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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gavasor bat den Ganjo, den Einsatz Lotron dennoch durchzuführen, sein Gedächtnis jedoch nicht vollständig löschen zu lassen, sondern die Erinnerung an die merkwürdigen Ereignisse vor seiner Ankunft bestehen zu lassen. Es könnte ja sein, daß der Ganjo bei einem der für später geplanten Flüge von Lotron zum Mond des Riesenplaneten den Fremden persönlich begegnete. Dann würde es gefährlich sein, wenn er sich nicht an ihr erstes Auftreten erinnern könnte.
    Dieser Gegenvorschlag klang logisch. Dennoch lehnte Ovaron II ihn ab, weil auch solche Erinnerungen ihn sofort hoch verdächtig machen mußten, falls die Takerer auf dem dritten Planeten ihn paramechanisch überprüften.
    Andere Mitarbeiter setzten sich dafür ein, augenblicklich Suchaktionen zu veranlassen, um der Fremden habhaft zu werden. Ovaron II vertröstete sie mit den gleichen Argumenten, die er Moshaken gegenüber vorgebracht hatte. Da der Kommandant dazu schwieg, gaben sie ihre Bemühungen bald auf.
    Nach dieser Besprechung zog der Sextadim-Navigator sich in seine kleine Privatkabine zurück. Sie war ziemlich eng, denn sie diente nur einem vorübergehenden Aufenthalt.
    Unablässig jagten sich die Gedanken. Zahllose Vermutungen gingen ihm durch den Kopf, aber zum Schluß war er von einer Lösung des Problems noch ebensoweit entfernt wie am Anfang.
    Darüber schlief er ein.
    Nach einiger Zeit erwachte er durch ein seltsames Geräusch, das von einem heftigen Luftzug begleitet war. Noch bevor er die Augen öffnete, tastete er nach seiner Waffe.
    Aber dann waren seine Augen offen – und Ovaron II erstarrte, unfähig, sich zu bewegen.
    Denn das, was er vor sich sah, konnte nur ein Geist sein.
    Sein eigener Geist.
    Der Ganjo sah sich selbst ins Gesicht …

14.
    »Was wird Ovaron II jetzt unternehmen?« fragte Perry Rhodan den Sextadim-Navigator.
    Ovaron I antwortete nicht sofort. Er hatte ebenfalls beobachten können, wie die beiden Gleiter wieder zum Beiboot zurückgekehrt waren, nachdem Ovaron II dem Depot einen Besuch abgestattet hatte. Das Kommandogehirn mußte seinen Zeitbruder über die Vorfälle informiert haben, was wiederum bei Ovaron II eine Reaktion auslösen mußte.
    Aber bisher war von einer Reaktion nichts zu erkennen. Keine Suchschiffe stießen vom Mutterschiff herab auf die Oberfläche Titans, um nach dem Verbleib der rätselhaften Fremden zu forschen. Nicht eine einzige Roboterdivision wurde gelandet, um das Depot schärfer zu bewachen.
    Welche Überlegungen mochte der Ganjo wohl anstellen?
    »Ich empfange die Gedankenimpulse mehrerer hochgestellter Cappins«, flüsterte Gucky. »Sie beraten, was Ovaron II unternehmen soll. Dieser Verräter Gavasor will den Ganjo dazu überreden, nach der Erde aufzubrechen, ohne seine Erinnerungen vollständig löschen zu lassen.«
    »Da wird Ovaron II kaum mitmachen«, warf Rhodan ein. »Er läßt sich bestimmt nicht ins Verderben schicken.«
    »Hm! Ja, er lehnt Gavasors Vorschlag ab«, fuhr der Mausbiber fort. »Er will aber auch nichts unternehmen, um uns zu suchen. Ein schlauer Bursche! Er weiß genau, daß wir uns gegen Ortung abgesichert haben.«
    Alaska Saedelaere lachte.
    »Deine Beurteilung wundert mich, Kleiner. Du hattest doch lange genug Zeit, Ovaron einzuschätzen.«
    Der Ilt fuhr zu dem Transmittergeschädigten herum.
    »Wie? Aber das war doch Ovaron I! Ovaron II kenne ich bisher noch nicht.«
    »Sie unterscheiden sich nicht voneinander, Gucky«, erklärte Rhodan mit mildem Vorwurf in der Stimme. »Außer durch ihr biologisches Alter.«
    Der Mausbiber kicherte plötzlich.
    »Klar, Chef! Ovaron II könnte der Sohn von Ovaron I sein – biologisch betrachtet natürlich nur.«
    »Nicht biologisch, sondern un logisch betrachtet«, sagte Ras Tschubai sarkastisch. »Gucky, wo hast du heute deinen Verstand gelassen?«
    Nach kurzem Murren konzentrierte sich Gucky wieder.
    »Die Besprechung ist beendet«, berichtete er. »Ovaron II zieht sich in seine Kabine zurück. Er legt sich hin und grübelt nach. Bei allen Weltraumgeistern! Das ist vielleicht ein Gedankensalat!«
    »Keine Majestätsbeleidigungen, bitte!« warf Cascal mit einem Seitenblick auf Ovaron I ein. »Wir haben es mit dem Ganjo des Ganjasischen Reiches zu tun, Trampgeborener.«
    Icho Tolot lachte brüllend.
    Der Ilt blinzelte verschmitzt, dann meldete er:
    »Der Ganjo des Ganjasischen Reiches geruht einzuschlafen. Bin gespannt, was so ein mächtiger Herrscher träumt.«
    »Wir werden ihn nicht zum Träumen kommen lassen!«

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