokon waren die großen Höhlen im Gesicht zu sehen. Es sah gespenstisch aus.
    Hinter mir raschelte es. Blitzschnell drehte ich mich um und riß den Strahler heraus. Es war jedoch nur Saedelaere, der die Höhle wieder verlassen hatte, um nach mir zu sehen.
    Ich deutete mit dem Lauf des Strahlers auf den Mann im Kokon.
    »Sehen Sie sich das an!« forderte ich den Transmittergeschädigten auf. »Was halten Sie davon?«
    Saedelaere griff schweigend nach seinem Vibratormesser und trat dicht an den Toten heran.
    Dann stach er zu.
    Die Haut des Fremden zerplatzte wie trockenes Papier. Es hörte sich an, als würde jemand Pergament falten.
    Der Mann war innen vollkommen hohl.
    Fasziniert blickte ich auf das Wesen, das wahrscheinlich seit langer Zeit tot war.
    Saedelaere schob das Messer ins Futteral zurück. Das knirschende Geräusch brachte mich in die Gegenwart zurück.
    »Es war nur noch eine Hülle«, sagte Saedelaere leise. »Eine

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