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Silberband 049 - Welten in Angst

Titel: Silberband 049 - Welten in Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mich nicht Terraner, Merkosh. Sonst platzen mir noch die Trommelfelle.«
    Die grünen Augen leuchteten geheimnisvoll. Es waren Augen, die die Wunder einer unglaublich fernen Galaxis gesehen hatten. Augen, für die alles, was sie hier erblickten, fremd sein mußte.
    »Wie soll ich dich nennen?«
    »Meinetwegen Robinson. Robinson der Zweite.«
    »Gaahk-gaahk-gaahk! Das hört sich grrrrut an. Robrrrinson der Zwrrreite! Zwrreite!«
    »Auch das noch!« Ich stand auf, weil das offenbar die einzige Möglichkeit war, Merkosh zum Schweigen zu bringen. Ich schob meinen Strahler in den Gürtel, denn es sah im Augenblick nicht so aus, als wollte der Gläserne mich angreifen.
    Ich deutete auf den Schutzanzug, der neben meinem Lager an der Wand hing. Diesen Anzug hatte ich auf meiner seltsamen ›Reise‹ mit in diese Station gebracht.
    Merkosh war ohne Schutzanzug gekommen, aber das Robotgehirn hatte in einer seiner Fabrikationsanlagen einen für ihn konstruiert, damit er ebenso wie ich die Station verlassen konnte. Das Robotgehirn wußte genau, daß wir nicht fliehen konnten.
    Wohin hätten wir uns auch wenden sollen?
    Der Saturnmond Titan war eine öde Welt.
    Was nutzte das Gasgemisch von Methan, Ammoniak und Wasserstoff, das wie ein dünner Schleier über Titan hing und den Namen Atmosphäre nicht verdiente?
    Ich nickte Merkosh zu. »Gehen wir, Gläserner.«
    Alles hätte ich ertragen: Hunger, Krankheit und Entwürdigung.
    Aber das Zusammensein mit dieser zweibeinigen Kreatur brachte mich bald um den Verstand. Dieses Wesen konnte nur ein Tier sein, das durch eine unglückliche Fügung der Natur eine Spur von Intelligenz erhalten hatte.
    Diese mordlustige Bestie, die kein anderes Ziel kannte, als mich zu hintergehen, war außer mir das einzige lebende Wesen in dieser unheimlichen Station.
    Bisher war es mir gelungen, den Fremden bei einigermaßen guter Stimmung zu halten, aber ich war sicher, daß er früher oder später versuchen würde, mich zu töten.
    Mein voller Name ist Jabosh yl Karatsch. Er nennt mich nur Merkosh.
    Früher, so erinnerte ich mich, hatte ich Stolz empfunden, der einzige Vertreter meines Volkes zu sein, der die Fähigkeit der Traummeditation besaß. Auf Opronos im Aheiku-System hatte man mich mit allen nur denkbaren Ehrungen überhäuft. Dreimal war es mir gelungen, in die Vergangenheit zu gehen. Jedesmal kurze Sprünge, von denen ich sofort wieder zurückgekehrt war.
    Der vierte Sprung, der gleichzeitig mein weitester und letzter hatte sein sollen, wurde mir zum Verhängnis.
    Ich geriet in den Einflußbereich einer seltsamen Maschine. Ich konnte es mir nur so erklären, daß sich jemand in der Vergangenheit aufhielt, der die Gefahren von Zeitreisen genau kannte und sie deshalb zu verhindern suchte. Anstatt irgendwann in der Vergangenheit von Opronos zu landen, kam ich in einer Station heraus, die dieser hier glich. Diese Station lag auf einer Felseninsel, die von einem See aus kochender Materie umgeben war. Innerhalb der Station befand sich ein großes, unheimlich aussehendes Gerät. Es war spindelförmig und goldfarben.
    Ich erhielt keine Gelegenheit, mich länger in dieser Station aufzuhalten. Roboter ergriffen mich und brachten mich zu einer Art hyperenergetischer Transportanlage. Ich wurde desintegriert und in diese Station abgestrahlt.
    Meine Ahnung sagte mir, daß die goldene Spindel irgend etwas mit dem Unfall während meiner Zeitreise zu tun hatte. Aber ich traf die Erbauer dieser Maschine nie. Ich erfuhr auch nicht, warum ich in eine andere Station gebracht wurde, wo ich mit dem Terraner zusammentraf.
    Der Terraner konnte sich nicht mehr genau erinnern, wie er in diese Station gekommen war. Er behauptete jedoch, eine Zeitreise mit einer Maschine durchgeführt zu haben. Dabei wollte er mir nicht glauben, daß wir uns weit von unserer Realzeit entfernt hatten. Er dachte widersprüchlich. Außerdem erschien es mir unwahrscheinlich, daß jemand eine Maschine konstruieren konnte, mit der sich die Zeit überwinden läßt. Mir wurde bald klar, daß ich allein mit einem Verrückten in dieser Station zusammenleben mußte. Ich nahm mir vor, das Beste aus dieser Situation zu machen.
    Robinson der Zweite!
    Sein Name war genauso verrückt wie sein Benehmen.
    »Gehen wir, Gläserner!«
    Die Stimme des Terraners schreckte mich aus meinen düsteren Gedanken. Ich sah ihn an.
    Er war nicht so groß wie ich, aber sehr fett und schwerfällig. Unter seiner Haut mußte sich eine dicke Speckschicht befinden, denn man

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