Silberband 049 - Welten in Angst
zulassen, daß er seinen Willen durchsetzte. »Sicher war es ein völlig wertloser Roboter.«
Er warf mir einen Seitenblick zu.
»Trotzdem solltest du dein Temperament zügeln«, meinte er. »Wir dürfen uns von der großen Positronik nicht aus der Reserve locken lassen. Irgendwie müssen wir sie zwingen, uns Informationen zu geben.«
Ich lachte ihn aus. Glaubte er im Ernst, daß sich die Steuerzentrale dieser Station überlisten ließ?
Wir gingen um einen großen Maschinenblock herum.
Robinson der Zweite blieb plötzlich stehen und deutete auf eine Tür, die unserer Aufmerksamkeit bisher entgangen war.
»Sie wird verschlossen sein«, vermutete ich.
Er zuckte mit den Schultern.
Er bewegte sich jetzt ein bißchen schneller. Trotzdem erreichte ich die Tür vor ihm. Manchmal machte es mir Spaß, meine Überlegenheit auf diese Weise zu demonstrieren.
Ich betätigte den Öffnungsmechanismus, der bei allen Türen gleich war. Die Wand aus Metall glitt zur Seite.
»Ah!« machte Robinson der Zweite. »Diesmal haben wir Glück, Merkosh. Ich bin gespannt, was wir diesmal entdecken.«
Der Raum, den wir betraten, war im Gegensatz zu allen anderen nur unvollkommen beleuchtet. Meine Augen gewöhnten sich schnell an das Halbdunkel. Auch der Terraner schien sich gut zurechtzufinden, denn er näherte sich dem Mittelpunkt des Raumes, wo ein bizarr aussehendes Instrumentarium aufgebaut war.
»Ich glaube, dieser Raum ist ein Observatorium«, sagte Robinson der Zweite. »Weißt du, was das ist?«
Ich schrieb diese dumme Frage der Erregung zu, in der er sich zweifellos befand. Seit unserem ersten Zusammentreffen hatte ich ihn nur zwei- oder dreimal so aufgeregt erlebt wie in diesem Augenblick.
Er ließ sich in einer Art Sessel nieder und bewegte die davor angebrachten Schalthebel.
»Tu das lieber nicht!« warnte ich ihn. »Wir wissen nicht, was wir durch solche Experimente auslösen.«
Sein Gesicht bekam ein paar häßliche Querfalten.
»Angst, Gläserner?« Er machte eine Armbewegung. »Keine Sorge, das sind nur die Hebel, um den Sessel in die jeweils richtige Stellung zu bringen. Uns kann nichts passieren, wenn wir uns hier ein wenig umsehen.«
Der Sessel, in dem er sich niedergelassen hatte, hob sich plötzlich vom Boden ab und glitt zu ein paar röhrenförmigen Gebilden empor, die schräg unter der Decke befestigt waren.
»Ein Observatorium dient der Sternenbeobachtung«, erklärte mir der Terraner. »Vielleicht kann ich ein paar interessante Dinge entdecken, die mir helfen, die Zeit zu bestimmen, in der wir uns befinden.«
Er brauchte einige Zeit, bis er die Kontrolle des Sessels beherrschte. Ich kümmerte mich nicht länger um ihn, sondern machte mich daran, die Einrichtung des Observatoriums zu untersuchen.
Zwischen zwei konisch geformten Behältern entdeckte ich eine Nische in der Wand. Sie war nicht sehr hoch, so daß ich mich bücken mußte, um hineinzukriechen. Die Luft, die ich jetzt atmete, erschien mir wärmer als zuvor. Ich berührte die Wand. Meine Haut begann zu prickeln. Mißtrauisch geworden, wollte ich mich aus der Nische zurückziehen, doch eine unsichtbare Wand hinderte mich daran.
Ich unterdrückte einen Aufschrei. Der Terraner durfte nicht merken, in welcher Lage ich mich befand.
Ich ließ mich auf den Boden sinken und stemmte meine Beine gegen das unsichtbare Hindernis.
Die Nische wurde von einer Energiebarriere vom Observatorium getrennt. Ich glaubte nicht, daß es sich um eine Falle handelte. Irgendwie gehörte die Nische zur Einrichtung dieses Raumes. Nur ein Fremder, der sich hier nicht auskannte, konnte so in Gefahr geraten wie ich.
Ich stülpte meinen Rüssel nach außen. In den vergangenen Tagen hatte ich gelernt, meine Böse Stimme ohne vorherige Konzentration zu benutzen.
Ich setzte die fünfdimensionalen Energiestöße gegen die Barriere ein. Was ich befürchtet hatte, trat ein: Die Barriere hielt!
Ich verhielt mich jetzt vollkommen ruhig und dachte nach. Wenn der Terraner merkte, wie hilflos ich war, konnte er mich meinem Schicksal überlassen und alles tun, woran ihn meine Anwesenheit bisher gehindert hatte.
Ich blickte zu Robinson dem Zweiten hinüber. Er schwebte mit dem Sessel hoch über dem Boden und preßte sein Gesicht gegen das dünne Ende einer der großen Röhren.
Er beobachtete die Sterne.
Ich atmete auf, denn es war anzunehmen, daß er damit noch einige Zeit beschäftigt sein würde. In der Zwischenzeit mußte ich mich befreien.
Ich untersuchte alle
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