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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unmöglich.«
    »Darf ich etwas dazu sagen, Sir?« fragte Dr. Multer Prest mit seiner sanften, leisen Stimme.
    »Bitte!« sagte Rhodan.
    Der Kosmopsychologe lächelte trübsinnig, was bei ihm allerdings ein Dauerzustand war. Unter gesenkten Lidern hervor musterte er den Cappin.
    »Wie ich die Cappins einschätze«, formulierte er, ohne die Stimme zu heben, »sind sie viel zu vorsichtig, um sich auf ein solches Risiko einzulassen. Ich könnte mir vorstellen, daß sie das Depot spätestens dann demontierten, als auf der Erde die ersten Raumfahrzeuge erprobt wurden.«
    »Was sollen diese Spekulationen?« fragte Ovaron verärgert. »Schön, vielleicht brauchten wir höchstens dreitausend Jahre in die Vergangenheit zu gehen, um das Sextagonium zu erhalten. Ich weiß es nicht.«
    Er sah Rhodan fragend an. Perry atmete tief. Es war ihm unmöglich, sich dem Bann dieser Augen zu entziehen.
    »Aber ganz gleich, ob Sie dreitausend, zehntausend oder auch zweihunderttausend Jahre in die Vergangenheit reisen – Sie würden ohne Sextagonium zurückkehren müssen.
    Ich helfe Ihnen nur, wenn Sie mich genau acht Tage vor meiner Ankunft auf Titan absetzen und mich meine eigene Ankunft beobachten lassen!«
    »Aber …!« hob Atlan zu einem Protest an.
    »Sie täten gut daran, auf Ovaron zu hören, Lordadmiral«, warf Merceile ein. »Ich kenne ihn besser als Sie alle …«
    »Na, na, na …!« meinte Multer Prest.
    Merceile lächelte flüchtig und fuhr fort: »… und ich weiß, daß er nicht nachgeben wird. Am besten finden Sie sich damit ab. Ich kann außerdem verstehen, daß Ovaron wissen möchte, wer er eigentlich ist. Sein Plan, das von sich selbst zu erfahren, ist genial.«
    Ovaron sah sie dankbar an.
    Wenige Stunden später berührten die Landestützen der Korvette die Oberfläche des nahezu merkurgroßen Saturnmondes. Die künstlich erzeugte Atmosphäre entsprach im großen und ganzen der irdischen. Da sie von der Titanschwerkraft nicht gehalten werden konnte, diffundierte sie allmählich in den Weltraum, wenn auch sehr langsam. Hätte man diesen Vorgang sich selbst überlassen, wäre die Atmosphäre in ungefähr fünftausend Jahren zu dünn für den Menschen gewesen. Umwandlungsaggregate auf atomarer Basis führten ihr jedoch kontinuierlich neue Luft zu. Mit den gleichen Umwandlungsaggregaten war auch zu Beginn der Besiedlung die sehr dünne Methan-Wasserstoff-Atmosphäre eliminiert worden.
    Perry Rhodan und Ovaron standen in der oberen Polkuppel des Beibootes und sahen zu dem Gebirgsmassiv am Nordpol hinüber, in dem in der Jetztzeit mächtige Verteidigungsanlagen untergebracht waren. Es war nur wenige hundert Kilometer vom Landeplatz der Korvette und des Raumfrachters entfernt, weit genug, um in der Vergangenheit nicht vom Kommandogehirn des Depots geortet zu werden, und nahe genug, um notfalls mit den Shifts in Schleichfahrt hinzugelangen.
    »Zu meiner Zeit nannten wir sie die Akalos-Berge«, erläuterte der Cappin.
    Rhodan spürte die verhaltene Erregung des Mannes. Er konnte ihm nachfühlen, wie ihm zumute sein mußte. Hier hatte für ihn seine Vergangenheit geendet und sein Agenteneinsatz begonnen.
    »Wir …?« fragte er nachdrücklich.
    Ovaron lächelte gedankenverloren.
    »Natürlich wir, Großadministrator. Ich habe das Gebirge nicht benannt und kenne seinen Namen nur von dem Kommandogehirn.«
    Rhodan merkte, daß auch er von einer kribbelnden Erregung gepackt wurde. Zum erstenmal verspürte er selbst den dringenden Wunsch, alles über Ovarons Vergangenheit zu erfahren. In der Vergangenheit mußten die Cappins, und nicht nur die, die auf der Erde experimentiert hatten, sehr viel über das Solsystem gewußt haben.
    »Ersparen Sie sich bitte den Titel, Ovaron«, bat er leise. »Perry genügt vollkommen.«
    Der Cappin sah ihn erst nachdenklich an, bevor er lächelnd antwortete:
    »Einverstanden, Perry.«
    Vom Schott her kam Atlans Stimme.
    »Ich habe dafür gesorgt, daß der Bordmediziner sich Antons annimmt«, berichtete der Arkonide. »Dr. Cranich macht einen zuverlässigen Eindruck.«
    »Danke, Atlan«, erwiderte Rhodan. »Nun wird Professor Kase hoffentlich wieder auf dem Teppich bleiben.«
    Der Lordadmiral wechselte das Thema.
    »Drüben wird soeben der Nullzeit-Deformator ausgeladen. Wir sollten hinübergehen. Die anderen Expeditionsteilnehmer haben die Korvette schon verlassen.«
    Die Männer blickten zu dem großen Transportschiff, das nur dreihundert Meter neben der Korvette auf einem flachen Geröllfeld

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