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Silberband 048 - Ovaron

Titel: Silberband 048 - Ovaron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bäumen und Sträuchern, mußte dazu aber teilweise bis über die Waden durch die zähe Schlammbrühe des Sumpfes waten.
    Das letzte Stück des Pfades war allerdings völlig frei. Ich überwand es mit mehreren weiten Sprüngen. Zwei Pfeile verfehlten mich nur knapp.
    Hinter einem halbverfaulten Baumstamm ging ich wieder in Deckung. Ich sah den dritten Pfeil kommen, duckte mich und erwiderte das Feuer. Gleich darauf entfernten sich Schritte. Der heimtückische Schütze floh.
    Doch dann ertönte das Trommeln von Takvorians Hufen. Es näherte sich meinem Gegner von der anderen Seite.
    Wahrscheinlich glaubte er, ein zweiter Reiter näherte sich. Niemand wußte schließlich, daß Takvorian selbständig handeln konnte. Mein Gegner änderte seine Fluchtrichtung. Er geriet auf einem schmalen Pfad in einen weiteren Sumpf und befand sich damit in ähnlicher Lage wie kurz zuvor ich.
    Sekundenlang stand er ohne Deckung da – und ich schaute in das finstere Gesicht Levtrons.
    Levtron wollte mich also ermorden.
    Langsam zog ich die Bogensehne an. Mein Pfeil zeigte auf Levtrons Brust.
    Da ließ der Biomech-Transferer mit einem Wutschrei seinen eigenen Bogen fallen und ergriff die Umhängetasche. Im nächsten Moment kam seine Rechte mit einer plump wirkenden, metallisch glänzenden Waffe hoch.
    Ich schnellte mich in eine feuchte Bodenvertiefung. Der Strahlenfächer des Molekularauflösers fuhr über mich hinweg. Mit unheimlichem Knistern lösten sich die Bäume und Sträucher in grünliche kalte Gasschwaden auf.
    Der nächste Schuß mußte mich unweigerlich treffen. Ich spähte nach einer anderen Deckung, fand jedoch keine.
    Wieder löste sich ein Strahlenfächer aus Levtrons Waffe.
    Er mußte dieses Attentat von langer Hand vorbereitet haben. Wozu hätte er sonst eine Energiewaffe mitgenommen! Niemand durfte während einer Jagdexpedition Energiewaffen bei sich tragen, das hätte gegen die Regeln verstoßen.
    Ich sah den sicheren Tod auf mich zukommen.
    Aber die Strahlen des Molekularauflösers bewegten sich unheimlich langsam. Sie krochen förmlich durch die Luft. Ich sprang auf und rannte zur Seite. Langsam fraßen sich die Strahlen durch einen niedrigen Strauch und vergasten den Boden meiner ersten Deckung.
    Dann fingerten sie mir nach.
    Ich packte meine Lanze, rannte im Zickzack auf Levtron zu. Das Gesicht des Biomech-Transferers verwandelte sich in eine verbissene Fratze. Obwohl auch seine Bewegungsabläufe um einen Faktor fünfzig verlangsamt worden waren, würde er Zeit genug haben, die Mündung noch einmal auf mich zu richten.
    Da brach Takvorian hinter ihm aus dem Unterholz. Der Movator rammte Levtron an der Schulter und schleuderte den Molekularauflöser mit einem Huf beiseite.
    Ich senkte meine Lanze.
    Levtron raffte sich wieder auf, starrte abwechselnd zu mir und zu Takvorian und lief dann in panischer Furcht davon.
    Ich ließ ihn entkommen.
    »Warum hast du ihn nicht getötet, Ovaron?« fragte der Movator ungehalten.
    Ich lächelte kühl.
    »Weil mir niemand geglaubt hätte, daß es Notwehr gewesen wäre, Takvorian. Jeder weiß, daß ich ein besserer Kämpfer bin als Levtron.«
    »Aber Levtron hat mit einem Molekularauflöser nach dir geschossen!«
    »Wer hätte mir das geglaubt? Zugegeben, wir besitzen die Waffe, und sie trägt Levtrons Initialen. Aber ausgerechnet das wäre für viele Cappins der Beweis dafür gewesen, daß ich Levtrons ›Ermordung‹ genau geplant hätte. Ich bin der Chef der Golamo, und jedes Kind weiß, daß der Geheimdienst keine geraden Wege geht, wenn es gilt, einen Verräter zu liquidieren.«
    »Ist das wahr, Ovaron?«
    Ich lachte sarkastisch.
    »Für Außenstehende schon. Man macht sich über die Arbeitsweise der Golamo falsche Vorstellungen, Takvorian. Sicher, diese Organisation dient dazu, jeden Gegner – auch den nur potentiellen – auszuschalten. Aber ich habe niemals einen hinterhältigen Mord zugelassen. Todfeinde wurden durch Persönlichkeitslöschung ›entschärft‹.«
    »Und was nun? Willst du warten, bis Levtron seinen Mordanschlag wiederholt?«
    »Das wird er nicht wagen. Er weiß, daß ich ihn erkannt habe, und er zittert bestimmt schon davor, daß ihn meine Agenten demnächst entführen werden. Soll er ruhig in dieser Furcht leben.«
    Ich wog seine Waffe in der Hand.
    »Man würde niemals glauben, daß jemand, der einen Molekularauflöser besitzt, den Kampf gegen einen mit Pfeil und Bogen und Lanze bewaffneten Mann verliert.«
    Ich schleuderte die Waffe in den

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